Das Thema „Wohl der Tiere“ wird von den Betrieben des Fleischerhandwerks als zunehmend wichtig angesehen. Dies ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung, die der Deutsche Fleischer-Verband im Oktober 2020 bei seinen Mitgliedern durchgeführt hat...
Das Thema „Wohl der Tiere“ wird von den Betrieben des Fleischerhandwerks als zunehmend wichtig angesehen. Dies ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung, die der Deutsche Fleischer-Verband im Oktober 2020 bei seinen Mitgliedern durchgeführt hat. Ziel der Befragung war es, die Einstellung der handwerklich produzierenden Fleischer zum Thema „Wohl des Tieres“ zu ermitteln und zu erfragen, welche Maßnahmen bereits heute vom Fleischerhandwerk in diesem Zusammenhang ergriffen werden oder geplant sind. Betont wurde dabei, dass es in der Befragung weniger um den reinen Tierschutz gehen sollte, sondern vielmehr um Maßnahmen, die gesellschaftlich gefordert werden, um den Tieren ein besseres Leben zu ermöglichen.
Etwa zwei Drittel der Betriebe gehen davon aus, dass die Relevanz des Themas für ihren Betrieb weiter zunehmen wird. Etwa die Hälfte bezeichnen sich als bereits sehr gut aufgestellt. Insbesondere sind dies Fleischereien, die selbst schlachten. Diese Betriebe haben einen festen Bezug zum Landwirt und können den gesamten Prozess von der Mast über den Transport bis zur Schlachtung selbst steuern und kontrollieren. Verbesserungspotential wird von dem Rest der Betriebe insbesondere in der Auswahl der Lieferanten und der Schulung eigener Mitarbeiter gesehen.
Als besonders gut werden Maßnahmen zur Steigerung des Wohls der Tiere genannt, die durch den persönlichen Kontakt zum Landwirt beeinflusst werden können, etwa alternative Haltungsformen, zum Beispiel die Haltung auf Stroh, eine Betäubung bei der Kastration oder Änderungen bei der Haltung im Kastenstand. Als weniger wirkungsvolle Maßnahmen für Handwerksbetriebe werden verpflichtende Tierwohlabgaben, Siegel, die Ebermast oder Videoaufnahmen bei der Schlachtung angesehen.
Als Gründe für die schon jetzt hohen Ansprüche an das Wohlergehen der Tiere werden fast ausschließlich eigene Qualitätsansprüche und ethische Gründe genannt. Beklagt wird, dass getroffene Maßnahmen oftmals zu wenig von den Kunden honoriert werden.