Folgen des demographischen Wandels werden von 40 Prozent der Betriebe noch nicht als dringlich angesehen
Trotz zahlreicher Appelle von Politik und Wirtschaftsverbänden sucht lediglich jedes zwölfte Unternehmen gezielt nach Arbeitnehmern über 50 Jahre. Das belegt eine Studie des Beratungs- und Dienstleistungsunternehmens Mercer und der Bertelsmann Stiftung bei 200 Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Auch nach der Umstellung auf die Rente mit 67 rechnet nur jedes zweite befragte Unternehmen zukünftig mit mehr Arbeitsplätzen für über 60-Jährige.
Folgen des demographischen Wandels werden von 40 Prozent der Betriebe noch nicht als dringlich angesehen
Trotz zahlreicher Appelle von Politik und Wirtschaftsverbänden sucht lediglich jedes zwölfte Unternehmen gezielt nach Arbeitnehmern über 50 Jahre. Das belegt eine Studie des Beratungs- und Dienstleistungsunternehmens Mercer und der Bertelsmann Stiftung bei 200 Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Auch nach der Umstellung auf die Rente mit 67 rechnet nur jedes zweite befragte Unternehmen zukünftig mit mehr Arbeitsplätzen für über 60-Jährige.
Bei der Suche nach neuen Mitarbeitern fällt auf, dass nur 8 Prozent der Betriebe gezielt Arbeitnehmer über 50 Jahre ansprechen. Lediglich 8,3 Prozent suchen nach ausländischen Mitarbeitern. 15,4 Prozent der Unternehmen sprechen gezielt Frauen und 15,7 Prozent junge Menschen unter 30 Jahren an. 27,2 Prozent der Betriebe versprechen sich neue Mitarbeiter durch eine Kooperation mit Universitäten und immerhin 20,2 Prozent arbeiten bei der Rekrutierung mit den örtlichen Schulen zusammen.
Zwar erkennen viele Betriebe die durch den demographischen Wandel verursachten Probleme. An Lösungen mangelt es jedoch. So sieht jede zweite befragte Firma zwar die betrieblichen Konfliktpotenziale, die sich durch eine verändernde Altersstruktur abzeichnen. Die konsequente Förde¬rung des Miteinanders verschiedener Generationen als Antwort darauf wird jedoch im Arbeitsalltag häufig vernachlässigt.
Einerseits stehen für 56 Prozent der Befragten die „Erhaltung der Arbeits- und Leistungsfähigkeit“ sowie die „Mitarbeiterentwicklung und Nachfolgeplanung“ im Vordergrund. Andererseits sind aber nur für ein Drittel der Unternehmen der Aufbau und die Optimierung eines betrieblichen Gesundheitsmanagements vordringlich. Handlungsbedarf sehen die Betriebe eher bei den Themen Ver-einbarkeit von Familie und Beruf sowie der Förderung von Veränderungsbereitschaft bei Beschäftigten und Führungskräften.
Geeignete Maßnahmen, um den Herausforderungen des demographischen Wandels zu begegnen, scheitern nach Angaben der Befragten aus mehreren Gründen: 40 Prozent haben die Dringlichkeit des Themas noch nicht hinreichend erkannt, die Hälfte verfügt nicht über ausreichende personelle und finanzielle Ressourcen, bei einem Drittel fehlen feste Verantwortlichkeiten für das Thema. Viele kennen die Auswirkungen des demographischen Wandels für ihr Unternehmen nicht. Mehr als ein Drittel der Unternehmen hat bisher keine Altersstrukturanalyse durchgeführt. Einige der Befragten konnten weder belastbare Zahlen zum Altersdurchschnitt, dem Anteil weiblicher Mitarbeiter oder der Auszubildenden benennen.
An der Studie nahmen im ersten Quartal dieses Jahres 218 Personen aus 200 Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz teil.
Quelle: Gütersloh [ Bertelsmann Stiftung ]