Wolfertschwenden – Das Thema Nachhaltigkeit nimmt in der Verpackungsbranche an Fahrt auf. Denn nicht nur das neue Verpackungsgesetz, das ab dem 1. Januar 2019 in Deutschland in Kraft tritt, auch Konsumenten fordern ein Umdenken hinsichtlich der für die Verpackung eingesetzten Materialien. Damit die Qualität des Packguts auch beim Einsatz anderer Packmittel gewährleistet werden kann, forscht das Projektkonsortium QualiMeat an alternativen Verpa-ckungskonzepten für Fleischprodukte...

Wolfertschwenden – Das Thema Nachhaltigkeit nimmt in der Verpackungsbranche an Fahrt auf. Denn nicht nur das neue Verpackungsgesetz, das ab dem 1. Januar 2019 in Deutschland in Kraft tritt, auch Konsumenten fordern ein Umdenken hinsichtlich der für die Verpackung eingesetzten Materialien. Damit die Qualität des Packguts auch beim Einsatz anderer Packmittel gewährleistet werden kann, forscht das Projektkonsortium QualiMeat an alternativen Verpa-ckungskonzepten für Fleischprodukte.

Ende März plante das QualiMeat-Konsortium, das aus Wissenschaftlern und Vertretern der Verpackungsindustrie sowie Multiplikatoren der Verpackungsbranche besteht, im Rahmen des vierteljährlichen Projekt-meetings die nächsten Versuchsreihen. Diskutiert wurden beispielsweise die Auswahl der zu untersuchenden Fleischprodukte, der mögliche Einsatz von modifizierter Atmosphäre in der Verpackung, die Verwendung von Folien aus erneuerbaren Ressourcen oder recyclingfähigen Monomaterialien sowie die mögliche Verwendung von papierfaser-basiertem Verpackungsmaterial für Fleisch.

Mit den Tests soll erforscht werden, ob diese alternativen Verpackungskonzepte einen Einfluss auf die Qualität und die Haltbarkeit des Packguts, in diesem Fall auf das verpackte Fleisch, haben oder nicht. Die ersten Versuchsreihen zeigten bereits vielversprechende Ergebnisse: Verpackungssysteme aus erneuerbaren Ressourcen scheinen konventionellen Lösungen mit Blick auf Qualitätserhalt und Haltbarkeit des Packguts in nichts nachzustehen. Noch muss an den Versuchsanordnungen, die die Qualität des verpackten Fleisches sowohl mittels nass-chemischer als auch mittels nicht-invasiver Methoden untersuchen, gefeilt werden, um stichhaltige Beweise liefern zu können. Die Tatsache, dass es dazu wenige Daten gibt und wissenschaftliche Vorarbeiten zum Messen des Einflusses der Verpackung auf Fleisch notwendig sind, zeigt, wie wichtig Projekte wie das von Interreg geförderte Projekt QualiMeat sind.

Der Umsatz an Bio-Lebensmitteln steigt kontinuierlich: Laut Bund Ökologische Landwirtschaft (BÖLW) wuchs der Bio-Markt in Deutschland 2016 um knapp zehn Prozent und 2017 um weitere rund sechs Prozent an. Bisher wurde das Augenmerk auf die Produktion der Produkte gelegt, aber Konsumenten sind nicht geneigt, Bioprodukte in konventionellen Plastik- und schwerabbaubaren Verbundverpackungen zu kaufen. Mit dem neuen deutschen Verpackungsgesetz, das zum Januar 2019 in Kraft tritt, ist der Markt nun gefordert, neue Lösungen zu finden. Denn mit dem neuen Gesetz gilt es Verpackungen zu fördern, die besonders gut recyclingfähig bzw. aus Rezyklaten oder nachwachsenden Rohstoffen hergestellt sind. Um diese Vorgaben in die Tat umzusetzen, ist Expertise in der gesamten Wertschöpfungskette gefordert. Dies beginnt bei der Entwicklung von entsprechenden Packstoffen und den Fragen, aus welchen Rohstoffen diese hergestellt werden, mit welchen Additiven sie versehen werden müssen oder wie Material bei der Herstellung von Verpackungen durch entsprechende Prozesse eingespart werden kann. Wichtig ist aber auch die Verarbeitbarkeit und Maschinengängigkeit der neuen Materialien, damit diese im Verpackungsprozess den Test auch in der Praxis bestehen können.

