Aktuelle Studie zeigt: Die Mischung macht's!

Eine bundesweite Studie des Wittener Instituts für Familienunternehmen (WIFU) kommt zu dem Ergebnis, dass jedes dritte langlebige Familienunternehmen in Deutschland gemeinsam von Eigentümern und familienexternen Managern geführt wird

Das Thema Fremdmanagement ist für viele Familienunternehmer ein "heißes Eisen", wird die Beschäftigung von familienexternen Führungskräften an der Unternehmensspitze doch vielfach als Verlust der unternehmerischen Unabhängigkeit der Familie gesehen. Allerdings stellt die Fremdgeschäftsführung eine durchaus praktikable Möglichkeit dar, um beispielsweise der weit verbreiteten Nachfolgeproblematik in Familienunternehmen entgegenzuwirken. Erscheint eine Geschäftsführung ausschließlich durch Nicht-Familienmitglieder undenkbar, kann eine Kombination aus Inhaber- und Fremdgeschäftsführung eine sinnvolle Alternative darstellen. Hier trägt die Familie nach wie vor aktiv zur Steuerung und Kontrolle des Unternehmens bei, muss aber dennoch nicht auf externes Management-Know-How verzichten.

Aktuelle Studie zeigt: Die Mischung macht's!

Eine bundesweite Studie des Wittener Instituts für Familienunternehmen (WIFU) kommt zu dem Ergebnis, dass jedes dritte langlebige Familienunternehmen in Deutschland gemeinsam von Eigentümern und familienexternen Managern geführt wird

Das Thema Fremdmanagement ist für viele Familienunternehmer ein "heißes Eisen", wird die Beschäftigung von familienexternen Führungskräften an der Unternehmensspitze doch vielfach als Verlust der unternehmerischen Unabhängigkeit der Familie gesehen. Allerdings stellt die Fremdgeschäftsführung eine durchaus praktikable Möglichkeit dar, um beispielsweise der weit verbreiteten Nachfolgeproblematik in Familienunternehmen entgegenzuwirken. Erscheint eine Geschäftsführung ausschließlich durch Nicht-Familienmitglieder undenkbar, kann eine Kombination aus Inhaber- und Fremdgeschäftsführung eine sinnvolle Alternative darstellen. Hier trägt die Familie nach wie vor aktiv zur Steuerung und Kontrolle des Unternehmens bei, muss aber dennoch nicht auf externes Management-Know-How verzichten.

Eine soeben erschienene Studie des WIFU zeigt, dass viele Familienunternehmen bereits auf diese Form der Unternehmensführung zurückgreifen: Nur rund die Hälfte der insgesamt 475 untersuchten Familienunternehmen ist rein inhabergeführt. Dagegen hat jedes dritte Unternehmen eine Mischgeschäftsführung etabliert. Bei jedem sechsten Familienunternehmen werden ausschließlich externe Manager eingesetzt. Obwohl die Inhaberführung damit der nach wie vor am weitesten verbreitete Management-Typus ist, hat den Studienergebnissen zufolge fast jedes zweite Familienunternehmen bereits Fremdmanager in der Geschäftsführung institutionalisiert. Dabei nimmt die reine Inhaberführung mit zunehmender Unternehmensgröße stetig ab, während die Bedeutung des Einsatzes familienfremder Manager wächst.

Angesichts dieser Ergebnisse ist es für Prof. Arist von Schlippe umso erstaunlicher, dass die Mischgeschäftsführung in der Wissenschaft bislang weitgehend unbeachtet geblieben ist. "Die vorliegende Studie hat sich auf wissenschaftliches Neuland begeben und bietet erste Einblicke in eine komplexe, aber praktisch ganz offensichtlich hochrelevante Fragestellung der Führung in Familienunternehmen."

In der White-Paper-Reihe des Wittener Instituts für Familienunternehmen (WIFU) werden in unregelmäßigen Abständen wissenschaftliche Arbeiten aus der Forschung zu Familienunternehmen veröffentlicht. Sie präsentieren neue Ideen, die zukünftige Forschung anregen sollen oder diskutieren die Bezüge etablierter Theorien und Wissensbestände zu aktuellen praktischen Fragestellungen. Die Studie "Das Management in deutschen Mehr-Generationen-Familienunternehmen" ist aktuell im Rahmen der Publikationsreihe erschienen. Sie zielt darauf ab, einen empirischen Überblick über die Managementformen in deutschen Mehr-Generationen-Familienunternehmen (MGFU) zu gewinnen. Bei den untersuchten Unternehmen handelt es sich um Firmen, bei denen die Eigentümerfamilie einen maßgeblichen Einfluss auf die Geschäfte ausübt und die seit mindestens 100 Jahren als Familienunternehmen bestehen. "Um Vergleichbarkeit zu gewährleisten, beschränkt sich die Studie auf deutsche Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes mit einem jährlichen Mindestumsatz von 25 Mio. Euro", erläutert Sven Cravotta, Doktorand am WIFU, den Aufbau der Studie.

Das Wittener Institut für Familienunternehmen (WIFU) bildet mit seinen drei Lehrstühlen - Betriebswirtschaftslehre, Psychologie / Soziologie und Rechtswissenschaften - das wissenschaftliche Spiegelbild der Gestalt von Familienunternehmen. Seit 2004 ermöglichen die Institutsträger, ein exklusiver Kreis von etwa 40 Familienunternehmen, dass das WIFU auf Augenhöhe als Institut von Familienunternehmen für Familienunternehmen agieren kann. Das Thema Familienunternehmen kann künftig auch in Witten studiert werden: Vorbehaltlich der Akkreditierung und staatlichen Genehmigung wird die Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Universität Witten/Herdecke ab Oktober 2010 den deutschlandweit einzigartigen Studiengang "Master in Family Business Management (M.Sc.)" anbieten. Er kann in Vollzeit oder aber berufsbegleitend studiert werden. Hierdurch kann das WIFU seine Expertise an potentielle Nachfolger, Fach- und Führungskräfte und Berater in Familienunternehmer weitergeben.

Quelle: Witten/Herdecke [ WIFU ]

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