Wachsendes Angebot in Deutschland förderte den Konsum
Die Produktion von Schlachtgeflügel in Deutschland ist erst Mitte der 1960er Jahre richtig in Gang gekommen, aber seither auf Wachstumskurs. Insbesondere in den vergangenen Jahren war die Entwicklung sehr dynamisch, 2009 dürften die Zuwachsraten allerdings nicht mehr so deutlich sein.
Wachsendes Angebot in Deutschland förderte den Konsum
Die Produktion von Schlachtgeflügel in Deutschland ist erst Mitte der 1960er Jahre richtig in Gang gekommen, aber seither auf Wachstumskurs. Insbesondere in den vergangenen Jahren war die Entwicklung sehr dynamisch, 2009 dürften die Zuwachsraten allerdings nicht mehr so deutlich sein.
In den Anfängen der Bundesrepublik Deutschland lag das Potenzial der Geflügelwirtschaft noch brach. Lediglich eine kleinstrukturierte Eierproduktion nebst Vermarktung ihres Endproduktes Suppenhennen spielte eine Rolle bei der Versorgung der Bevölkerung mit Geflügelprodukten. Die Entwicklung von der Hinterhofwirtschaft zum Wirtschaftsfaktor startete erst ab Mitte der 1960er Jahre in der Hähnchenmast, in den 1980er Jahren kam die Putenerzeugung hinzu.
Inzwischen hat sich in Deutschland eine in der EU wettbewerbsfähige Geflügelwirtschaft etabliert. Unter der Voraussetzung gleicher Tierschutz- und Umweltstandards in allen Mitgliedsstaaten wäre von der deutschen Geflügelwirtschaft auch in Zukunft eine Stärkung der Gesamtwirtschaft zu erwarten. Wenn nationale Verordnungen der hiesigen Wirtschaft allerdings deutlich mehr abverlangen, als dies in anderen EU-Ländern der Fall ist, könnte der Motor ins Stottern kommen.
Höhere Erzeugung pusht den Verbrauch
Die Schlachtgeflügelproduktion hat sich seit den Anfangstagen der Bundesrepublik vervielfacht. Für 1950 weisen alte ZMP-Statistiken eine Gesamtproduktion von nur 52.000 Tonnen aus. 1980 waren es bereits 374.000 Tonnen, 1995 belief sie sich auf 663.900 Tonnen und 2007 schließlich auf 1,27 Millionen Tonnen.
Das wachsende Angebot ließ auch den Verbrauch steigen. 1950 aß der durchschnittliche Bundesbürger erst 1,2 Kilogramm Geflügelfleisch pro Jahr. Das entspricht etwa einem Grillhähnchen, tatsächlich dürfte es sich aber eher um ein Suppenhuhn gehandelt haben. Denn die Mast von Hähnchen war zu dieser Zeit in Deutschland noch vollkommen unterentwickelt. Für 2008 wird der Pro-Kopf-Verbrauch an Geflügelfleisch in Deutschland auf 18,5 Kilogramm geschätzt.
(Anmerkung m-n-m: Die Redaktion der ZMP kämpft wie manch anderer mit der Unterscheidung von Verbrauch und Verzehr wenn es um Fleisch geht. Die 18,5 „verbrauchten“ kg Geflügel sind noch lange nicht als Geflügelfleisch verzehrt.)
Quelle: Bonn [ ZMP ]