Erste Ergebnisse eines BMELV-Forschungsprojektes auf dem gemeinsamen Symposium „Alle(s) Wild?“ von BMELV und BfR vorgestellt
Wird Rehwild oder anderes Schalenwild mit Bleimunition erlegt, dann enthält das Wildfleisch mehr Blei als Wildbret, das mit bleifreier Munition gewonnen wurde. Die höheren Bleigehalte sind nicht nur in der Nähe des Schusskanals in der Brust nachzuweisen, sondern auch in weiter entfernten Fleischstücken wie dem Rücken oder der Keule. Das sind die ersten Ergebnisse der Analyse von zahlreichen Proben aus unterschiedlichen Regionen Deutschlands, die im vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) koordinierten Projekt „Lebensmittelsicherheit von jagdlich gewonnenem Wildbret“ des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) untersucht wurden. „Diese ersten mit wissenschaftlichen Methoden erhobenen Daten zeigen, dass bleihaltige Munition vorrangig die Eintragsquelle für Blei bei Wildbret darstellt, während der Eintrag über die Äsung eine geringere Rolle spielt. Die Ergebnisse bestätigen unsere Empfehlung, in Haushalten mit hohem Wildverzehr, dazu gehören in der Regel Jägerfamilien, zum Schutz von Kindern und Frauen im gebärfähigen Alter nur Wildbret zu verzehren, das mit bleifreier Munition erlegt wurde“, erläuterte Professor Dr. Dr. Andreas Hensel, Präsident des BfR den 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Symposiums „Alle(s) Wild? - Stand der Wissenschaft zum Verhalten bleifreier Munition bei der Jagd sowie zum Eintrag der Munitionsbestandteile Blei, Kupfer und Zink in jagdlich gewonnenes Wildbret“. Wildbret sei ein natürlich gewonnenes und hochwertiges Lebensmittel. Werden, wie bei der Allgemeinbevölkerung in Deutschland üblich, nur ein bis zwei Wildmahlzeiten im Jahr verzehrt, bestehe durch die Aufnahme von Blei aus mit Bleimunition gewonnenem Wildbret kein erhöhtes Gesundheitsrisiko, fügte Hensel hinzu. Auf dem Symposium am 18. und 19. März 2013 diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer neben dem Eintrag von Blei in Wildbret durch bleihaltige Jagdmunition auch Ergebnisse von Untersuchungen zur Tötungswirkung bleifreier Jagdgeschosse und zu deren Abprallverhalten im Vergleich zu konventioneller Bleimunition sowie ökotoxikologische Fragen.Im Forschungsprojekt „Lebensmittelsicherheit von jagdlich gewonnenem Wildbret“ wurden bisher für die erste Auswertung Proben von über 1000 Stücken Reh- und Schwarzwild aus verschiedenen Regionen Deutschlands gezogen. Beteiligt waren die Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Hamburg, Bremen sowie der Deutsche Jagdschutzverband, der Bayerische Jagdverband, der Bund Deutscher Berufsjäger und die Wirtschaft vertreten durch den Europäischen Geflügel-, Eier-, Wildgroßhandels und Importverband und den Verband der Hersteller von Jagd-, Sportwaffen und Munition. Ein Teil der Tiere in der jeweiligen Region wurde mit konventionellen bleihaltigen Geschossen erlegt, ein andere Teil mit bleifreier Jagdmunition. Von jedem erlegten Tier wurden Proben aus dem verkehrsfähigen Wildkörper in der Nähe des Schusskanals, aus dem Rücken und aus der Keule entnommen. Das gewonnene Material wurde auf Blei-, Kupfer-, und Zinkgehalte untersucht. Die nunmehr erfolgte erste Auswertung von über 1000 Datensätzen zeigt, dass Wildbret, wenn es mit Bleigeschossen gewonnen wurde, signifikant höhere Gehalte an Blei aufweist als die analogen Proben von Tieren, die bleifrei erlegt wurden. Die Daten zeigen, dass die Bleigehalte mit zunehmender Entfernung vom Schusskanal abnehmen. Gleichwohl ist ein Unterschied in der Gesamtbelastung mit Blei zwischen bleifrei und bleihaltig gewonnenem Wildbret auch bei weit vom Einschusskanal entfernt entnommen Proben vorhanden.
