Eine mindestens ausreichende Zufuhr von Mikronährstoffen wie Vitaminen und Spurenelementen ist unentbehrlich für die Gesundheit. Dies belegt eine Vielzahl von Studien. Publikationen, die bestimmte Mikronährstoffe pauschalisierend negativ bewerten, sollten daher kritisch hinterfragt werden. Die Gesellschaft zur Information über Vitalstoffe und Ernährung e.V. - GIVE e.V., weist in diesem Zusammenhang auf eine kürzlich veröffentlichte Metastudie hin, die in einigen deutschen Medien unter der Schlagzeile "Erhöhte Sterblichkeit durch Vitamingaben" zitiert wurde und die verallgemeinernde Aussagen trifft, die wissenschaftlich nicht haltbar sind.*

Eine mindestens ausreichende Zufuhr von Mikronährstoffen wie Vitaminen und Spurenelementen ist unentbehrlich für die Gesundheit. Dies belegt eine Vielzahl von Studien. Publikationen, die bestimmte Mikronährstoffe pauschalisierend negativ bewerten, sollten daher kritisch hinterfragt werden. Die Gesellschaft zur Information über Vitalstoffe und Ernährung e.V. - GIVE e.V., weist in diesem Zusammenhang auf eine kürzlich veröffentlichte Metastudie hin, die in einigen deutschen Medien unter der Schlagzeile "Erhöhte Sterblichkeit durch Vitamingaben" zitiert wurde und die verallgemeinernde Aussagen trifft, die wissenschaftlich nicht haltbar sind.*

Metastudien fassen die Ergebnisse vieler verschiedener Untersuchungen zusammen und stützen sich damit auf eine breite Datengrundlage. Dennoch ist ein aussagekräftiges Resümee auch hier nur dann zu ziehen, wenn vergleichbare Bedingungen bei den einzelnen Studien vorhanden sind. Die zitierte Untersuchung erfüllt diese elementare Voraussetzung wissenschaftlicher Validität nicht: Der Ulmer Biostatistiker Prof. Manfred Wilhelm bewertet sie als ausgesprochen widersprüchlich. So schlossen die Autoren von ursprünglich vorliegenden 615 Einzelstudien zu Antioxidantien ganze 537 unverblindet von der weiteren Analyse aus, hierunter sämtliche Studien, in denen keine Todesfälle aufgetreten waren. Ausgewertet wurden lediglich die verbliebenen 78 (= 13 Prozent) Untersuchungen, in denen Todesfälle verzeichnet waren. Prof. Wilhelm sieht in diesem Selektionsfehler einen erheblichen methodischen Mangel, der zu verzerrten Ergebnissen geführt habe.

Von den verbliebenen 78 Studien waren wiederum nur 25 als Mortalitätsstudien angelegt. Dennoch wurden auch die anderen Studien in die Mortalitätsbetrachtungen einbezogen, obwohl diese nicht planmäßig die Mortalität untersuchten und daher lediglich zur Generierung von (in weiteren Studien zu testenden) Hypothesen herangezogen werden dürften. Vor allem aber beinhalteten die Einzelstudien äußerst unterschiedliche Dosierungen und Beobachtungszeiten zwischen 28 Tagen und zwölf Jahren, die so nicht vergleichbar sind, wie Prof. Manfred Wilhelm betont. Bei Vitamin E zum Beispiel lag die Dosierung in den einzelnen Studien zwischen 10 und 5.000 I.E. Dies ist methodisch unzulässig und daher keine Grundlage für allgemeingültige Aussagen.

Aus solchen völlig verschiedenen Ausgangsdaten leitet die Meta-Studie schließlich ein gerade einmal drei Prozent höheres Sterberisiko durch Antioxidantien-Supplementierungen ab - und dies auch nur bei einem statistischen Modell mit festen Effekten. Bei einem Modell mit zufälligen Effekten, das angesichts der Heterogenität der herangezogenen Studien von höherer Bedeutung wäre, liegen hingegen keine signifikanten Ergebnisse vor. Insofern ist nicht haltbar, dass aus dieser Studie allgemeingültige Aussagen oder gar grundsätzliche Warnungen gegen die Supplementierung mit Mikronährstoffen gezogen werden.

Quelle:

Bjelakovic G et al.; Antioxidant supplements for prevention of mortality in healthy participants and patients with various diseases, pub2, 14. März 2012; DOI: 10.1002/14651858.CD007176

Quelle: Wölfersheim [ GIVE e.V. ]

Kommentare (0)

Bisher wurden hier noch keine Kommentare veröffentlicht

Einen Kommentar verfassen

  1. Kommentar als Gast veröffentlichen.
Anhänge (0 / 3)
Deinen Standort teilen