Metastudien zeigen Irrtum bei Fettbeurteilung
Lange als „Gift für die Blutgefäße“ gehandelt, entkräften amerikanische Wissenschaftler nun den Vorwurf, dass gesättigte Fettsäuren Herzkreislauferkrankungen begünstigen.Eine dicke Scheibe Brot mit einer dünnen Schicht Frischkäse - möglichst fettreduziert. So sieht nach den derzeit gültigen Ernährungsempfehlungen ein gutes Frühstück aus. „Fettarm“ heißt die Devise der „ausgewogenen Ernährung“, die dem Menschen fortwährende Gesundheit verspricht. Insbesondere den gesättigten Fettsäuren hängt der Ruf nach, Herzkreislauferkrankungen zu fördern. Scheinbar zu Unrecht, wie die amerikanische Wissenschaftlerin Patty W. Siri-Tarino und ihre Koautoren mit einer Metaanalyse nun aufzeigen. In ihrer Gesamtauswertung von 21 Langzeitstudien war kein Zusammenhang zwischen einem hohen Konsum gesättigter Fette und einem erhöhten Risiko für koronare Herzerkrankungen oder Schlaganfälle erkennbar (1). Bei Milch und Molkereiprodukten wie Joghurt oder Käse stets die fettärmste Variante zu wählen, ist somit vermutlich unbegründet.
Metastudien zeigen Irrtum bei Fettbeurteilung
Lange als „Gift für die Blutgefäße“ gehandelt, entkräften amerikanische Wissenschaftler nun den Vorwurf, dass gesättigte Fettsäuren Herzkreislauferkrankungen begünstigen.Eine dicke Scheibe Brot mit einer dünnen Schicht Frischkäse - möglichst fettreduziert. So sieht nach den derzeit gültigen Ernährungsempfehlungen ein gutes Frühstück aus. „Fettarm“ heißt die Devise der „ausgewogenen Ernährung“, die dem Menschen fortwährende Gesundheit verspricht. Insbesondere den gesättigten Fettsäuren hängt der Ruf nach, Herzkreislauferkrankungen zu fördern. Scheinbar zu Unrecht, wie die amerikanische Wissenschaftlerin Patty W. Siri-Tarino und ihre Koautoren mit einer Metaanalyse nun aufzeigen. In ihrer Gesamtauswertung von 21 Langzeitstudien war kein Zusammenhang zwischen einem hohen Konsum gesättigter Fette und einem erhöhten Risiko für koronare Herzerkrankungen oder Schlaganfälle erkennbar (1). Bei Milch und Molkereiprodukten wie Joghurt oder Käse stets die fettärmste Variante zu wählen, ist somit vermutlich unbegründet.
In einem begleitenden Übersichtsartikel entkräftet Siri-Tarino auch die Empfehlung, statt Fett lieber vermehrt zu stärkereichen Produkten zu greifen. Der Austausch von gesättigten Fettsäuren durch Kohlenhydrate bietet demnach keinen Schutz gegen Herz- und Gefäßerkrankungen. Im Gegenzug zitieren die Autoren zwei Studien, in denen gerade Zucker und Weißmehlprodukte das Erkrankungsrisiko erhöhten.
Ein hoher Verzehr gesättigter Fette erhöht zwar den LDL-Cholesterinwert, gleichzeitig aber auch das gewünschte HDL-Cholesterin. In Kombination mit mehrfach ungesättigten Fettsäuren verändern gesättigte tierische Fette den Cholesterinspiegel nicht. Wer mit Rapsöl anbrät, kann also beruhigt auch mal ein Schnitzel in die Pfanne legen.
Erwähnenswert hingegen ist die Wirkung gesättigter Fettsäuren auf Atherogenität des LDL-Cholesterins. Denn neben der Höhe spielt auch deren Zusammensetzung eine wichtige Rolle für die Entstehung von Arteriosklerose. So sind kleine, dichte LDL-Partikel schädlicher für die Blutgefäße als große, weniger dichte Partikel. Gesättigte Fette erhöhen vorwiegend den Anteil der großen, weniger dichten LDL-Cholesterinpartikel (2). Die Forderung nach „light, leichter, am leichtesten“ darf demnach zumindest in Frage gestellt werden.
Quellen:
1) Siri-Tarino PW et al.: Meta-analysis of prospective cohort studies evaluating the association of saturated fat with cardiovascular disease. Am J Clin Nutr: 2010
2) Siri-Tarino PW et al.: Saturated fat, carbohydrate, and cardiovascular disease. Am J Clin Nutr: 2010
Quelle: Aachen [ fet ]