Erstmals ist es Wissenschaftlern gelungen, in einer Studie mit älteren Menschen den Vorteil einer "gehirn-schützenden Diät" nachzuweisen. Dabei reduzierten die Forscher der Klinik für Neurologie (Direktor: Prof. Dr. Dr. Erich Bernd Ringelstein) am Universitätsklinikum Münster (UKM) bei einem Teil der Studienteilnehmer drei Monate lang die tägliche Nahrungsmengeauf bis zu zwei Drittel der üblichen Kalorienmenge ("kalorische Nahrungsrestriktion"). Die Arbeitsgruppe um Privatdozentin Dr. Agnes Flöel konnte dabei erstmals nachweisen, dass die Lernleistung nach kalorischer Restriktion um 20 Prozent gegenüber der Vergleichsgruppe ansteigt. Die Zufuhr mehrfach ungesättigter Fettsäuren ohne gleichzeitige kalorische Restriktion hatte jetzt in der Kürze keinen positiven Effekt.
Erstmals ist es Wissenschaftlern gelungen, in einer Studie mit älteren Menschen den Vorteil einer "gehirn-schützenden Diät" nachzuweisen. Dabei reduzierten die Forscher der Klinik für Neurologie (Direktor: Prof. Dr. Dr. Erich Bernd Ringelstein) am Universitätsklinikum Münster (UKM) bei einem Teil der Studienteilnehmer drei Monate lang die tägliche Nahrungsmengeauf bis zu zwei Drittel der üblichen Kalorienmenge ("kalorische Nahrungsrestriktion"). Die Arbeitsgruppe um Privatdozentin Dr. Agnes Flöel konnte dabei erstmals nachweisen, dass die Lernleistung nach kalorischer Restriktion um 20 Prozent gegenüber der Vergleichsgruppe ansteigt. Die Zufuhr mehrfach ungesättigter Fettsäuren ohne gleichzeitige kalorische Restriktion hatte jetzt in der Kürze keinen positiven Effekt.
Die Arbeit wurde nun in der renommierten amerikanischen Zeitschrift PNAS ("Proceedings of the National Academy of Sciences", USA) publiziert. PNAS ist eine der höchstrangigen wissenschaftlichen Zeitschriften weltweit.
Schon zuvor war aus Tierversuchen bekannt, dass eine Reduzierung der täglichen Nahrungsmenge zu einer besseren Erinnerungsleistung und Raumorientierung im Alter führen kann. Auch war aus epidemiologischen Beobachtungsstudien bekannt, dass die erhöhte Zufuhr von einfach oder mehrfach ungesättigten Fettsäuren (Olivenöl, Fischöl) und kalorienarme, mediterrane Kost einen relativen Schutz vor neurodegenerativer Krankheiten, vor allem Morbus Alzheimer und geistigem Altersabbau mit sich bringt. Nun konnten diese Erkenntnisse in einer interventionellen Studie mit älteren Menschen bestätigt werden. Für das alternde Gehirn sind vorteilhafte Effekte zu erwarten.
Die Untersuchung wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), dem Interdisziplinären Zentrum für Klinische Forschung (IZKF) der Medizinischen Fakultät der Universität Münster, dem Fördermittelprogramm "Innovative Medizinische Forschung" (Münster) und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt.
Es ist das erste Mal, dass in einer Studie mit älteren Menschen der Nachweis eines Vorteils dieser "gehirn-schützenden Diät" erbracht wurde. Die Studie erfolgte in Kooperation mit der Klinik für Innere Medizin B am UKM (Privat-Dozent Dr. Reinhold Gellner) und mit Dr. Manfred Fobker (Labormedizin). Klinikdirektor Prof. Dr. Erich Bernd Ringelstein: "Wir danken allen Teilnehmern, die bereit waren, an dieser Studie mitzuwirken. Wir hoffen und wünschen uns, dass diese Studie dazu beiträgt, ein Umdenken in unserem Lebensstil aller Altersgruppen einzuleiten, damit geistige Frische und Wohlergehen lange erhalten werden können."
Die Studie ist auch vor dem Hintergrund des Übergewichts vieler Kinder von großer Bedeutung: Zeigt sie doch, dass das Absenken des Insulinspiegels mit einer Verbesserung der kognitiven Funktion einhergeht - und der Anstieg zum Gegenteil führt. Prof. Ringelstein: "Die übergewichtigen Kinder werden als Erwachsene nicht nur sehr viel kränker sein als die Vorgänger-Generation, auch ihre kognitive Leistungsfähigkeit wird durch das Übergewicht und den gesteigerten Insulinspiegel im peripheren Blut zunehmend leiden. Insulinabhängige Stoffwechselwege des Gehirns sind für die Stabilisierung des Langzeitgedächtnisses und für die Anpassung des Gehirns an wechselnde Anforderungen maßgeblich."
Anknüpfend an diese Ergebnisse sind nun die Wiederholung in einer größeren Personengruppe sowie die genauere Untersuchung der zugrundeliegenden Mechanismen, u. a. durch die Messung der grauen Hirnsubstanz mit der Magnetresonanztomographie, geplant.
Quelle: Münster [ ukm ]