Rechterfeld im Februar 2018. Im abgelaufenen Geschäftsjahr (Stichtag 30.06.2017) ist der PHW-Gruppe ein leichtes Umsatzplus gelungen, trotz zweier Großbrände in Bogen und Lohne. Darüber hinaus hat sich das niedersächsische Familienunternehmen mit hohen Investitionen von über 191,3 Mio. Euro (Vorjahr 238,7 Mio. Euro) vorwiegend in die deutschen Standorte gut aufgestellt, um der weiterhin steigenden Nachfrage nach gesundem und qualitativ hochwertigem Geflügel...
Rechterfeld im Februar 2018. Im abgelaufenen Geschäftsjahr (Stichtag 30.06.2017) ist der PHW-Gruppe ein leichtes Umsatzplus gelungen, trotz zweier Großbrände in Bogen und Lohne. Darüber hinaus hat sich das niedersächsische Familienunternehmen mit hohen Investitionen von über 191,3 Mio. Euro (Vorjahr 238,7 Mio. Euro) vorwiegend in die deutschen Standorte gut aufgestellt, um der weiterhin steigenden Nachfrage nach gesundem und qualitativ hochwertigem Geflügel nachzukommen – nach Schätzungen des Branchendienstes Marktinfo Eier & Geflügel (MEG) ist der Pro-Kopf-Verbrauch von Geflügelfleisch im Jahr 2017 auf 21,0 kg (Vorjahr: 20,9 kg) weiter gestiegen. Eine nennenswerte Entwicklung hat die Produktionsmenge an Tierwohlprodukten innerhalb der PHW-Gruppe genommen: Anfang 2016 wurden pro Woche noch rund 500.000 Tiere aus den verschiedenen Tierwohl-Konzepten geschlachtet. Zum Ende des abgelaufenen Geschäftsjahres konnte diese Produktionsmenge mit rund 1,7 Millionen Tieren pro Woche mehr als verdreifacht werden.
Im Kerngeschäftsfeld Geflügelspezialitäten musste die PHW-Gruppe aufgrund des Großbrandes in der Schlachterei Oldenburger Geflügelspezialitäten GmbH & Co. KG (Lohne) im März 2016 einen leichten Umsatzrückgang verzeichnen. Das Umsatzvolumen sank in diesem Segment um 0,7 Prozent – von rund 1,38 Mrd. Euro auf 1,37 Mrd. Euro. Der Betriebsausfall in Lohne zeigte auch Einfluss auf das Exportgeschäft: Hier sank der Anteil von 20,1 Prozent auf 16,0 Prozent, da der heimische Markt mit Priorität bedient wurde. Mit den Geflügelgesellschaften im Ausland legte die PHW-Gruppe erneut leicht zu: Die polnischen, bulgarischen und niederländischen Beteiligungen steuerten rund 477,6 Mio. Euro (Vorjahr 471,2 Mio. Euro) zum Gesamtumsatz der PHW-Gruppe bei, der im Geschäftsjahr 2016/17 insgesamt um rund 1 Prozent auf 2,48 Mrd. Euro (Vorjahr: 2,46 Mrd. Euro) stieg.
Die Mitarbeiterzahl ging durch den Großbrand in Lohne leicht zurück: Die PHW-Gruppe beschäftigte im abgeschlossenen Berichtsjahr 6.772 Mitarbeitende (Vorjahr: 6.876).
Der Absatz der Geflügelspezialitäten für Hähnchen, Pute, Ente, Convenience und Wurst hat sich bei der PHW-Gruppe um insgesamt 4,2 Prozent auf 724.609 Tonnen (Vorjahr: 695.075 Tonnen) erhöht. Während der Absatz bei Hähnchen aufgrund der beiden Brände in Bogen und Lohne zurückgegangen ist, haben sich der Wurst- und Convenience-Bereich sowie die Auslandsgesellschaften positiv entwickelt.
