Eine aktuelle Auswertung aller Pollenflugdaten der vergangenen sieben Jahren zeigt für Deutschland geänderte Prognosen in der Pollenbelastung. Im Vergleich zu den vergangenen Jahren ist der Pollenflug heute nicht nur früher sondern dauert auch länger. Diese Ergebnisse sind jetzt erstmalig in vier regionale Pollenflugkalender aufgegliedert sowie in einer Übersicht für Gesamtdeutschland zusammengefasst worden.
Eine aktuelle Auswertung aller Pollenflugdaten der vergangenen sieben Jahren zeigt für Deutschland geänderte Prognosen in der Pollenbelastung. Im Vergleich zu den vergangenen Jahren ist der Pollenflug heute nicht nur früher sondern dauert auch länger. Diese Ergebnisse sind jetzt erstmalig in vier regionale Pollenflugkalender aufgegliedert sowie in einer Übersicht für Gesamtdeutschland zusammengefasst worden.
Rund 12 Millionen Deutsche sind Pollenallergiker und leiden unter Heuschnupfen. "Die lästigen Symptome haben Auswirkungen auf das Sozialleben, die schulische Leistungsfähigkeit und die Arbeitsproduktivität der Betroffenen" erklärt Professor Torsten Zuberbier, Leiter der Europäischen Stiftung für Allergieforschung (ECARF).
Die direkten und indirekten Kosten des Heuschnupfens für das Gesundheitswesen und der Gesamtwirtschaft betrugen im Jahre 2000 in Deutschland circa 240 Millionen Euro. Die Kosten aller allergischen Atemwegserkrankungen lagen bei mindestens 5,1 Milliarden Euro. Das belegen die Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie DGAKI und der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG). Laut ihren Schätzungen werden nur 10 Prozent der betroffenen Patienten korrekt therapiert. Ein Fortschreiten der Erkrankung ist die Folge. Rund 40 Prozent der Patienten mit einem unbehandelten Heuschnupfen entwickeln so im Laufe der Jahre ein allergisches Asthma.
"Eine Ursache für die steigende Zahl von Pollenallergikern wird auch in der Klimaveränderung durch die Zunahme der Durchschnittstemperatur vermutet" sagt Professor Karl-Christian Bergmann aus dem Allergie-Centrum-Charité. Die Messungen des Deutschen Wetterdienstes zeigen, dass der größte Anteil der Erwärmung im Herbst und Winter liegt. Dies hat auf den Blühbeginn der Frühblüher einen entscheidenden Einfluss. "Die Auswirkungen sind neben Zunahme der Pollenmenge auch eine frühere und längere Pollenflugsaison sowie die Veränderung der Pollenverteilung" erklärt Dr. Klaus Bucher, Biometeorologe des Deutschen Wetterdienstes. Belegen lassen sich die Auswirkungen durch Einzeluntersuchungen an allergenen Pollen, an der Vorverschiebung der Frühlingsphase mit Verlängerung der Wachstumsphase durch phänologische Beobachtungen. Die Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst (PID) misst an rund 50 Pollenflugfallen in Deutschland den aktuellen Pollenflug. Die gewonnenen Daten werden dem Deutschen Wetterdienst gemeldet und von dort mit den phänologischen Daten und der Wetterprognose koordiniert.
"Es ist mir ein sehr wichtiges Anliegen, als Beiratsvorsitzender die Stiftung in ihren Aufgaben unterstützen zu können" sagt Dr. Thomas Kehl, Leiter der Dermatologie von Sanofi- Aventis Deutschland GmbH. "Sie trägt massgeblich zur Aufklärung der Pollenbelastung und Patientenbetreuung bei, denn die gewonnenen Daten stehen in den Pollenflugvorhersagen den Betroffenen über zahlreiche Medien und über telefonische Ansagedienste zur Verfügung.
Quelle: Berlin [ ots ]