Diesmal war „die Stimmung weit weniger euphorisch“, wie die lokale Bayerische Rundschau in einem Bericht zu dem Abend vermerkte. Zunächst zeigte sich Oberbürgermeister Henry Schramm als Gastgeber stolz auf die Forschungseinrichtung, die eng mit dem Lebensmittelstandort Kulmbach verbunden sei und auch ein guter Botschafter der Stadt sei, wie das die letzte Grüne Woche in Berlin gezeigt habe. Deshalb liege ihm und den anderen politisch Verantwortlichen die Zukunft des Instituts sehr am Herzen.
Traditionell lädt die Stadt Kulmbach am Vorabend der Kulmbacher Woche zu einem Empfang auf der Plassenburg ein. Dort sind Grußworte aus der Region zu hören, dazu sprechen auch der MRI-Präsident und sein Standortbeauftragter. Eine feierliche Angelegenheit, musikalisch ambitioniert aufgelockert von Kulmbacher Blechbläsern und abgeschlossen mit einem Umtrunk und einem Imbiss.Diesmal war „die Stimmung weit weniger euphorisch“, wie die lokale Bayerische Rundschau in einem Bericht zu dem Abend vermerkte. Zunächst zeigte sich Oberbürgermeister Henry Schramm als Gastgeber stolz auf die Forschungseinrichtung, die eng mit dem Lebensmittelstandort Kulmbach verbunden sei und auch ein guter Botschafter der Stadt sei, wie das die letzte Grüne Woche in Berlin gezeigt habe. Deshalb liege ihm und den anderen politisch Verantwortlichen die Zukunft des Instituts sehr am Herzen.
Weiter die Bayerische Rundschau in ihrem Bericht:
Die Kooperation zwischen der Universität Bayreuth und dem MRI werte den Standort zusätzlich auf. Der Oberbürgermeister verbindet mit dieser Entwicklung die Hoffnung darauf, dass der Forschungsstandort noch wachsen kann und nicht zwingend den bis zum Jahr 2018 geplanten Stellenabbau erleiden muss.
Diesen Optimismus bremste der Präsident des Max Rubner-Instituts, Dr. Gerhard Rechkemmer, der die Gelegenheit nutzte, um seinem Unmut über die immer wiederkehrende Personaldiskussion am Standort Kulmbach Luft zu machen. „In Kulmbach wurden in den letzten Wochen Dinge verbreitet, die nicht den Tatsachen entsprechen“, sagte er. Die notwendige Umstrukturierung der Ressortforschung werde nicht von allen Mitarbeitern und ehemaligen Mitarbeitern positiv gesehen, „aber ich sehe es als schädlich an, gefallene Entscheidungen in Frage zu stellen.“ Zwar habe er Verständnis für die Kulmbacher Wünsche, unterstützen werde er sie jedoch nicht: „Ich habe die Aufgabe, alle Standorte gleich zu behandeln.“
Ohnehin habe Kulmbach keinen Grund, sich zu beklagen: Bei einer Zielplanung von 72,5 Stellen, davon 58 Wissenschaftler, seien das Institut für Sicherheit und Qualität bei Fleisch und die Arbeitsgruppe Analytik „hervorragend mit Stellen ausgestattet“ – gleich gut wie oder sogar besser als die übrigen Standorte. Derzeit gibt es in Kulmbach 78,75 Planstellen, dazu kommen befristete Verträge und Auszubildende, was derzeit insgesamt 115 Mitarbeitern auf 94 Stellen entspricht.
In einem Kommentar zu dem Abend vermerkte Dagmar Besand von der Bayerischen Rundschau dann auch noch, dass während Rechkemmers Rede deutliche Irritationen beim Publikum zu verspüren waren und dass auch nicht jeder der Gäste dem Präsidenten für seine Rede applaudierte.
OB Schramm nutzte seine Gastgeberrolle für einen deutlichen Konter: „Dass wir in dieser Frage nicht einer Meinung sind, liegt in der Natur der Sache. Wir haben jetzt fast 100 Stellen am Standort Kulmbach. Dabei sollte es meiner Meinung nach bleiben, und dafür werde ich mich weiter einsetzen.“ Dabei verwies er auch nochmal auf seine guten Beziehungen zum Bundesministerium und zum Bayerischen Ministerpräsidenten.
Quelle: Kulmbach [ Thomas Pröller ]