Studie prüft Gradmesser für Krankheitsrisiken
Zahlreiche Erkrankungen lassen sich auf Übergewicht zurückführen. Einige von ihnen enden sogar tödlich. Gemeinhin gilt dabei der sogenannte Body- Mass-Index (BMI) als der wichtigste Indikator und Gradmesser für Übergewicht oder gar Fettleibigkeit. Für Kinder und Jugendliche sowie Erwachsene mittleren Alters trifft dies ohne größere Einschränkungen zu. Dann aber stößt der BMI an seine Grenzen. Denn er unterscheidet nicht zwischen Fettmasse und Muskelmasse. Im Falle von älteren Menschen hat der BMI demnach gewichtige Nachteile, denn durch das Altern nimmt die Muskelmasse im Körper beständig ab – ohne Folgen für das Gesamtgewicht einer Person. Für die Medizin und insbesondere für die Behandlung von älteren Menschen sind somit Alternativen gefragt, die den Zusammenhang zwischen Übergewicht und Krankheitsrisiken oder – im extremen Fall – zwischen Übergewicht und verschiedenen Todesursachen herstellen können.
Studie prüft Gradmesser für Krankheitsrisiken
Zahlreiche Erkrankungen lassen sich auf Übergewicht zurückführen. Einige von ihnen enden sogar tödlich. Gemeinhin gilt dabei der sogenannte Body- Mass-Index (BMI) als der wichtigste Indikator und Gradmesser für Übergewicht oder gar Fettleibigkeit. Für Kinder und Jugendliche sowie Erwachsene mittleren Alters trifft dies ohne größere Einschränkungen zu. Dann aber stößt der BMI an seine Grenzen. Denn er unterscheidet nicht zwischen Fettmasse und Muskelmasse. Im Falle von älteren Menschen hat der BMI demnach gewichtige Nachteile, denn durch das Altern nimmt die Muskelmasse im Körper beständig ab – ohne Folgen für das Gesamtgewicht einer Person. Für die Medizin und insbesondere für die Behandlung von älteren Menschen sind somit Alternativen gefragt, die den Zusammenhang zwischen Übergewicht und Krankheitsrisiken oder – im extremen Fall – zwischen Übergewicht und verschiedenen Todesursachen herstellen können.
In diesem Zusammenhang konnten nun Forscher der Universität Regensburg gemeinsam mit Kollegen aus den USA und den Niederlanden nachweisen, dass der Bauch- bzw. Taillenumfang – unabhängig vom BMI – Aufschlüsse über das jeweils individuelle Krankheitsrisiko liefern kann. Das Forscherteam um Prof. Dr. Michael Leitzmann vom Institut für Epidemiologie und Präventivmedizin der Universität Regensburg untersuchte dafür die Gesundheitsdaten von mehr als 225.000 US-Bürgern (Frauen und Männern) zwischen 50 und 71 Jahren. Die Daten wurden über einen Zeitraum von neun Jahren (1996-2005) gesammelt und vor kurzem ausgewertet. Die Grundlage der Studie bildeten Fragebögen, die von den beteiligten Personen ausgefüllt wurden und unter anderem Angaben zum allgemeinen Gesundheitszustand, den Rauch- und Trinkgewohnheiten und zu den jeweiligen Körpermaßen beinhalteten.
Für den gesamten Untersuchungszeitraum von neun Jahren ermittelten die Forscher – durch den Abgleich mit den Daten der US-Sterberegister – insgesamt 20.977 Todesfälle. Häufig konnten die Wissenschaftler dabei direkte Bezüge zur Entwicklung des Taillenumfangs nachweisen. Unter anderem Todesfälle von Lungenkrebs-Patienten oder von Personen, die an chronischen Atemwegserkrankungen litten, stehen demnach in Verbindung mit einem jeweils vergrößerten Taillenumfang. Eine ähnliche Beziehung zwischen Todesursache und Körpermaße konnte für den BMI nicht nachgewiesen werden.
Die Untersuchungen der Forscher haben weitreichende Konsequenzen für die medizinische Forschung und für die klinische Behandlung. Denn die Ergebnisse der umfassenden Studie zeigen, dass der Taillenumfang – mit Blick auf Lungenkrebs und Atemwegserkrankungen und damit auf zwei der wichtigsten Todesursachen – einen wesentlich besseren Indikator für das individuelle Krankheitsrisiko darstellt als der BMI.
Die Analysen des internationalen Forscherteams sind vor kurzem in der renommierten Fachzeitschrift „PLoS One“ erschienen (DOI: 10.1371/journal.pone.0018582.t004).
Quelle: Regensburg [ Uni ]