Preisgekrönte Dissertation am Wittener Institut für Familienunternehmen der Universität Witten/Herdecke im Carl Auer Verlag veröffentlicht

Die kulturellen Werte von Familienunternehmen gelten als ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal gegenüber Nicht-Familienunternehmen. In ihnen gründen sich ihre Wettbewerbsvorteile und Nachteile, diese Werte garantieren in der öffentlichen Wahrnehmung Stabilität und Verlässlichkeit der Wirtschaft. Die praktische wie wissenschaftliche Bedeutung, die Werte für Familienunternehmen haben, ist unbestritten. Umso erstaunlicher ist die geringe Zahl wissenschaftlicher Arbeiten, der sich ihrer Erforschung widmet. „Vor allem die Frage, wie Werte in Familienunternehmen eigentlich über die Generationen weitergegeben werden, wie sie stabil bleiben und sich zugleich im Laufe der Zeit verändern, ist bisher weitgehend unbeantwortet geblieben“, so Prof. Dr. Arist v. Schlippe, der akademische Direktor des Wittener Instituts für Familienunternehmen. Eine Forschungsarbeit aus dem Institut von Dr. Mirko Zwack bietet darauf eine Antwort: „Mit Geschichten über Gründungsphase, Krisen und unglaubliche Erfolge und solchen rund um Firmengründer, Führungspersönlichkeiten und Inhaberfamilie.“ Die Arbeit wurde 2011 mit dem Förderpreis der Systemischen Gesellschaft (SG) in Berlin ausgezeichnet.

Preisgekrönte Dissertation am Wittener Institut für Familienunternehmen der Universität Witten/Herdecke im Carl Auer Verlag veröffentlicht

Die kulturellen Werte von Familienunternehmen gelten als ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal gegenüber Nicht-Familienunternehmen. In ihnen gründen sich ihre Wettbewerbsvorteile und Nachteile, diese Werte garantieren in der öffentlichen Wahrnehmung Stabilität und Verlässlichkeit der Wirtschaft. Die praktische wie wissenschaftliche Bedeutung, die Werte für Familienunternehmen haben, ist unbestritten. Umso erstaunlicher ist die geringe Zahl wissenschaftlicher Arbeiten, der sich ihrer Erforschung widmet. „Vor allem die Frage, wie Werte in Familienunternehmen eigentlich über die Generationen weitergegeben werden, wie sie stabil bleiben und sich zugleich im Laufe der Zeit verändern, ist bisher weitgehend unbeantwortet geblieben“, so Prof. Dr. Arist v. Schlippe, der akademische Direktor des Wittener Instituts für Familienunternehmen. Eine Forschungsarbeit aus dem Institut von Dr. Mirko Zwack bietet darauf eine Antwort: „Mit Geschichten über Gründungsphase, Krisen und unglaubliche Erfolge und solchen rund um Firmengründer, Führungspersönlichkeiten und Inhaberfamilie.“ Die Arbeit wurde 2011 mit dem Förderpreis der Systemischen Gesellschaft (SG) in Berlin ausgezeichnet.

„Das sind Geschichten wie die über den Chef eines mittlerweile über 30.000 Mann starken Unternehmens, der immer noch von der Autobahn auf den Parkplatz fährt, wenn er einen der Firmen-LKWs dort sieht, um dem Fahrer persönlich die Hand zu schütteln“, führt Zwack ein Beispiel aus seiner Untersuchung an, „oder wenn der Firmengründer an der Kasse auftaucht und wider der Erwartung gegenüber der Kassiererin nicht auf ‚Selbstbedienung’, sondern auf normale Bezahlung besteht. Über solche Ereignisse werden im Unternehmen Geschichten erzählt und weitererzählt. Sie vermitteln bspw. den Wert der Gleichheit aller gegenüber den Interessen des Unternehmens, oder wie im ersten Fall eine besondere Wertschätzung den Mitarbeitern gegenüber, über alle Hierarchienebenen hinweg.“ Solche Geschichten hat Zwack in drei Familienunternehmen unter die Lupe genommen. Hierfür wurden in qualitativen Interviews mit Gründern, Familienmitgliedern, Fremdmanagern und Angestellten Geschichten identifiziert und anschließend untersucht, inwiefern diese im Unternehmen bekannt sind. In einer quantitativen Untersuchung wurde erforscht, ob davon ausgegangen werden kann, dass unterschiedliche Zuhörer der gleichen Geschichte diese auch auf den gleichen Wert hin interpretieren. Die Ergebnisse bestätigen die besondere Bedeutung von Geschichten im Prozess der Wertevermittlung.

„Solche Geschichten vermitteln die Werte eines Unternehmens sehr viel lebhafter und anschaulicher als abstrakte Leitbilder, die Firmen sich geben. Für die Mitarbeiter sind sie leichter zu erinnern und allein deshalb schon wirkungsmächtiger.“ Und: Geschichten kann man nicht einfach widersprechen. „Ich muss schon dabei gewesen sein, damit ich sagen kann: Das stimmt nicht. Und einfach so seinen Unglauben kundzutun gilt gemeinhin als unhöflich.“ Hinzu kommt: „Indem wir in Geschichten nie alles erzählen, sondern immer etwas weglassen, etwas besonders ausschmücken oder gar dazuerfinden, spitzen wir unsere Erzählungen auf einen bestimmten Wert oder eine bestimmte Kernbotschaft zu, die ankommt, auch wenn sie nur implizit erzählt wird. Und was nicht gesagt wird, kann auch nicht angezweifelt werden. So schützt die Geschichte ihre Werte vor Widerspruch.“ Für Zwack ein weiteres wesentliches Argument für die Macht der Geschichten.

Mirko Zwack: Die Macht der Geschichten. Erzählungen als Form der Wertevermittlung in Familienunternehmen 275 Seiten, € 24,95 ISBN 978-3-89670-948-6

http://www.carl-auer.de/programm/978-3-89670-948-6 

Quelle: Witten/Herdecke [ Universität Witten/Herdecke ]

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