Höchste DLG-Auszeichnung für außergewöhnliche Verdienste in der deutschen Fleischhygiene
Der Vorstand der DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) hat Prof. Dr. Dr. h.c. Andreas Stolle, Leiter des Instituts für Hygiene und Technologie der Lebensmittel tierischen Ursprungs an der Tierärztlichen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München, mit der Martin-Lerche-Medaille ausgezeichnet. Dies ist die höchste Auszeichnung der DLG im Bereich Fleischwirtschaft. DLG-Präsident Carl-Albrecht Bartmer überreichte Medaille und Urkunde im Rahmen der Eröffnungsfeier der internationalen DLG-Qualitätsprüfung Schinken und Wurst in Kassel. Die DLG würdigt damit Prof. Stolles außerordentliche Verdienste um die Weiterentwicklung der Lebensmittelhygiene in Europa sowie der DLG-Qualitätsprüfungen.
DLG-Präsident Carl-Albrecht Bartmer (links) überreicht Urkunde und Medaille an Prof. Dr. Dr. Andreas Stolle [Foto: DLG]
Höchste DLG-Auszeichnung für außergewöhnliche Verdienste in der deutschen Fleischhygiene
Der Vorstand der DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) hat Prof. Dr. Dr. h.c. Andreas Stolle, Leiter des Instituts für Hygiene und Technologie der Lebensmittel tierischen Ursprungs an der Tierärztlichen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München, mit der Martin-Lerche-Medaille ausgezeichnet. Dies ist die höchste Auszeichnung der DLG im Bereich Fleischwirtschaft. DLG-Präsident Carl-Albrecht Bartmer überreichte Medaille und Urkunde im Rahmen der Eröffnungsfeier der internationalen DLG-Qualitätsprüfung Schinken und Wurst in Kassel. Die DLG würdigt damit Prof. Stolles außerordentliche Verdienste um die Weiterentwicklung der Lebensmittelhygiene in Europa sowie der DLG-Qualitätsprüfungen. DLG-Präsident Carl-Albrecht Bartmer (links) überreicht Urkunde und Medaille an Prof. Dr. Dr. Andreas Stolle [Foto: DLG] |
Prof. Stolle ist Fachtierarzt für Lebensmittelhygiene sowie Fachtierarzt für Fleischhygiene und Schlachthofwesen. 1989 wurde er zum Vorstand des Lehrstuhls für Hygiene und Technologie der Lebensmittel tierischen Ursprungs der Tierärztlichen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München berufen. 1997 erhielt er von der Bayerischen Landestierärztekammer die Zusatzbezeichnung „Qualitäts- und Umweltmanagement im Lebensmittelbereich“. Die Anerkennung als Diplomate des European College of Veterinary Public Health folgte im Jahr 2001. Bereits im Jahr 1983 hatte er einen Ruf auf die Lehrkanzel für Tierärztliche Nahrungsmittelkunde der Tierärztlichen Universität Wien erhalten.
Neben seiner wissenschaftlichen Laufbahn fand er Zeit für zahlreiche freie Tätigkeiten, unter anderem als Sprecher der Ad-hoc-Arbeitsgruppe „Neue Konzepte der Fleischuntersuchung“ der Bundestierärztekammer. Zudem ist Prof. Stolle Mitglied in der Kommission „§ 64 LFGB“, der Arzneimittelzulassungs-Kommission und im DIN-Ausschuss „Lebensmittelhygiene“. Er ist seit 1993 Vorsitzender der Ausschüsse für Lebensmittel-, Fleisch und Milchhygiene der Bayerischen Landestierärztekammer und der Bundestierärztekammer sowie des Arbeitsgebietes Lebensmittelhygiene der DVG (Deutsche Veterinärmedizinische Gesellschaft).
Internationale Auszeichnungen
Für seine Verdienste um den Verbraucherschutz in Deutschland und Europa wurde Prof. Stolle 2001 das Bundesverdienstkreuz verliehen. Einen besonderen Höhepunkt stellte mit gleicher Begründung die Verleihung der Würde eines Doktors ehrenhalber (Dr. h.c.) der Universität Breslau (Landwirtschaftliche Akademie) dar, nachdem er bereits zum Ehrenbürger dieser Akademie und der Universität Warschau ernannt worden war. Daneben unterstreicht die Ehrenmedaille der Japanischen Veterinärgesellschaft die internationale Reputation, die ihm und damit der von ihm vertretenen Ludwig-Maximilians-Universität München zuteil wird. Dies unterstreicht auch die international renommierte Universität Helsinki, von der Prof. Stolle dieses Jahr mit dem Doctor honoris causae geehrt werden wird – ein weiterer Höhepunkt seines Werdegangs.
Im Jahr 1989 fand Prof. Stolle den Weg zu den DLG-Qualitätsprüfungen zunächst als Sachverständiger, dann als Prüfgruppenleiter bei den Rohwürsten. 1999 wurde er Bevollmächtigter der Qualitätsprüfung für Kochwürste und Kochschinken. Seit dieser Zeit bringt er auch seine fachliche Kompetenz in die DLG-Kommission für Fleischwirtschaft ein. Viele Nachwuchswissenschaftler seines Instituts hat er ebenfalls für die DLG-Tätigkeit begeistern können.
Martin-Lerche-Medaille
Die Martin-Lerche-Medaille ist 1967 von der DLG gestiftet worden. Sie ist benannt nach dem Berliner Prof. Dr. Dr. h.c. Martin Lerche, der entscheidender Wegbereiter zur Entwicklung der DLG-Fleischwarenprüfungen nach dem Krieg gewesen ist und die Grundlagen zur Schaffung einer wissenschaftlich betriebenen Lebensmittelhygiene in Deutschland gelegt hat. Die Martin-Lerche-Medaille kann nur an maximal zehn lebende Persönlichkeiten aus der Fleischwirtschaft vergeben werden.
Träger der Martin-Lerche-Medaille:
- Prof. Dr. Dr. h.c. Martin Lerche (Verleihung 1967)
- Senator Fritz Mensing (Verleihung 1968)
- Min.Rat Dr. Friedrich Klaare (Verleihung 1971)
- Prof. Dr. med. vet. Helmut Bartels (Verleihung 1975)
- Max Rinkenburger (Verleihung 1984)
- Prof. Dr. Dr. h.c. Ludwig Kotter (Verleihung 1986)
- Prof. Dr. med. vet. Hans-Jürgen Sinell (Verleihung 1989)
- Prof. Dr. Dr. h.c. Dieter Großklaus (Verleihung 1990)
- Prof. Dr. Goetz Hildebrandt (Verleihung 2007)
- Prof. Dr. Andreas Stolle (Verleihung 2008)
Quelle: Kassel [ DLG ]