Besonders Frauen zwischen 20 und 50 von "Stewardessenkrankheit" betroffen
Auch bei der Hautpflege gilt nicht unbedingt der Grundsatz "viel hilft viel". Im Gegenteil: Die übermäßige Anwendung verschiedener Hautcremes kann bei Menschen mit empfindlicher Haut zu bleibenden Schäden führen. Darauf weisen die Experten der Präventionskampagne Haut von gesetzlicher Kranken- und Unfallversicherung hin.
Besonders Frauen zwischen 20 und 50 von "Stewardessenkrankheit" betroffen
Auch bei der Hautpflege gilt nicht unbedingt der Grundsatz "viel hilft viel". Im Gegenteil: Die übermäßige Anwendung verschiedener Hautcremes kann bei Menschen mit empfindlicher Haut zu bleibenden Schäden führen. Darauf weisen die Experten der Präventionskampagne Haut von gesetzlicher Kranken- und Unfallversicherung hin.
Insbesondere dann, wenn nicht die zum Hauttyp passende Gesichtscremeverwendet wird, kann die häufig mit Konservierungs- und Duftstoffen versetzte Pflege zu hartnäckigen Pusteln und Rötungen vor allem um den Mund, aber auch im gesamten Gesichtsbereich führen. Unmittelbar um die Lippen bleibt meist ein schmaler Rand. Die Haut ist etwas geschwollen und gerötet, und sie brennt.
Die Patientinnen: Frauen in repräsentativen Berufen
Von Dermatologen wird die Erkrankung als "periorale Dermatitis" bezeichnet. Im Volksmund ist sie allerdings unter dem Namen "Stewardessenkrankheit" bekannt, da in erster Linie junge Frauen in repräsentativen Berufen betroffen sind. Die Patientinnen sind zwischen 20 und 50 Jahren alt und haben ein gepflegtes Auftreten. Das betrifft Flugbegleiterinnen, aber auch Verkäuferinnen, Messehostessen oder Servicepersonal. Die Erkrankung ist keinesfalls ausschließlich an einen Beruf geknüpft. Wer in seiner Freizeit großen Wert darauf legt, seine Haut regelmäßig mit verschiedenen Cremes und Kosmetika zu behandeln, ist ebenso häufig betroffen.
Ursachen und Behandlungs-Tipps
"Die periorale Dermatitis hat wahrscheinlich ihre Ursache darin, dass die normale Mikroflora der Haut - man könnte von 'Haustierbakterien' sprechen - gestört wird und sich dort krankmachende Mikroorganismen vermehren können", so die Osnabrücker Dermatologen Prof. Nana Schürer und Prof. Swen Malte John. Durch die falsche Hautpflege entstehe ein Ungleichgewicht zwischen dem Stoffwechsel der Haut und dem der "Haustierbakterien". Die Haut werde häufig bereits wieder belastbar, wenn dieses Gleichgewicht wieder hergestellt werde. Die Empfehlung der Haut-Experten lautet daher: Eine gute Beratung bezüglich der Hautpflege ist wichtig!
Außerdem sollte bei den Produkten auf den pH-Wert geachtet werden: Die Oberfläche der Haut hat einen pH-Wert von etwa 5 (leicht sauer), dementsprechend sollte das Pflegeprodukt ausgewählt werden. Besonders wichtig: Schon bei den ersten Anzeichen einer Hautreaktion sollten die jeweiligen Cremes abgesetzt und durch pH-optimierte Cremes ersetzt werden, die möglichst keine reizenden Stoffe enthalten.
Ist die Hauterkrankung weiter fortgeschritten, eignen sich zur Therapie bestimmte antimikrobiell wirkende Hautcremes (zum Beispiel die Wirkstoffe Erythromycin oder Metronidazol). "Kortison" sei zur Behandlung hingegen ungeeignet, so John. Hiermit werde die Erkrankung nur kurzfristig zurückgedrängt, um sich anschließend erst recht zu verschlimmern, da der Wirkstoff das gestörte Gleichgewicht der Gesichtshaut nicht wieder herstellen kann.
Die Präventionskampagne Haut
Die Präventionskampagne Haut ist eine gemeinsame Aktion von gesetzlicher Kranken- und Unfallversicherung. Insgesamt werben rund 120 Krankenkassen und Unfallversicherungsträger unter dem Motto "Deine Haut. Die wichtigsten 2m2 Deines Lebens." dafür, das größte Organ des Menschen zu schützen. Das Ziel der Kampagne lautet: "Gesunde Haut, weniger Hauterkrankungen!"
Weitere Informationen zur Präventionskampagne: www.2m2-haut.de
Quelle: Berlin [ 2m2 ]