Köln, 7. Dezember 2018. Die Weltbevölkerung wächst sekundenschnell. Lebten Mitte dieses Jahres 7,6 Milliarden Menschen auf der Erde, werden es Prognosen zufolge im Jahr 2030 8,55 Milliarden sein...

Köln, 7. Dezember 2018. Die Weltbevölkerung wächst sekundenschnell. Lebten Mitte dieses Jahres 7,6 Milliarden Menschen auf der Erde, werden es Prognosen zufolge im Jahr 2030 8,55 Milliarden sein. Dies bedeutet: Immer mehr Menschen brauchen immer mehr Lebensmittel, Rohstoffe und Energie. Diese Nachfrageentwicklung wird zusätzlich durch das Wirtschaftswachstum in bevölkerungsreichen Ländern wie China und Indien forciert. „Um auf diese signifikanten globalen Veränderungen wirkungsvoll reagieren zu können, müssen wir neue Wege gehen – und zwar lokal, regional und global“, sagt Klaus Vogell, Innovationsmanager bei GS1 Germany. Er ist überzeugt, dass traditionelle Denkmuster und Verfahrensweisen angesichts der Ressourcenverknappung nicht zukunftsfähig sind. Gemeinsam mit Experten von der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC und dem rheingold institut sowie Praktikern aus etablierten Unternehmen und von Start-ups hat das Innovationsteam von GS1 Germany für das sechste Zukunfts-Szenario der Studie „2025: Smart Value Networks“ untersucht, wie sich Unternehmen auf veränderte Rahmenbedingungen einstellen können.

Dabei wurde schnell deutlich, dass die Verbraucher ihre Einstellung zum Konsum weiter verändern werden. Sie hinterfragen unter gesundheitlichen, ethischen und sozialen Gesichtspunkten stärker die Herkunft der Produkte und fordern entsprechende Transparenz. Außerdem erwarten sie zunehmend, dass ihre individuellen Bedürfnisse berücksichtigt werden und haben zum Beispiel beim Einkauf von Lebensmitteln hohe Ansprüche an Einfachheit und Convenience.

Die finale Fertigstellung von Produkten verlagert sich in Richtung der Abnehmer
Projekte wie Urban Farming, Vertical Farming und Permakultur zahlen als nachhaltige Alternativen zu bestehenden Produktionsformen auf diese Entwicklung ein. Mit Urban Farming zieht die Erzeugung von pflanzlichen Rohstoffen und Lebensmitteln in die Städte und Ballungsgebiete – also dorthin, wo der Bedarf entsteht, sodass Belieferungswege verkürzt werden. Aber auch bei industriell erzeugten Produkten wird sich die Wertschöpfungskette signifikant verändern: Die finale Fertigstellung verlagert sich immer weiter in Richtung der Abnehmer, um deren Bedürfnissen nach individualisierten Produkten gerecht werden zu können. Gleichzeitig verschieben sich auch die Sortimentsschwerpunkte von Fertig- zu Vor- und Zwischenprodukten.

2025 sind Produkte, die exakt auf die Bedürfnisse der Konsumenten zugeschnitten sind, keine Besonderheit mehr. Sie werden einfach erwartet. Genau wie ein ethisch und ökologisch einwandfreies Nachhaltigkeitsprofil des Anbieters, eine transparente Lieferkette und umfangreiche Produktinformationen. „Unternehmen tun gut daran, ihre Kunden bestmöglich zu kennen und transparent mit ihnen zu kommunizieren. Das Internet der Dinge bietet durch intelligente Vernetzung die Möglichkeit, die Bedürfnisse der Konsumenten zu verstehen und die idealen Produkte zu entwickeln – bis hin zum individuellen Angebot in Losgröße eins. Zudem können den Verbrauchern die gewünschten Informationen in Echtzeit verfügbar gemacht werden“, so Dr. Christian Wulff, Leiter des Geschäftsbereichs Handel und Konsumgüter bei PwC Deutschland.

Smarte globale Wertschöpfungsnetzwerke erfordern gemeinsame Standards
Unverzichtbar sind dabei einheitliche Kriterien, Datenprofile und Bewertungsmaßstäbe: Erst gemeinsame Standards ermöglichen die Zusammenarbeit vieler unterschiedlicher Partner in smarten globalen Wertschöpfungsnetzwerken und sind auch die Basis für die Transparenz, die die Konsumenten einfordern. Dies setzt allerdings voraus, dass alle Partner zu einer system- und unternehmensübergreifenden Datennutzung bereit sind. In vielen Unternehmen wird dies mit einer grundlegenden Änderung der Unternehmensorganisation und –kultur verbunden sein. „Agiles, kooperatives Arbeiten erfordert bewegliches Denken. Weg vom Silodenken, hin zu offenen Kommunikationsstrukturen und cross-funktionalen Arbeitsweisen, bei denen die Mitarbeiter ihren Fähigkeiten entsprechend optimal eingesetzt sind und Freiraum für Kreativität haben“, betont Klaus Vogell von GS1 Germany.

Die gesamten Erkenntnisse und konkrete Handlungsempfehlungen zum sechsten Szenario „Produktion, Transparenz & Traceability 2025“ stehen kostenfrei auf www.gs1-germany.de/zukunftsstudie zur Verfügung.

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