(BZfE) – Ein augenscheinlicher Trend im Lebensmittelhandel ist die Verschiebung vom Offline- zum Online-Kanal. So Sven Poguntke, selbstständiger Unternehmensberater und Hochschuldozent für „Design Thinking and Innovation Management“ am Mediencampus der Hochschule Darmstadt. Der Online-Lieferservice ist zwar noch ein Zuschussgeschäft – aber ein Riesenmarkt. Dabei spielen nicht nur große Handelsketten eine Rolle; auch kleine lokale Start-ups liefern Obst, Gemüse und Co. aus...

(BZfE) – Ein augenscheinlicher Trend im Lebensmittelhandel ist die Verschiebung vom Offline- zum Online-Kanal. So Sven Poguntke, selbstständiger Unternehmensberater und Hochschuldozent für „Design Thinking and Innovation Management“ am Mediencampus der Hochschule Darmstadt. Der Online-Lieferservice ist zwar noch ein Zuschussgeschäft – aber ein Riesenmarkt. Dabei spielen nicht nur große Handelsketten eine Rolle; auch kleine lokale Start-ups liefern Obst, Gemüse und Co. aus.

Ein weiterer Trend ist das sogenannte „trading up“, bei dem der Handel in die Ausstattung investiert: weg vom Hard-Discounter, hin zum „Edel-Aldi“. Ob im Einzelgeschäft oder viele Geschäfte unter einem Dach, zum Beispiel in der Markthalle: Das Einkaufen soll Genuss und Erlebnis vermitteln.

Geschäftsideen kleinerer Unternehmen und Start-ups werden von großen Handelsorganisationen kopiert – die Fachwelt hat hierfür den Begriff Copycat. So hat der Trend zum nachhaltigen Konsum zur Gründung von Unverpackt-Läden geführt. Sobald der Trend eine kritische Größe erreicht hat, wird er von den Großen adaptiert.

Poguntke ist der Überzeugung, dass der traditionelle Wertschöpfungsketten-Begriff den aktuellen Entwicklungen nicht mehr gerecht wird. Produktion, Verarbeitung, Distribution, Handel und Gastronomie, Konsum und Recycling bilden ein sich um die Verbraucherbasis spinnendes Wertschöpfungsnetz. Dieses Netzwerk hat eine Vielzahl von Kanälen und Schnittstellen, verteilt über alle wertschöpfenden Prozesse und Geschäftsbereiche. Dabei gehen insgesamt die entscheidenden Impulse immer mehr vom Verbraucher aus, und zwar in der Form von Entscheidungen, die sich direkt auf das gesamte Wertnetzwerk auswirken und auf welche die Branche eher reagiert als umgekehrt. Im Marketing denkt man deshalb immer weniger in Altersstrukturen sondern stärker individualisiert.

Rüdiger Lobitz, www.bzfe.de

 

Kommentare (0)

Bisher wurden hier noch keine Kommentare veröffentlicht

Einen Kommentar verfassen

  1. Kommentar als Gast veröffentlichen.
Anhänge (0 / 3)
Deinen Standort teilen