Neues Forschungsinstitut nimmt Arbeit auf

Am 1. Januar 2008 hat eine neue Forschungseinrichtung die wissenschaftliche Bühne betreten, die bereits bei ihrer Gründung über einen Jahrzehnte alten Wissens- und Erfahrungsschatz verfügt: Das Johann Heinrich von Thünen-Institut (vTI), Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei mit Hauptsitz in Braunschweig.

Neues Forschungsinstitut nimmt Arbeit auf

Am 1. Januar 2008 hat eine neue Forschungseinrichtung die wissenschaftliche Bühne betreten, die bereits bei ihrer Gründung über einen Jahrzehnte alten Wissens- und Erfahrungsschatz verfügt: Das Johann Heinrich von Thünen-Institut (vTI), Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei mit Hauptsitz in Braunschweig.

Das vTI ist aus drei renommierten Bundesforschungsanstalten des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) hervorgegangen: der Bundesforschungsanstalt für Fischerei, der Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft und großen Teilen der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft. "Ziel unserer Arbeiten am Johann Heinrich von Thünen-Institut ist die nachhaltige Weiterentwicklung der Landwirtschaft, der Forst- und Holzwirtschaft sowie der Fischerei", so der Gründungspräsident Prof. Dr. Carsten Thoroe. "Dabei beziehen wir ökonomische, ökologische und technologische Aspekte ein."

Das Forschungsinstitut mit dem Status einer Bundesoberbehörde wird wissenschaftliche Entscheidungshilfen für die Politik der Bundesregierung erarbeiten, deutsche Interessen in internationalen Gremien vertreten und zur Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen beitragen. So wird sich das vTI unter anderem mit dem Klimawandel und der biologischen Vielfalt, der stofflichen Nutzung nachwachsender Rohstoffe, den Lebensbedingungen im ländlichen Raum sowie dem Ökolandbau befassen. Daneben werden die biologische Überwachung der Nutzfischbestände des Meeres und deren nachhaltige Bewirtschaftung wichtige Schwerpunkte sein, wobei der Einfluss von Windparks und anderen Arten der Meeresnutzung einbezogen wird. Im Forstbereich ergeben sich Anforderungen besonders auf den Gebieten Waldinventuren, internationale Waldentwicklung, Holzwerkstoffe, Kreislaufwirtschaft und der Mobilisierung bestehender Holzvorräte.

Das Johann Heinrich von Thünen-Institut ist mit rund 580 festen Stellen ausgestattet, darunter 190 für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Das vTI verfügt über 15 Fachinstitute, von denen sich sechs am Hauptstandort Braunschweig befinden. Andere Institute sind in Hamburg, Großhansdorf, Eberswalde, Trenthorst und Rostock angesiedelt.

Es ist vorgesehen, die beiden derzeit in Hamburg ansässigen Fischerei- Institute nach Bremerhaven zu verlagern.

Der Namensgeber des Forschungsinstituts, Johann Heinrich von Thünen (1783-1850), war ein bedeutender Agrar- und Wirtschaftswissenschaftler aus Norddeutschland, der theoretische Kenntnisse der Mathematik mit praktischen Erfahrungen aus seinem eigenen landwirtschaftlichen Musterbetrieb vereinte. Er begründete die landwirtschaftliche Betriebslehre in Deutschland und formulierte Grundprinzipien für eine optimale Forstwirtschaft. 1830 erhielt er die Ehrendoktorwürde der Universität Rostock.

Zeitgleich mit dem vTI sind im Geschäftsbereich des Bundeslandwirtschaftsministeriums zwei weitere Forschungsinstitute gegründet worden: Das Julius Kühn-Institut, Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen und das Max Rubner-Institut, Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel. Ziel der jetzigen Umstrukturierung ist es, die BMELV-Ressortforschung an geänderte Schwerpunkte auszurichten und so fortzuentwickeln, dass sie mit den vorhandenen Ressourcen auch künftig exzellente Forschung und Politikberatung betreiben kann.

Quelle: Braunschweig [ vTI ]

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