Die weiteren Geschäftsfelder der PHW-Gruppe blicken auf ein erfolgreiches Berichtsjahr zurück. Der Geschäftsbereich „Tierernährung und -gesundheit“ ist um 3,3 Prozent gestiegen, was vor allem auf Zuwächse bei der Lohmann Pharma Herstellung GmbH (Cuxhaven) zurückzuführen ist. Ebenso erzielte die MEGA Tierernährung GmbH & Co. KG (Rechterfeld) eine Umsatzsteigerung von 7,1 Prozent durch die Erhöhung der Absatzmenge bei Geflügelfutter. Ein starkes Plus konnte erneut der Geschäftsbereich „Humanernährung und -gesundheit“ mit der weltweit tätigen Cuxhavener Nutrilo GmbH verbuchen. Vor allem die Ausweitung des internationalen Geschäftes trug hier zu einem deutlichen Umsatzwachstum von 17,8 Prozent bei.
Investitionen in Verwirklichung von Nachhaltigkeitsaspekten
Mit 191,3 Mio. Euro (Vorjahr: 238,7 Mio. Euro) investiert die PHW-Gruppe erneut nachhaltig in die vorwiegend deutschen Standorte. Allein 65,7 Mio. Euro sind in den Wiederaufbau der Oldenburger Geflügelspezialitäten GmbH & Co. KG in Lohne geflossen. Weitere Großinvestitionen kamen der Anhaltinischen Geflügelspezialitäten GmbH (Möckern) mit dem Bau einer neuen Schlachthalle mit Sozialtrakt zugute. Ebenso wurde in der Märkischen Geflügelhof-Spezialitäten GmbH (Königs Wusterhausen) in die Optimierung der Produktionsprozesse investiert. Bei der Allfein Feinkost GmbH & Co. KG (Zerbst) wurden neue Produktionstechnologien ausgebaut. Alleine 9,7 Mio. Euro flossen in Investitionen unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten, wie beispielsweise Maßnahmen zur Ressourcenschonung und Emissionsreduktion. Mittlerweile sind sechs Standorte der PHW-Gruppe nach dem branchenübergreifenden Standard „Nachhaltiger Wirtschaften Food“ des Zentrums für Nachhaltige Unternehmensführung (ZNU) zertifiziert – die PHW-Gruppe ist damit bislang das einzige Unternehmen der Fleischbranche, das sich nach diesem Standard hat prüfen lassen. Weitere Informationen finden Sie in dem aktuellen Nachhaltigkeitsbericht 2017 unter www.phw-gruppe.de oder www.wiesenhof.de
Im Bereich Forschung & Entwicklung steigerte die PHW-Gruppe die Aufwendungen auf 2,3 Mio. Euro und investierte beispielsweise in die weitere Entwicklung alternativer Haltungsformen.
Ambitionierte Ziele im Tierwohlsegment
Mit hochwertiger Qualität, höchster Produktsicherheit und innovativen Produkten schafft die PHW-Gruppe vielfältige Angebote für Kunden und Verbraucher. Schon seit nahezu 20 Jahren bietet das niedersächsische Familienunternehmen eine breite Produktpalette von konventionell erzeugtem Geflügelfleisch über Tierwohlprodukte wie Privathof-Geflügel, das mit dem Tierschutzlabel des Deutschen Tierschutzbundes (Einstiegsstufe) gekennzeichnet ist, bis hin zu einem veganen Sortiment an. Gleichzeitig spiegelt die deutliche Steigerung der Produktionsmengen sämtlicher Tierwohlprodukte auf 1,7 Millionen Tiere pro Woche innerhalb der PHW-Gruppe – hierzu zählen unter anderem die Initiative Tierwohl, Privathof-Geflügel, Beter Leven, Kip van Morgen, Donautaler Premium Geflügel (Schweizer Tierschutzstandard) – die Bestrebungen des Unternehmens in diesem Bereich wider. Das sind rund ein Drittel der deutschen Produktion der PHW-Gruppe. „Unser nächstes Ziel ist es, die Produktionsmengen sämtlicher Tierwohlprodukte im Jahr 2018 auf 60 Prozent zu steigern“, erklärt Peter Wesjohann, Vorstandsvorsitzender der PHW-Gruppe.