Seit mehreren Wochen kursiert ein Video aus dem Kantinenbereich des Unternehmens Tönnies im Internet, aufgenommen von einer Kantinen-Mitarbeiterin. Es zeigt eine enge Belegung der Kantine und Mitarbeiter, die nur teilweise eine Mund-Nasen-Maske tragen. Die Echtheit des Videos ist unbestritten...
Seit mehreren Wochen kursiert ein Video aus dem Kantinenbereich des Unternehmens Tönnies im Internet, aufgenommen von einer Kantinen-Mitarbeiterin. Es zeigt eine enge Belegung der Kantine und Mitarbeiter, die nur teilweise eine Mund-Nasen-Maske tragen. Die Echtheit des Videos ist unbestritten. Die Firma Tönnies hatte stets Ende März als Aufnahme-Termin des Videos genannt. Mehrere Medien berichteten am Donnerstag, 18. Juni, allerdings darüber, dass das Video laut angeblichen Meta-Daten am 8. April aufgenommen worden sei. Dies hätten Recherchen des Südwestrundfunk (SWR) ergeben. Dem Unternehmen wurde daraufhin vorgeworfen, wissentlich gelogen zu haben. Schließlich habe man vertuschen wollen, sich nicht an die ab 30. März für Betriebskantinen in NRW in Kraft getretene "Verordnung zur Änderung der Verordnung zum Schutz vor Neuinfizierungen mit dem Coronavirus SARS-CoV-2" gehalten zu haben.
Nun haben wir interne Recherchen angestellt und können beweisen, dass das Video bereits Ende März aufgenommen wurde – mindestens am 28. März. Nach massivem medialen Druck am Mittwochabend haben wir zunächst den 8. April als Veröffentlichungs-Datum bestätigt, um auf die Vorwürfe zu reagieren. „Dies war im Nachhinein sicherlich ein Fehler. Der Druck wurde von vielen Seiten aber zu groß – daher mussten wir zunächst reagieren“, sagt Pressesprecher André Vielstädte. Das Unternehmen hat aber umgehend mit eigenen Recherchen begonnen und kann nun beweisen, dass die Behauptungen, zum einen wissentlich gelogen und zum anderen gegen die Auflagen verstoßen zu haben, falsch sind.
Seit dem hat das Unternehmen Tönnies viel in präventive Maßnahmen investiert: So wurden zusätzliche Kantinen-Möglichkeiten geschaffen (beispielsweise durch neu errichtete Zelte), Kantinen-Zeiten geclustert, Tische auseinandergezogen und auch Plätze gesperrt.