Mainz/Frankfurt. – „Zukunft gestalten“ – unter diesem Kernmotto, das Vorstandssprecher Anton Wahl als „ureigenste unternehmerische Aufgabe“ betonte, stand diesmal die „Nationale Tagung“ der Zentralgenossenschaft des europäischer Fleischergewerbes (ZENTRAG eG) in Mainz, die sie traditionell zum kollegialen Austausch, aber vor allem als programmatisches Come-Together sowie zur Kursbestimmung für ihre Mitglieder und angeschlossenen Wirtschaftsorganisationen ausrichtet...
Mainz/Frankfurt. – „Zukunft gestalten“ – unter diesem Kernmotto, das Vorstandssprecher Anton Wahl als „ureigenste unternehmerische Aufgabe“ betonte, stand diesmal die „Nationale Tagung“ der Zentralgenossenschaft des europäischer Fleischergewerbes (ZENTRAG eG) in Mainz, die sie traditionell zum kollegialen Austausch, aber vor allem als programmatisches Come-Together sowie zur Kursbestimmung für ihre Mitglieder und angeschlossenen Wirtschaftsorganisationen ausrichtet.
Die Zukunft, auch für das Fleischerhandwerk und den Genossenschaftsverbund, habe, so die gelernte Köchin, Trendforscherin und Ernährungswissenschaftlerin Karin Tischer, schon längst begonnen. Tischer, Inhaberin der Düsseldorfer Fachagentur food-and-more, die für strategische Gesamtkonzepte in der Weiter- und Neuentwicklung von Lebensmittelprodukten und -sortimenten steht und hierbei auch eine Vielzahl von renommierten Markenunternehmen ganzheitlich berät, lud in ihrem Auftaktvortrag zu einer spannenden und überaus detailreichen Themen- und Weltreise ein, indem sie informationsreiche Schlaglichter auf Neuheiten, Trends und Impulse aus dem globalen Kosmos des Food- und Beverage-Marktes warf: „Es herrscht ein enor-mer Innovationsdruck, von dem auch ihre Branche nicht verschont wird. Die Globalisierung und vor allem auch neue Vermarktungskonzepte durch die Digitalisierung verändern deutlich den Markt, den Handel und das Verbraucherverhalten.“ Dazu lieferte sie unzählige Einzel- und Paradebeispiele – im Mikroumfeld von Stores, Streetfood-Märkten und Restaurants, quasi vom Minikiosk bis zum Gourmettempel, die sie aufspürt und analysiert, bis hin zu den großen Makrolinien der Markt- und Han-delstransformationen durch neue digitale Konzepte und Angebote. Ein umfassendes Themenspektrum, das von Vegantrends über künstliches Fleisch bis zum Roboter-Restaurant ein umfassendes Mosaikbild des „neuen Marktes“ im Umfeld von Le-bensmitteln-, Gastro- und Out-of-Home-Highlights entstehen lässt. Es geht dabei auch um „die Macht der Saucen“, innovative Wurstprodukte, Social Food, 4.0-Foodwelten und um neue Plattformen im Delivery-Sektor, alles kompakt verbunden mit konkreten Porträts und aktuellem Statistik-Material. Die Gegenwart scheint es auch für Sven Göth von der 2bAhead Think Tank GmbH nicht oder kaum zu geben. Alles ist Zukunft und ziemlich konkreter Science Fiction: Göth skizziert quasi verwirklichte Zukunftsbilder durch fast alle Lebens-, Arbeits- und Kundenwelten, die in weiten Bereichen schon realisiert sind oder eben kurz vor der Realisierung stehen. Aber nicht als Angstmotive oder Schockmomente, sondern als mehr oder minder nüchterne Analyse der Ist-Welt, aus der man selbst frühzeitig Perspektiven für eigene Innovationsprozesse und Geschäftsmodelle ziehen kann und muss. Seine Schlagworte sind Identitätsbestimmung, Individualisierung, das „Rückwärtslesen“ von Entwicklungen und neue Sichtweisen in der konsequenten Erwartungserfüllung in Richtung Marktpartner und Kunden: „Zukunft kann so einfach sein, warum denn auch nicht die Orientierung dahin…“.
ZENTRAG-Vorstandssprecher Anton Wahl sah die derzeitigen und kommenden Anforderungen, die auch das Fleischerhandwerk und den Genossenschaftsverbund betreffen bzw. betreffen werden, in den Kernbereichen Konsumenten, Stake Holder Mitarbeiter, Umwelt sowie in den Prozessveränderungen und in neuen Auflagen durch die Politik. Gerade auch angesichts des Fachkräftemangels müsse sich die Branche auf neue Arbeitsplatz- und Arbeitsmodelle einstellen, ihre Angebote entsprechend modifizieren sowie weiterentwickeln. Brennpunkt der Veränderungen sei weiterhin das Top-Thema Digitalisierung – etwa durch neue 4.0.-Plattformen, künst-liche Intelligenz, 3D-Druck, Roboter und Drohnen. Ein Thema auch, das für die Bran-che teilweise noch als genügend entfernt erscheine, aber dennoch früher oder später auch auf sie vehement einwirken werde.
Neben dem informativen und abwechslungsreichen Vortragsprogramm wurde zur „Nationalen Tagung“ auch der praxisorientierte Präsentations- und Kommunikationsbereich durch Infostände von engen ZENTRAG-Partnern und –zulieferern deutlich er-weitert. Auf dem „Marktplatz der Ideen und Kommunikation“ informierten die Aus-steller etwa zu den Themen Pommes&Co., gekühlte Abholboxen, Druck- und Wer-bemittel, Meat-Snacks aus der Flasche, Qualitätsmanagement, Knödelprodukte, Webseitenoptimierung, LED-Technologie und kompostierbare Isolierboxen.
Auf der zentralen Aktionsagenda der ZENTRAG in der Zusammenarbeit mit den Wirt-schaftsorganisationen stehen in diesem Jahr: die gemeinsamen Warenbörsen mit der AFMO (Arbeitsgemeinschaft Freier Molkereiprodukte Großhändler eG), etwa die kommende Fachmesse am 20. und 21. April 2018 im Bitburger-Eventcenter am Nürburgring, zudem ein Sonderbonus-Programm für die GILDE-Marke, die weitere Etablierung der preiswerten fd-Linie, die ZENTRAG-Aktionsbörse, der GILDE-Versandshop, die SÜFFA 2018 und die ZENTRAG-Beteiligung an insgesamt 20 Messen bzw. Hausmessen.
Fachlicher Austausch und gemeinsame Kursbestimmung: Hochkarätige Fachvorträge und Informationen sorgten auch diesmal wieder für eine hohe Aufmerk-samkeit bei den Tagungsteilnehmern zur „Nationalen Tagung“ der ZENTRAG eG.
Quelle: ZENTRAG