Wer regelmäßig frühstückt, erkrankt seltener an Typ-2-Diabetes. Das lassen die Ergebnisse einer Untersuchung vermuten, an der auch das Deutsche Diabetes-Zentrum (DDZ) beteiligt war. Die Wissenschaftler hatten die Daten von über 96.000 Teilnehmern aus sechs internationalen Beobachtungsstudien ausgewertet...

Wer regelmäßig frühstückt, erkrankt seltener an Typ-2-Diabetes. Das lassen die Ergebnisse einer Untersuchung vermuten, an der auch das Deutsche Diabetes-Zentrum (DDZ) beteiligt war. Die Wissenschaftler hatten die Daten von über 96.000 Teilnehmern aus sechs internationalen Beobachtungsstudien ausgewertet. Die Probanden machten unter anderem Angaben zu ihren Ernährungsgewohnheiten. Als Maß zur Beurteilung des Körpergewichts wurde der Körpermassenindex, kurz BMI, berechnet. Im Laufe der Studienzeit erkrankten 4.935 Menschen an Typ-2-Diabetes. Diabetes ist eine Stoffwechselstörung, bei welcher der Blutzuckerspiegel dauerhaft erhöht ist. Beim Typ-2-Diabetes spricht der Körper nicht mehr ausreichend auf das Hormon Insulin an.

Je mehr Tage nicht gefrühstückt wurde, desto höher war das Diabetesrisiko. Der höchste Wert (plus 55 %) wurde für den Verzicht für vier bis fünf Tage pro Woche festgestellt. Ab dem fünften Tag gab es keinen weiteren Anstieg mehr. „Dieser Zusammenhang ist zum Teil auf den Einfluss des Übergewichts zurückzuführen. Aber auch nach Berücksichtigung des BMIs ging der Frühstücksverzicht mit einem erhöhten Diabetesrisiko einher,“ erklärt Dr. Sabrina Schlesinger vom DDZ.

Verschiedene Mechanismen können dafür verantwortlich sein. So verzichten übergewichtige Menschen häufiger als Normalgewichtige auf das Frühstück, und Adipositas ist ein Risikofaktor für Typ-2-Diabetes. Zudem könnte das längere Fasten entzündliche Prozesse fördern. Die Zusammensetzung der morgendlichen Mahlzeit spielt ebenfalls eine Rolle, die in weiteren Studien berücksichtigt werden soll. Es wäre aber auch möglich, dass der Frühstücksverzicht mit einer insgesamt ungünstigen Lebensweise zusammenhängt.

„Ein regelmäßiges und ausgewogenes Frühstück ist der beste Start in den Tag. Denn die erste Mahlzeit liefert Treibstoff fürs Gehirn“, erklärt Ernährungswissenschaftler Harald Seitz vom Bundeszentrum für Ernährung. „Wer morgens ohne Essen aus dem Haus geht, ist in der Regel unkonzentrierter.“ Brot, klein geschnittenes Obst oder Gemüse und Milchprodukte geben Energie. Eine Alternative zu süßen Cornflakes ist ein Müsli aus verschiedenen Getreideflocken, Nüssen, getrockneten und frischen Früchten mit Joghurt oder Milch. „Wer morgens keinen Bissen runterkriegt, braucht sich auch nicht zwingen“, so Seitz. „Trinken Sie stattdessen ein Glas Fruchtsaft, einen Smoothie oder einen warmen Kakao.“

Heike Kreutz, www.bzfe.de

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