Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) veröffentlichte am Montag, 8. Juli 2024, Strukturdaten zur Entwicklung der Bio-Flächen und Bio-Unternehmen für 2023. Tina Andres, Vorstandsvorsitzende des Bio-Spitzenverbandes BÖLW, kommentiert:
„Auch im Jahr 2023 zeigt die Bio-Branche positive Tendenzen, trotz der zahlreichen Herausforderungen, denen wir aktuell gegenüberstehen. Die Zahl der Verarbeitungsunternehmen, die (auch) Bio-Lebens- oder Futtermittel herstellen, ist stark gestiegen. Dies zeigt nicht nur, dass Unternehmerinnen und Unternehmer das Potenzial der Bio-Wirtschaft erkennen und nutzen. Auch die Verbraucherinnen und Verbraucher fragen Bio-Lebensmittel weiterhin stark nach...

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) veröffentlichte am Montag, 8. Juli 2024, Strukturdaten zur Entwicklung der Bio-Flächen und Bio-Unternehmen für 2023. Tina Andres, Vorstandsvorsitzende des Bio-Spitzenverbandes BÖLW, kommentiert:
„Auch im Jahr 2023 zeigt die Bio-Branche positive Tendenzen, trotz der zahlreichen Herausforderungen, denen wir aktuell gegenüberstehen. Die Zahl der Verarbeitungsunternehmen, die (auch) Bio-Lebens- oder Futtermittel herstellen, ist stark gestiegen. Dies zeigt nicht nur, dass Unternehmerinnen und Unternehmer das Potenzial der Bio-Wirtschaft erkennen und nutzen. Auch die Verbraucherinnen und Verbraucher fragen Bio-Lebensmittel weiterhin stark nach. Zwar sind die ökologisch bewirtschafteten Flächen im letzten Jahr nur geringfügig angestiegen und die Zahl der Bio-Betriebe hat einen minimalen Rückgang verzeichnet, doch der allgemeine Aufwärtstrend bleibt ungebrochen. Bio ist und bleibt ein wichtiger Baustein für die Lösung der komplexen Herausforderungen unserer Zeit. Der ganzheitliche System-Ansatz von Bio bietet Antworten auf Fragen des Umwelt- und Klimaschutzes, der Artenvielfalt und einer artgerechten Tierhaltung.

Jetzt ist es entscheidend, dass Landwirtschaftsminister Cem Özdemir die bestehenden und neuen Bio-Betriebe und die vielen Kolleginnen und Kollegen, die sich für eine Umstellung interessieren, bestmöglich unterstützt.

Die Gemeinsame Europäische Agrarpolitik (GAP) muss reformiert werden, sodass Steuergelder gezielt diejenigen Bauern honorieren, die Umwelt, Klima und Tiere schützen. Wir fordern, dass 70 Prozent der GAP-Mittel in wirksame Umwelt-, Klima- und Tierschutzmaßnahmen investiert werden. Zudem muss das Ziel der Bundesregierung, bis 2030 20 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche ökologisch zu bewirtschaften, zur Aufgabe der gesamten Regierung werden. Die Regelungen der neuen EU-Öko-Verordnung müssen sinnvoll ausgestaltet und umgesetzt werden, um die positive Weiterentwicklung der Bio-Branche zu gewährleisten.

Darüber hinaus muss der Bund seinen Teil dazu beitragen, dass der Anteil an Bio-Produkten in der öffentlichen Gemeinschaftsverpflegung deutlich erhöht und die Ernährungsbildung vorangetrieben wird, um die Ernährungsqualität und -kompetenz von Kindern und Jugendlichen zu stärken.

Es muss auch sichergestellt werden, dass die Forschung auf die Ziele der Bio- und Nachhaltigkeitsstrategie ausgerichtet ist und ausreichend in Öko-Forschung investiert wird. Aktuell fließen noch viel zu wenig Agrarforschungsmittel in Bio-Themen.

Schließlich muss die Bundesregierung sicherstellen, dass bei der Gentechnik für die Betriebe und Verbraucherinnen und Verbraucher weiterhin echte Wahlfreiheit haben und auch unsere natürlich Lebens- und Produktionsgrundlagen vor negativen Folgen dieser Risikotechnologie geschützt werden.

Nur so kann die Bio-Branche ihr volles Potenzial entfalten und einen großen nachhaltigen Beitrag zu einer enkeltauglichen Zukunft leisten.“

Hintergrund: Die Daten des BMEL zu Bio für 2023:
Die deutsche Bio-Fläche verzeichnete in den letzten fünf Jahren einen bedeutenden Zuwachs. Trotz eines leichten Rückgangs bei den Bio-Betrieben im Jahr 2023 ist der ökologische Landbau weniger stark vom allgemeinen Strukturwandel betroffen. Insgesamt wirtschafteten gut 14 Prozent aller deutschen Höfe ökologisch.

Die Bio-Zertifizierung in der Lebensmittelverarbeitung verzeichnete im Jahr 2023 ein deutliches Wachstum. 22.382 Unternehmen dürfen ihre Verarbeitungsprodukte als Bio-Lebens- oder Futtermittel kennzeichnen, ein Plus von 495 Unternehmen gegenüber dem Vorjahr. Im regionalen Ranking führt Brandenburg mit dem größten Zuwachs von 7.835 neuen Bio-Hektaren. Was den Anteil der Öko-Betriebe betrifft, liegen Baden-Württemberg, Mecklenburg-Vorpommern und das Saarland vorn – dort wirtschaftet etwa jeder vierte Betrieb ökologisch. Bayern und Baden-Württemberg sind die Bundesländer mit den meisten Bio-Betrieben.

Die Strukturdaten zum Ökolandbau und zu Bio-Unternehmen 2023 finden Sie hier.

www.boelw.de

Kommentare (0)

Bisher wurden hier noch keine Kommentare veröffentlicht

Einen Kommentar verfassen

  1. Kommentar als Gast veröffentlichen.
Anhänge (0 / 3)
Deinen Standort teilen