Zu Beginn der Bio-Bewegung war die Produktauswahl eher spärlich. In den 1970er Jahren hatte der erste Bio-Laden in Deutschland und Europa nur Körner, Trockenfrüchte und einige makrobiotische Spezialitäten im Sortiment. Inzwischen ist das Berliner Geschäft mit dem Namen „Peace Food“ geschlossen, und die Bio-Bewegung hat sich weiterentwickelt...
Zu Beginn der Bio-Bewegung war die Produktauswahl eher spärlich. In den 1970er Jahren hatte der erste Bio-Laden in Deutschland und Europa nur Körner, Trockenfrüchte und einige makrobiotische Spezialitäten im Sortiment. Inzwischen ist das Berliner Geschäft mit dem Namen „Peace Food“ geschlossen, und die Bio-Bewegung hat sich weiterentwickelt.
Heute steht dem Verbraucher eine breite Palette an ökologischen Erzeugnissen zur Verfügung. Von „Superfood“ über Convenience bis zur klassischen Hausmannskost bleiben keine Wünsche offen. Die Deutschen geben immer mehr Geld für Bio aus, meldet die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK). In den Jahren 2016 und 2017 lag der Bio-Anteil an den gesamten Ausgaben für Lebensmittel und Getränke bei 5,4 Prozent. Das klingt immer noch sehr wenig, aber damit hat sich der Anteil seit dem Jahr 2004 (1,7 %) mehr als verdreifacht. Die Daten basieren auf dem GfK-Haushaltspanel Deutschland, in dem 30.000 haushaltsführende Personen regelmäßig über ihre Einkäufe täglicher Verbrauchsgüter informieren.
Die beliebteste Einkaufsstätte für ökologische Erzeugnisse ist inzwischen der Supermarkt (24 %), dicht gefolgt von den Discountern (22 %). Nur noch 17 Prozent der Besorgungen werden im Naturkostladen oder in einem Bio-Supermarkt erledigt. Jedes achte Bio-Lebensmittel geht in Drogeriemärkten über die Ladentheke, während die Anteile der Erzeuger und Wochenmärkte (7 %) sowie Bäcker und Metzger (6 %) vergleichsweise gering sind.
Zwischen den einzelnen Lebensmittelgruppen gibt es große Unterschiede. Eier werden am häufigsten in Bio-Qualität gekauft (22 %), aber auch ökologisch erzeugtes Obst, Gemüse und Kartoffeln (9 %) sind beliebt. Bei Molkereiprodukten, Nahrungsfetten und Speiseölen, Brot und frischen Backwaren liegen die Anteile bei jeweils über sechs Prozent. Frischfleisch und Geflügel, Konserven und alkoholfreie Getränke tragen nur zu etwa drei Prozent ein Bio-Siegel. Die höchsten Zuwächse waren im Jahr 2017 bei Nahrungsfetten sowie Speiseölen und Konserven zu beobachten.
Bio ist längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Lediglich sechs Prozent der Verbraucher kaufen gar keine Bio-Produkte. Mehr als 40 Prozent greifen gelegentlich (6-25 Mal im Jahr) und 15 Prozent häufig (26 bis 50 Mal) zu. 11 Prozent gehören zu den „Intensiv-Shoppern“ (mehr als 50 Mal), für die Bio in der Ernährung einen besonders hohen Stellenwert hat.
Heike Kreutz, www.bzfe.de