Die Firma „Wild and More“ nützt seit September den Amberger Schlachthof für ihren Zerlegebetrieb für Wild. 1997 war die Südfleisch ausgezogen, seither standen die Räume leer.

Die Firma „Wild and More“ nützt seit September den Amberger Schlachthof für ihren Zerlegebetrieb für Wild. 1997 war die Südfleisch ausgezogen, seither standen die Räume leer.

Der Schlachthof ist Eigentum der Stadtbau Amberg. Oberbürgermeister Wolfgang Dandorfer und Gewerbebaugeschäftsführer Jürgen Hoffmann zeigten sich bei ihrem gestrigen Besuch bei „Wild and More“ erfreut darüber, dass nach Südfleisch nun wieder eine Fleisch verarbeitende Firma eingezogen ist. Schließlich geht es auch um Arbeitsplätze, die in der Stadt Amberg gehalten werden können. Allerdings werden in der Hauptsache Arbeitsplätze für Ungelernte mit hiesigen Kräften besetzt. Ralph Breuling, Geschäftsführer von „Wild and More“, klagt über fehlende Fachkräfte. Er habe Metzger aus Nürnberg mitbringen müssen.

Mit den Räumen ist die Geschäftsleitung sehr zufrieden. Das meiste wurde vom Vorgänger Südfleisch übernommen. Die Firma „Wild and More“ wurde neu gegründet. Den Wildbereich übernahm „Wild and More“ von der Nürnberger Firma Franz Bernet. Hauptsitz ist in Amberg, weitere Standorte in Ungarn und Polen. Insgesamt beschäftigt die Firma bis zu 160 Mitarbeiter.

Die Tiere, die auf großen Tischen mit wenigen sicheren Schnitten zerteilt werden, werden in großen Lastwagen zum Amberger Schlachthof gebracht. Gekauft wurden sie von Wildhändlern und Forstämtern. Einzelne Tiere nimmt „Wild and More“ schon mal an, aber nur als Serviceleistung, denn der Aufwand bei Kleinanlieferung ist zu groß. Alles wird verarbeitet. Am Ende des Zerlegens stehen Keulen, Filets oder Edelgulasch, auch das „More“, in Form von Salami oder Schinken. Unter „More“ versteht die Firma die Weiterverarbeitungsbranche. Laut Breuling ist sie noch zu 95 Prozent in italienischer Hand. Doch der Sektor wächst, auch die in Amberg ansässige Firma ist auf Expansionskurs. Am Ende der Verarbeitungskette bleiben Reste übrig, die für die Fleischproduktion nicht geeignet sind. Sie werden weiter verkauft an eine Firme, die sie einschmilzt zu technischem Fett. Auch das Fell wird mit eingeschmolzen, eine bayerische Hirschlederne wird nicht daraus geschneidert.

Im Amberger Betrieb werden jährlich gut 2000 Tonnen Fleisch verarbeitet, 40000 Rehe, 15000 Hirsche, bis zu 12000 Wildschweine. Abnehmer der Fleischprodukte sind Supermärkte und Großhändler, die wiederum die Gastronomie bedienen.

Die Widergabe dieses Artikels erfolgt mit freundlicher Erlaubnis der Mittelbayerischen Zeitung [ www.mittelbayerische.de ]. Wir danken dafür.

Quelle: Amberg [ www.mittelbayerische.de ]

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