"Gerade vor dem Hintergrund der immer wiederkehrenden Diskussion um Antibiotikaresistenzen sollte diese Steigerung Patienten und Ärzte für dieses Thema erneut sensibilisieren", so Thomas Widmann, Arzneimittelexperte bei der TK. "Antibiotika sind - gezielt eingesetzt - eines der wichtigsten und effektivsten Mittel im Kampf gegen bakterielle Infektionen. Andererseits führt ein falscher Einsatz genau zum gegenteiligen Effekt. Deswegen ist bei der Verordnung von Antibiotika eine genaue Nutzen-Risiko-Abwägung angebracht."
Das Volumen der von den niedergelassenen Ärzten verschriebenen Antibiotika ist in den letzten fünf Jahren um fast 25 Prozent gestiegen. Das geht aus dem aktuellen Gesundheitsreport der Techniker Krankenkasse (TK) hervor, in dem die Arzneimittelverordnungen der bei der TK versicherten Erwerbspersonen analysiert worden sind. Demnach erhielt jede Erwerbsperson im Jahr 2009 5,1 Tagesdosen Antibiotika. 2004 waren es noch 4,1 Tagesdosen."Gerade vor dem Hintergrund der immer wiederkehrenden Diskussion um Antibiotikaresistenzen sollte diese Steigerung Patienten und Ärzte für dieses Thema erneut sensibilisieren", so Thomas Widmann, Arzneimittelexperte bei der TK. "Antibiotika sind - gezielt eingesetzt - eines der wichtigsten und effektivsten Mittel im Kampf gegen bakterielle Infektionen. Andererseits führt ein falscher Einsatz genau zum gegenteiligen Effekt. Deswegen ist bei der Verordnung von Antibiotika eine genaue Nutzen-Risiko-Abwägung angebracht."
So würden zum Beispiel in Deutschland insbesondere Kinder mit Mittelohrentzündung häufig antibiotisch behandelt, obwohl dies weder die Komplikationsrate deutlich senke noch die Dauer der Erkrankung wesentlich verkürze. Durch den häufigen Gebrauch von Antibiotika lässt die Wirksamkeit gegen Bakterien nach, eine Resistenz entsteht.
Ein weiterer Grund für die Bildung dieser Resistenzen ist dadurch begründet, dass Antibiotika vorschnell abgesetzt werden, sobald eine deutliche Besserung erfolgt ist. Thomas Widmann: "Hier sollten die Patienten auf jeden Fall die vom Arzt verordnete Behandlungsdauer und -menge einhalten."
Quelle: Hamburg [ TK ]