Die Kölner Forschergruppe hat die Daten von mehr als 140.000 Patienten der kardiologischen Klinik analysiert, bei rund 75.000 von ihnen ließ sich eindeutig ein behandelnder Hausarzt zuordnen. Untersucht wurde, ob sich vom Alter von Patienten und Ärzten Rückschlüsse auf die Verordnung von für die Herzkrankheit relevante Medikamenten wie Aspirin, Betablockern, Statinen oder Nitrat-Sprays ziehen lassen.
Nicht nur das Alter von Herzkranken, auch das Alter der Ärzte, die sie behandeln, hat einen Einfluss auf das Verschreibungsverhalten. Der Trend: Je jünger der Arzt, desto mehr vor allem präventiv wirksame Medikamente werden verordnet. Das zeigt eine Studie von Dr. Ines Schwang (Klinik für Kardiologie Köln- Merheim), die auf dem Europäischen Kardiologenkongress (ESC; 28. August bis 1. September) in Stockholm präsentiert wurde.Die Kölner Forschergruppe hat die Daten von mehr als 140.000 Patienten der kardiologischen Klinik analysiert, bei rund 75.000 von ihnen ließ sich eindeutig ein behandelnder Hausarzt zuordnen. Untersucht wurde, ob sich vom Alter von Patienten und Ärzten Rückschlüsse auf die Verordnung von für die Herzkrankheit relevante Medikamenten wie Aspirin, Betablockern, Statinen oder Nitrat-Sprays ziehen lassen.
Tatsächlich zeigte sich ein deutlicher Trend. „Mit zunehmendem Alter des Arztes nimmt die Verordnungshäufigkeit prognostisch bedeutsamer Medikamente ab“, so Dr. Schwang. Mehr als 90 Prozent der Ärzte unter 45 verschreiben etwa ihren unter 55-jährigen Patienten blutverdünnendes Aspirin, aber nur knapp 78 Prozent der Ärzte über 60. Ähnliche Trends zeigen sich bei Betablockern und Statinen, nicht aber beim Nitrospray.
Je höher das Patientenalter, desto geringer werden allerdings die Verschreibungsunterschiede der jüngeren und älteren Ärzte. Hier beobachtet Dr. Schwang eine andere Entwicklung: „Der Trend, älteren Patienten weniger prognosewirksame und mehr symptomatische Therapie zu verordnen, bildet sich in allen Arzt-Altersgruppen ähnlich ab.“
Quelle: Köln, Stockholm [ DKG ]