Das ETTC in Erbil in dem die Deutsche Hotelschule ihre Ausbildung aufnimmt
Das ETTC in Erbil in dem die Deutsche Hotelschule ihre Ausbildung aufnimmt |
HWBR-Chef Peter L. Pedersen pflegt bereits seit vielen Jahren gute Verbindungen in den Mittleren Osten |
AGEF-Geschäftsführer Klaus Dünnhaupt würdigt das Engagement der HWBR Rostock |
Generalkonsul der Bundesrepublik Deutschland Dr. Oliver Schnakenberg: "Sie kommen im rechten Moment" |
Über 50 Gäste aus Politik und Wirtschaft waren bei der Gründung der Hotelschule Arbil zugegen |
S.E. Mawlawy Jabar, Tourismusministerium Erbil: Kurdistan braucht deutsches Fachwissen der Hotelschule Rostock |
Der britische Generalkonsul Jeremy Macadie war sichtlich beeindruckt vom deutschen Engagement |
Die ersten Schüler der Hotelschule Arbil zeigen stolz, was sie von Küchenmeister Holger Jacob gelernt haben |
Empfang im Ministerium für Tourismus in Erbil |
Das neue Logo der Hotelschule Arbil in deutsch und kurdisch |
Und es war noch genug Zeit für einen touristischen Bummel durch die weltberühmte Zitadelle im Herzen Erbils |
Arbil zählt mit 4.300 Jahren zu den ältesten durchgehend besiedelten Städten der Welt. Im Zentrum liegt die riesige Festungszitadelle |
HWBR-Chef Peter L. Pedersen ließ es sich nicht nehmen, höchstpersönlich die Gründung der Deutschen Hotelschule in der kurdischen Landeshauptstadt Erbil zu vollziehen.
Die neue Auslandsfiliale der Rostocker Hotelschule wird ihre Tätigkeit innerhalb des deutschen Ausbildungszentrums ETTC (European Technology and Training Centre), das im Frühjahr 2009 von Außenminister Frank-Walter Steinmeier eröffnet wurde, aufnehmen. Das ETTC wurde von der deutschen Organisation AGEF (Arbeitsgruppe Entwicklung und Fachkräfte im Bereich der Migration und der Entwicklungszusammenarbeit) im Auftrag des Auswärtigen Amtes der Bundesrepublik errichtet.
Seit September war bereits ein erfahrener deutscher Elektromeister in Erbil stationiert worden, damit die technischen Voraussetzungen sicher gestellt werden konnten. Seit November wurden die fachlichen Vorbereitungen und die Einarbeitung der ersten kurdischen Teilnehmer durch einen Rostocker Küchenmeister organisiert.
AGEF-Geschäftsführer Klaus Dünnhaupt freut sich über die Kooperation mit der norddeutschen Hotelschule: „Wir bilden in unserem ETTC heute bereits Mitarbeiter von verschiedenen Ministerien weiter sowie Richter und Staatsanwälte. Die Hotelschule in Gemeinschaftsinitiative mit der Rostocker HWBR ist eine weitere Bereicherung der Angebote des ETTC.“
Die ersten Vorbereitungen zur Gründung liefen bereits seit Juni 2009, als Peter L. Pedersen gemeinsam mit dem ehemaligen Bundeswirtschaftsminister Michael Glos nach Erbil reiste (siehe Bericht "Auf den Spuren von Karl May") . In Gesprächen mit Präsident Massud Barsani wie auch mit weiteren wichtigen kurdischen Ministern wurden die Eckpfeiler für die neue Hotelschule eingeschlagen. Doch damit nicht genug: innerhalb weniger Monate konnte Pedersen namhafte deutsche Unternehmen motivieren, mit ihm gemeinsam in den dortigen Markt einzusteigen.
Und während es normalerweise üblich ist, dass jedes Unternehmen für sich alleine auf dem Weltmarkt auftritt, wird es in Kurdistan ganz anders laufen, indem sich ein Konsortium namhafter deutscher Unternehmen zusammengeschlossen hat, um gemeinsam einen Markt für sich aufzubauen. Neben der Rostocker HWBR werden so renommierte Mittelständler wie Hamburger Silex Elektrogeräte GmbH, die MKN Maschinenfabrik Kurt Neubauer GmbH&Co, Wolfenbüttel, sowie Melitta Gruppe, Minden, mit von der Partie sein. Als Exporteur konnte der Rostocker Großhändler Rogatec GmbH gewonnen werden, der schon seit Jahren sehr gute Verbindungen zur HWBR Hotelschule pflegt.
Bereits zur Gründungsveranstaltung am 15. Dezember zeigten Otto Langguth, Mitglied der Geschäftsleitung der Silex GmbH, sowie Wolfgang Blum, bremischer Consultant, in Erbil Flagge.
Wirtschaftsminister a.D. Michael Glos übersandte seine persönlichen Glückwünsche wie auch der Generalkonsul der Bundesrepublik Deutschland, Dr. Oliver Schnakenberg, persönlich das Engagement der deutschen Wirtschaft gegenüber den geladenen Gästen lobte: „Sie kommen im rechten Moment. In und um Erbil sind zahlreiche Hotels und Restaurants im Bau und es erwartet Sie ein sich dynamisch entwickelnder Markt.“
Doch ungeachtet der positiven Einschätzung vieler Fachleute wurde HWBR-Chef Peter L. Pedersen in den letzten Monaten immer wieder gefragt, was er denn ausgerechnet in der nordirakischen Region Kurdistan sucht, wo er doch seit vielen Jahren über exzellente Kontakte in wesentlich entwickeltere Regionen der Erde verfügt. „Genau darin liegt der entscheidende Grund,“ stellt Pedersen fest, „die Mehrzahl der Unternehmen verwechselt die Entwicklung in Kurdistan mit der im restlichen Irak. Für uns als entscheidungsfreudiges Unternehmen ergibt sich daraus die Chance, einen neuen Bildungsmarkt zu erobern, während Andere noch abwarten.“
Bereits ab März 2010 sollen die ersten Lehrgänge für Küche und Service starten. Die technische Ausrüstung liefern die deutschen Hersteller, die sich einen Vorteil daraus versprechen, nicht allein nur deutsche Technik verkaufen zu können sondern zugleich auch eine Hotelschule vor Ort zu haben, die die Fachkräfte an moderner Technik „Made in Germany“ ausbildet. Und genau mit dieser Kombination „Spitzen-Technik und Top-Know-How“ wollen die deutschen Unternehmen den Markt aufbauen.
So fern der Markt in Kurdistan auch für deutsche Betrachter noch sein mag, so nah ist Deutschland den Bürgern der Hauptstadt Erbil heute schon: seit vier Jahren betreibt der ehemalige Bundeswehrsoldat und gelernte Koch, Gunter Völker, mitten in Erbil seinen Deutschen Hof, wo sich allabendlich die europäischen Geschäftsleute und Techniker zu Schnitzel, falschem Hasen und Wernesgrüner Pils treffen.
Quelle: Erbil [ HWBR ]