Dieses Know-how liefern im QualiMeat-Konsortium die Verwertungspartner Naturabiomat aus Schwaz, der Verpackungsspezialist MULTIVAC aus Wolfertschwenden und der Verein ZLV mit seinem Netzwerk. Die wissenschaftlichen Partner untersuchen dann die Folien im Echttest im Labor. Die Hochschule Kempten liefert Informationen zu den chemischen und physikalischen Parametern, die Universität Innsbruck untersucht mit spektroskopischen Methoden die Fleischqualität ohne die Verpackung öffnen zu müssen und das Management Center Innsbruck, das auch für die Gesamtkoordination des Projektes zuständig ist, vergleicht wichtige Parameter wie Keimzahl, Textur und Farbe der unterschiedlich verpackten Fleischwaren.

Hochmotiviert geht das Team nun die nächsten Versuchsreihen an, um zu untersuchen, wie Folien aus erneuerbaren Ressourcen und Verpackungen aus recycelbaren Monomaterialien sich in den Tests bewähren – und hoffen so dem Ziel, auch Fleisch nachhaltig verpacken zu können, einen Schritt näher zu kommen.

Das Projekt QualiMeat wird vom europäischen Programm Interreg gefördert und läuft von September 2016 bis August 2019. Mit einem Gesamtbudget von rund 1 Million Euro haben es sich die Partner zum Ziel gesetzt, Wechselwirkungen verschiedener Verpackungssysteme auf Frischfleisch zu untersuchen und mit den gewonnenen Erkenntnissen Verpackungsmaterial und -prozesse zu optimieren.

Beteiligte Partner: MCI – Management Center Innsbruck; Leopold- Franzens Universität Innsbruck – Institut für Analytische Chemie und Radiochemie; Hochschule für angewandte Wissenschaften Kempten; ZLV – Zentrum für Lebensmittel und Verpackungsindustrie Kempten e.V.;  MULTIVAC Sepp Haggenmüller SE & Co KG, Wolfertschwenden;

Über MULTIVAC
MULTIVAC ist einer der weltweit führenden Anbieter von Verpackungslösungen für Lebensmittel aller Art, Life Science- und Healthcare-Produkte sowie Industriegüter. Das MULTIVAC Portfolio deckt nahezu alle Anforderungen der Verarbeiter hinsichtlich Packungsgestaltung, Leistung und Ressourceneffizienz ab. Es umfasst unterschiedliche Verpackungstechnologien ebenso wie Automatisierungslösungen, Etikettier- und Qualitätskontrollsysteme. Abgerundet wird das Angebot durch dem Verpackungsprozess vorgelagerte Lösungen im Bereich Portionieren und Processing. Dank einer umfassenden Linienkompetenz können alle Module in ganzheitliche Lösungen integriert werden. Damit gewährleisten Lösungen von MULTIVAC eine hohe Bedien- und Prozesssicherheit sowie eine hohe Effizienz. Die MULTIVAC Gruppe beschäftigt weltweit etwa 5.300 Mitarbeiter, am Hauptsitz in Wolfertschwenden sind es etwa 1.900 Mitarbeiter. Mit über 80 Tochtergesellschaften ist das Unternehmen auf allen Kontinenten vertreten. Mehr als 1.000 Berater und Service-Techniker in aller Welt stellen ihr Know-how und ihre Erfahrung in den Dienst des Kunden und sorgen für eine maximale Verfügbarkeit aller installierten MULTIVAC Maschinen. Weitere Informationen finden Sie unter: www.multivac.com

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