Der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft BÖLW begrüßt den gestern in Frankfurt beginnenden „International NON-GMO Summit“ der „Ohne Gentechnik“-Wirtschaft und unterstützt die Forderungen nach einer strengen Regulierung von neuer Gentechnik...
Der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft BÖLW begrüßt den gestern in Frankfurt beginnenden „International NON-GMO Summit“ der „Ohne Gentechnik“-Wirtschaft und unterstützt die Forderungen nach einer strengen Regulierung von neuer Gentechnik.
Tina Andres, Vorstandsvorsitzende des BÖLW, kommentiert:
„Angesichts der Deregulierungspläne der EU für die sogenannte neue Gentechnik (NGT), ist es wichtig, dass sich der gentechnikfreie Sektor zu Wort meldet. Die ökologische und konventionelle gentechnikfreie Lebensmittelproduktion setzte zuletzt mehr als 30 Milliarden Euro im Jahr um. Die Pläne der EU bedrohen den gesamten Sektor massiv. Die Regierungen der EU-Staaten müssen vor allem die Kennzeichnungspflicht auch für NGT-veränderte Lebensmittel verteidigen. Diese Forderung an Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir und seine-Ratskollegen haben inzwischen mehr als 370 Unternehmen aus 16 EU-Ländern unterschrieben, darunter auch große Handelsketten wie Rewe oder DM. Gentechnikfreiheit ist bei Bio ein Grundprinzip, dem Konsumentinnen vertrauen. Die Kommission will zwar Gentechnik in ökologischen Produkten weiterhin verbieten, sieht bisher jedoch keine ausreichenden Instrumente zur Umsetzung dieser Anforderung vor. Stattdessen sollen die aktuell geltenden Koexistenzmaßnahmen sogar gestrichen werden. Damit würden die steigenden Kosten für eine gentechnikfreie Produktion und den Nachweis der Gentechnikfreiheit auf den Sektor abgewälzt. Auch die Frage der Haftung ist für NGT nicht geklärt, das setzt Bio-Betrieben massiven Risiken aus. Das Ziel der EU, den Bio-Anteil in der Landwirtschaft auf 25 Prozent bis 2030 zu steigern, wird durch die Deregulierungspläne für NGT-Pflanzen konterkariert. Damit mehr Bäuerinnen und Bauern auf Bio umstellen, braucht es einen verlässlichen Rechtsrahmen für ein sicheres Wirtschaften ohne Gentechnik.”
Der BÖLW ist der Spitzenverband deutscher Erzeugerinnen, Verarbeiter und Händlerinnen von Bio-Lebensmitteln und vertritt als Dachverband die Interessen der Ökologischen Land- und Lebensmittelwirtschaft. Mit Bio-Lebensmitteln und -Getränken setzen jährlich mehr als 57.000 Bio-Betriebe rund 16 Milliarden Euro um. Zu den Mitgliedern zählen: Assoziation ökologischer Lebensmittelhersteller, Biokreis, Bioland, Biopark, Bundesverband Naturkost Naturwaren, Dachverband ökologische Pflanzenzüchtung in Deutschland, Demeter, Ecoland, ECOVIN, GÄA, Interessensgemeinschaft der Biomärkte, Naturland, Arbeitsgemeinschaft der Ökologisch engagierten Lebensmittelhändler und Drogisten, Reformhaus®eG und Verbund Ökohöfe.