Ferkelgülle zu Biogas lässt sich rechnen
Mit einer Diplomarbeit zur Biomassevergärungschlägt ein Student der FH Erfurt eine praktikable Lösung für die Anwohner des Ilmkreises in Thüringen vor.
Ferkelgülle zu Biogas lässt sich rechnen
Mit einer Diplomarbeit zur Biomassevergärungschlägt ein Student der FH Erfurt eine praktikable Lösung für die Anwohner des Ilmkreises in Thüringen vor.
Die Vorstellung, dass zukünftig mit 45 Mio. Litern jährlich noch mehr Gülle verspritzt werden soll, stinkt den Bewohnern von Alkersleben bis Riechheim, östlich von Arnstadt gewaltig. Das haben sie bereits durch ihre Unterschriftensammlung bekanntgegeben. Doch jetzt hat ein Diplomand der Fachhochschule Erfurt in seiner Diplomarbeit berechnet, dass Gülle als wertvoller Rohstoff viel zu kostbar ist, als dass er direkt in die Umwelt gebracht werden sollte. Dank der neuen Gasnetzzugangsverordnung ab 2009 kann das daraus gewonnene Biogas direkt in die bestehenden Netze eingespeist werden: Das rechnet sich.
Wie man das Problem angehen kann, damit hat sich der Student der Gebäude- und Energietechnik der FH Erfurt, Jörg Steinwand, in seiner Ende November verteidigten Diplomarbeit befasst. Er hat untersucht, ob eine Biogasanlage dieses Problem lösen kann und inwieweit dies wirtschaftlich ist. Während der Bearbeitung des Themas hat Jörg Steinwand zu Biogas / Biogasanlagen recherchiert, mögliche Emissionsquellen und Möglichkeiten der Emissionsminderung bestimmt, die Konzeptionierung und Auslegung einer möglichen Biogasanlage berechnet sowie Untersuchungen der Ertragssteigerung durch Kofermentation durchgeführt. Auch Wirtschaftlichkeitsuntersuchung der verschiedenen Anlagenvarianten waren Bestandteil seiner Arbeit.
Als Fazit stellte der Eisenberger in fünf Punkten fest, dass
- durch die Vergärung Gülle biochemisch umgewandelt wird. Geschieht dies vollständig, so ist die Gülle geruchsneutral.
- die mögliche Biogasanlage wirtschaftlich arbeitet und durch Kofermentation zusätzlich hohe Gewinne erwirtschaften kann.
- die Düngerqualität kann erheblich gesteigert werden.
- Biogasanlagen eine CO2-neutrale Energieerzeugung aus regenerativen Rohstoffen ermöglichen.
- landwirtschaftliche und kommunale Reststoffe umweltgerecht entsorgt werden können.
Auf seine erfolgreich verteidigte Diplomarbeit darf Herr Steinwand zu Recht stolz sein. Jetzt bleibt abzuwarten, was mit den Ergebnissen der Diplomarbeit wird. Seine betreuende Professorin Dr. Judith Lebküchner- Neugebauer als betroffene Landbewohnerin des Ilm-Kreises ist zuversichtlich, dass sich in der Auseinandersetzung nun eine Diskussionsgrundlage bietet. Sie hofft, dass sich weitere Studierende für die Bearbeitung von Themen in der ökologischen Umsetzung zu wertvoller Energie finden."
Quelle: Erfurt [ FH ]