Der Umzug vom Heiweg in die neue Zentrale am Peterhof ist geschafft. „In dieses Grundstück habe ich mich schon 2011 verliebt. So nah an der Autobahn, das wäre ein Traum, habe ich damals gedacht...
Der Umzug vom Heiweg in die neue Zentrale am Peterhof ist geschafft. „In dieses Grundstück habe ich mich schon 2011 verliebt. So nah an der Autobahn, das wäre ein Traum, habe ich damals gedacht. Als es dann die Chance gab, es zu kaufen, haben wir zugeschlagen“, erzählt Geschäftsführer Atilla Karka. Bir – das steht für Bundesweite Industrie-Reinigung, das Kerngeschäft des in Lübeck gegründeten Unternehmens.
Hell und luftig wirkt das Gebäude mit den verstellbaren Lamellen vor den Fensterfassaden. Wer durch die gläserne Drehtür hereinkommt, sieht im Foyer die moderne Sitzgruppe mit den blauen Sesseln als Blickfang – und im überdachten Innenhof ein Kunstwerk aus vielen kleinen Spiegelsteinen. Die Gestaltung der Räume hat Sengül Karka, die Geschäftsleiterin und Ehefrau von Atilla Karka, übernommen. Gleich links geht es zur Kantine, wo die Mitarbeiter Salat aus eigenem Anbau essen können. „Wir bauen in unserer Gärtnerei verschiedene ältere und robuste Kräuter, Salate und auch Erdbeeren an. Und bieten so viel Abwechslung und Genuss für unsere Mitarbeiter“, sagt Sengül Karka.
Ein paar hundert Meter von der Zentrale entfernt liegt die „Zweihandvoll-Farm“, auf der zwei Gewächshäuser stehen, ein großer Acker ist gerade gepflügt worden. „Wir machen das hier alles in Handarbeit und verwenden keine Chemie. Wir wollen Vielfalt haben und probieren zahlreiche alte Sorten aus“, erklärt Projektleiterin Julia Schwach. Zwischen Gärtnerei und Zentrale liegt das 2200 Quadratmeter große Logistik- und Technikzentrum, das auch eine Werkstatt beherbergt. Hier werden Reinigungsgeräte gewartet und repariert. „Die Mitarbeiter machen auch eigene Vorschläge, wie Instrumente oder Teile davon optimiert werden können, um die Reinigungsprozesse zu verbessern“, sagt Marketing-Manager Peter Schwach.
Insgesamt hat die Birgroup am Peterhof mehr als 3,7 Hektar Land erworben. „Wir haben hier noch reichlich Platz für Erweiterungen. In unserem neuen Schulungszentrum, das wir bauen wollen, möchten wir Mitarbeiter aus ganz Deutschland fortbilden“, erklärt Atilla Karka. Für die Schulungen kooperiert das Unternehmen mit einem renommierten Lebensmittelinstitut. „Wir entwickeln Fachkräfte für die Industriereinigung in Lebensmittelbetrieben. Wir haben volles Vertrauen in unsere Mitarbeiter. Es gibt bei uns viele Beispiele, wo sich Angestellte vom Reiniger bis zur Niederlassungsleitung hochgearbeitet haben“, sagt Sengül Karka. Die Vorschriften in der Lebensmittelverarbeitung seien sehr streng, entsprechend genau würden auch die Mitarbeiter geschult. „Hygiene ist ein ganz großes Thema bei uns. Wir bringen auf diesem Gebiet sogar Kunden in ihrer eigenen Firmenphilosophie weiter“, sagt Sengül Karka. „Ich wünschte mir, dass im Bereich Medical Care und besonders in Krankenhäusern die gleichen Anstrengungen, Richtlinien und das Bewusstsein für Hygiene bestehen würden wie in der Lebensmittelindustrie. Und zwar nicht nur im Intensivbereich. Dann wäre das für uns auch ein interessantes Feld“, ergänzt Atilla Karka. Man beschäftige Biologen, Chemiker und Ingenieure, um maßgeschneiderte Lösungen anzubieten.
Und die Mitarbeiter sollen sich wohlfühlen. „Die Bezahlung von Tariflöhnen und die Einhaltung der Arbeitszeit ist uns ganz wichtig“, sagt Sengül Karka. Für Sportmöglichkeiten ist auch gesorgt. In der Zentrale gibt es Tischtennisplatten und draußen bald ein Beachvolleyballfeld. „Wir sind ein sozial-auditiertes Unternehmen, was einzigartig in der Branche ist. Darauf sind wir stolz und sind in diesen Bereichen für unsere Kunden absolut transparent“, sagt der Firmenchef. Die Kunden wünschten sich Paketlösungen und man biete „gläserne Dienstleistungen“.
Die ursprünglich für 2020 angepeilten Umsatzziele würden schon dieses Jahr erreicht, ebenso die Zahl von 5000 Mitarbeitern. Sein Wunsch sei es, „solide und bodenständig“ zu wachsen, so wie zuletzt. „Dieses Jahr wachsen wir um etwa zehn Prozent“, erklärt Atilla Karka. Dass sie Lübeck treu bleiben, ist den Karkas, die beide hier geboren sind, wichtig. „Ich habe jede Stadt Deutschlands in meiner früheren Tätigkeit gesehen. Berlin ist modern und lebendig und Hamburg eine der schönsten Städte Deutschlands. Aber Lübeck mit seinem besonderen Flair ist unsere Heimat“, sagt Atilla Karka.