Erste Ergebnisse eines BMELV-Forschungsprojektes auf dem gemeinsamen Symposium „Alle(s) Wild?“ von BMELV und BfR vorgestellt
Wird Rehwild oder anderes Schalenwild mit Bleimunition erlegt, dann enthält das Wildfleisch mehr Blei als Wildbret, das mit bleifreier Munition gewonnen wurde. Die höheren Bleigehalte sind nicht nur in der Nähe des Schusskanals in der Brust nachzuweisen, sondern auch in weiter entfernten Fleischstücken wie dem Rücken oder der Keule. Das sind die ersten Ergebnisse der Analyse von zahlreichen Proben aus unterschiedlichen Regionen Deutschlands, die im vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) koordinierten Projekt „Lebensmittelsicherheit von jagdlich gewonnenem Wildbret“ des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) untersucht wurden. „Diese ersten mit wissenschaftlichen Methoden erhobenen Daten zeigen, dass bleihaltige Munition vorrangig die Eintragsquelle für Blei bei Wildbret darstellt, während der Eintrag über die Äsung eine geringere Rolle spielt. Die Ergebnisse bestätigen unsere Empfehlung, in Haushalten mit hohem Wildverzehr, dazu gehören in der Regel Jägerfamilien, zum Schutz von Kindern und Frauen im gebärfähigen Alter nur Wildbret zu verzehren, das mit bleifreier Munition erlegt wurde“, erläuterte Professor Dr. Dr. Andreas Hensel, Präsident des BfR den 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Symposiums „Alle(s) Wild? - Stand der Wissenschaft zum Verhalten bleifreier Munition bei der Jagd sowie zum Eintrag der Munitionsbestandteile Blei, Kupfer und Zink in jagdlich gewonnenes Wildbret“. Wildbret sei ein natürlich gewonnenes und hochwertiges Lebensmittel. Werden, wie bei der Allgemeinbevölkerung in Deutschland üblich, nur ein bis zwei Wildmahlzeiten im Jahr verzehrt, bestehe durch die Aufnahme von Blei aus mit Bleimunition gewonnenem Wildbret kein erhöhtes Gesundheitsrisiko, fügte Hensel hinzu. Auf dem Symposium am 18. und 19. März 2013 diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer neben dem Eintrag von Blei in Wildbret durch bleihaltige Jagdmunition auch Ergebnisse von Untersuchungen zur Tötungswirkung bleifreier Jagdgeschosse und zu deren Abprallverhalten im Vergleich zu konventioneller Bleimunition sowie ökotoxikologische Fragen.Im Forschungsprojekt „Lebensmittelsicherheit von jagdlich gewonnenem Wildbret“ wurden bisher für die erste Auswertung Proben von über 1000 Stücken Reh- und Schwarzwild aus verschiedenen Regionen Deutschlands gezogen. Beteiligt waren die Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Hamburg, Bremen sowie der Deutsche Jagdschutzverband, der Bayerische Jagdverband, der Bund Deutscher Berufsjäger und die Wirtschaft vertreten durch den Europäischen Geflügel-, Eier-, Wildgroßhandels und Importverband und den Verband der Hersteller von Jagd-, Sportwaffen und Munition. Ein Teil der Tiere in der jeweiligen Region wurde mit konventionellen bleihaltigen Geschossen erlegt, ein andere Teil mit bleifreier Jagdmunition. Von jedem erlegten Tier wurden Proben aus dem verkehrsfähigen Wildkörper in der Nähe des Schusskanals, aus dem Rücken und aus der Keule entnommen. Das gewonnene Material wurde auf Blei-, Kupfer-, und Zinkgehalte untersucht. Die nunmehr erfolgte erste Auswertung von über 1000 Datensätzen zeigt, dass Wildbret, wenn es mit Bleigeschossen gewonnen wurde, signifikant höhere Gehalte an Blei aufweist als die analogen Proben von Tieren, die bleifrei erlegt wurden. Die Daten zeigen, dass die Bleigehalte mit zunehmender Entfernung vom Schusskanal abnehmen. Gleichwohl ist ein Unterschied in der Gesamtbelastung mit Blei zwischen bleifrei und bleihaltig gewonnenem Wildbret auch bei weit vom Einschusskanal entfernt entnommen Proben vorhanden.
Fest steht allerdings auch, dass Geschossmaterialien wie Kupfer und Zink, die bei der Alternativmunition eingesetzt werden, weniger toxisch sind als Blei. Daher ist bleifreie Jagdmunition hinsichtlich der Gesundheitsrisiken bei Rückständen im gewonnenen Fleisch deutlich günstiger einzuschätzen als die bleihaltige Munition.
In den beiden vom BMELV geförderten Forschungsprojekten zur Untersuchung des Abprallverhaltens und der Tötungswirkung von bleifreien Geschossen im Vergleich zu konventioneller Bleimunition zeigten die Auftragnehmer, die Deutsche Versuchs- und Prüfanstalt für Jagd- und Sportwaffen (DEVA) und die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde, dass die Konstruktion des Geschosses ein wichtiger Einflussfaktor für das waidgerechte Töten des Wildes und die Sicherheit der an der Jagd beteiligten Personen ist. Inwieweit sich die in Munition befindlichen Materialien auf die Ökosysteme auswirken, wurde von den Fachleuten ebenfalls diskutiert. Das BMELV sowie die Interessensvertreter des Jagdsektors unterstrichen ihren Willen, den Weg zu alternativen Geschossmaterialien gemeinsam zu beschreiten.
Die Powerpointpräsentationen der Vorträge des Symposiums werden in Kürze auf der Homepage des BfR veröffentlicht.
Über das BfR
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ist eine wissenschaftliche Einrichtung im Gschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV). Es berät die Bundesregierung und die Bundesländer zu Fragen der Lebensmittel-, Chemikalien- und Produktsicherheit. Das BfR betreibt eigene Forschung zu Themen, die in engem Zusammenhang mit seinen Bewertungsaufgaben stehen.
Quelle: Berlin [ BfR ]