Typ 2 Diabetes zählt zu den chronischen Krankheiten, die global im Steigen begriffen sind. In Deutschland sind etwa 8 Millionen Menschen betroffen, dazu kommt noch eine relativ hohe Dunkelziffer unerkannter Diabetiker. Neues Licht auf die Entstehung dieser Krankheit wirft eine jetzt veröffentlichte Meta-Analyse zur Genetik des Typ 2 Diabetes.

Typ 2 Diabetes zählt zu den chronischen Krankheiten, die global im Steigen begriffen sind. In Deutschland sind etwa 8 Millionen Menschen betroffen, dazu kommt noch eine relativ hohe Dunkelziffer unerkannter Diabetiker. Neues Licht auf die Entstehung dieser Krankheit wirft eine jetzt veröffentlichte Meta-Analyse zur Genetik des Typ 2 Diabetes.

Die internationale Studie unter Beteiligung von Wissenschaftlern des Helmholtz Zentrums München erhärtet Befunde, wonach die Erkrankung auf einer Störung der Regulation der Anzahl der Insulin produzierenden Zellen beruht.

Die nun erschienene Meta-Analyse, an der 90 Wissenschaftler aus über 40 Zentren beteiligt waren, wertete Daten von 15 europäischen und amerikanischen Bevölkerungsstudien aus. Dabei konnten sechs neue Gene identifiziert werden, die bei der Entwicklung des Typ 2 Diabetes eine Rolle spielen. Die Zahl der Gene, die mit der Entstehung der Krankheit in Verbindung gebracht werden, erhöht sich damit auf 16.

Hauptmerkmal von Typ 2 Diabetes sind fortwährend erhöhte Blutzuckerspiegel, die unbehandelt zu Schäden der Blutgefäße, der Nieren und anderer wichtiger Organe führen können. Für das Auftreten der Erkrankung spielen Lebensstilfaktoren wie Übergewicht und Bewegungsmangel eine wichtige Rolle. Dem Typ 2 Diabetes liegt jedoch auch eine starke genetische Komponente zugrunde, der Wissenschaftler seit einigen Jahren mit Hilfe von Assoziationsstudien nachspüren. Die nun gewonnenen Erkenntnisse über die Vielzahl der beteiligten Gene ermöglichen neue Einblicke in die Mechanismen, die für die Kontrolle der Zuckerspiegel im Blut verantwortlich sind.

Die Meta-Analyse umfasst eine Gesamtstudienpopulation von über 70 000 Personen. Als deutscher Beitrag flossen die Daten von rund 2700 Teilnehmern der KORA-Studie in Augsburg ein, die von den Wissenschaftlern Harald Grallert, Dr. Christa Meisinger und Dr. Thomas Illig am Helmholtz Zentrum München in enger Zusammenarbeit mit Dr. Christian Herder und Dr. Wolfgang Rathmann vom Deutschen Diabetes Zentrum in Düsseldorf bearbeitet wurden. Leiter der KORA-Studie (Kooperative Gesundheitsforschung in der Region Augsburg) ist der Direktor des Instituts für Epidemiologie am Helmholtz Zentrum München, Prof. Dr. Dr. H.-Erich Wichmann. Koordinatorin der Analyse war Dr. Eleftheria Zeggini, Universität Oxford, unter Leitung von Prof. Mark McCarthy.

Weitere Informationen

Eleftheria Zeggini et al. Meta-analysis of genome-wide association data and large-scale replication identifies additional susceptibility loci for type 2 diabetes. Nature Genetics (in print) Published online: 30 March 2008 (doi:10.1038/ng.120)

Quelle: München [ Helmholtz ]

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