Asien und EU-Länder bleiben wichtigste Handelspartner

Der deutsche Naturdarm-Handel blickt mit Zufriedenheit auf das Geschäftsjahr 2010 zurück: Mit einem Gesamtaußenhandelsumsatz von 740 Millionen Euro wurden die Ergebnisse des Vorjahres übertroffen. Als wichtigste Handelspartner haben sich erneut die EU-Länder erwiesen.

Asien und EU-Länder bleiben wichtigste Handelspartner

Der deutsche Naturdarm-Handel blickt mit Zufriedenheit auf das Geschäftsjahr 2010 zurück: Mit einem Gesamtaußenhandelsumsatz von 740 Millionen Euro wurden die Ergebnisse des Vorjahres übertroffen. Als wichtigste Handelspartner haben sich erneut die EU-Länder erwiesen.

Außerhalb Europas ist Asien der attraktivste Wachstumsmarkt, gefolgt von Südamerika. Hingegen sind die Umsätze im Handel mit Russland weiterhin rückläufig.

„Trotz der weltweit zu beobachtenden Verteuerung der Rohstoffe und der abnehmenden Zahl an Schlachtungen können die deutschen Naturdarm-Händler aufgrund der guten Nachfrage nach Naturdärmen auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurückblicken. Somit zeigt sich: Ein qualitativ so hochwertiges Produkt wie Naturdarm erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit. Weiterverarbeiter wie Verbraucher wissen die positiven Eigenschaften der natürlichsten Verpackung der Welt zu schätzen“, so Heike Molkenthin, Vorsitzende des Zentralverbandes Naturdarm.

Stabile Exportzahlen

Die Exportmenge konnte nach vorläufigen Schätzungen des Verbandes um 16 Prozent auf 94.872 Tonnen gesteigert werden, der Exportwert nahm um 6 Prozent zu und liegt 2010 bei 337 Millionen Euro. Der höhere Umsatz ist unter anderem durch die Verteuerung der Rohstoffe beeinflusst, trotzdem wurden im Vergleich zum Vorjahr mehr Därme exportiert. Allen voran gehen die EU-Länder, die im abgelaufenen Berichtsjahr insgesamt 63.378 Tonnen Naturdarm und damit 16 Prozent mehr im Vergleich zu 2009 abgenommen haben. Spitzenreiter innerhalb der Europäischen Union sind erneut die Niederlande mit 15.759 Tonnen. Der Beneluxstaat erweist sich dabei als Transitland, da der Hafen Rotterdam als Umschlagsplatz fungiert. Der zweitwichtigste Handelspartner innerhalb der EU ist mit 10.777 Tonnen nach wie vor Polen. Vor allem die dort stattfindende Veredelungsarbeit hat Auswirkungen auf die beachtliche Exportmenge. Auf den weiteren Positionen haben sich leichte Verschiebungen ergeben. So überholt Dänemark mit 7.303 Tonnen Frankreich (6.379 Tonnen), Spanien nimmt mit 5.430 Tonnen nun den fünften Platz ein.

Der wichtigste Handelspartner außerhalb der Europäischen Union ist weiterhin Hongkong. Die Exportmenge nahm um 17 Prozent zu und liegt nun bei 18.449 Tonnen. Dies ist auf die hohe Nachfrage in den asiatischen Ländern und dem steigenden Wurstkonsum zurückzuführen. Zudem dient auch Hongkong als Warenumschlagsplatz. Nach Brasilien wurden im abgelaufenen Berichtsjahr ebenfalls mehr Naturdärme ausgeführt, somit haben sich die Prognosen des Zentralverbandes Naturdarm bestätigt. Die Warenmenge liegt nun bei 5.443 Tonnen. Hier macht sich insbesondere die steigende Nachfrage nach Wurstprodukten bemerkbar. Die inländische Schweineproduktion steigt in Brasilien zwar stetig an, doch kann der Bedarf mittel- bis langfristig nicht gedeckt werden. Rückläufig hingegen sind die Erlöse und Exportmengen im Handel mit Russland. Hierfür gibt es verschiedene Gründe: Auf der einen Seite wird in Russland insgesamt weniger Wurst produziert als in den Jahren zuvor, daher ist auch der Bedarf an Naturdärmen gesunken. Auf der anderen Seite werden verstärkt lokal produzierte Waren in den Markt gebracht. Ein Rückgang der Importe von Därmen seitens Russlands ist die Folge.

Import: Rekordergebnis von 2009 konnte nicht übertroffen werden

Die Importmenge hat nach dem Rekordjahr 2009 wieder leicht abgenommen. 2010 wurden nach vorläufigen Berechnungen 57.873 Tonnen Naturdarm nach Deutschland eingeführt, im vorherigen Jahr waren es noch 61.040 Tonnen. Der Einfuhrwert beläuft sich auf 403 Millionen Euro. Hier machen sich unter anderem die Handelsbeziehungen zu Russland bemerkbar: Da weniger Därme nach Russland exportiert wurden, war der deutsche Importbedarf insgesamt geringer. So wurden zum Beispiel 12 Prozent weniger Därme aus den Niederlanden bezogen. Außerdem kaufte der Handel aufgrund der Verteuerung der Rohstoffe vorsichtiger ein. Der wichtigste Handelspartner ist aber nach wie vor die Volksrepublik China. 2010 wurden 18.128 Tonnen Naturdarm nach Deutschland eingeführt.

Entspannung bei Schweinedärmen / Verfügbarkeit von Schafs- und Rinderdärmen auf niedrigem Niveau

Bei den Schafsdärmen hat sich die Entwicklung der vergangenen Jahre fortgesetzt: Aufgrund der klimatischen Veränderungen und der damit verbundenen Folgen für die Schafshaltung nahm der Bestand stetig ab. Daher kommt es zu einer Verteuerung des Schaffleisches und schließlich zu einem Preisanstieg bei den Schafsdärmen.

2010 wurden die Preise für Schweinedärme etwas nach unten korrigiert, da sich die Situation hier entspannt hat. Die Bestände haben weltweit wieder zugenommen, Schweine werden wieder vermehrt geschlachtet. Wichtigster Handelspartner für Schweinedärme ist die Volksrepublik China.

Anders gestaltet sich die Situation bei Rinderdärmen: Die Zahl der Rinder- Schlachtungen ist nicht weiter gestiegen. Die Preise für Rinderdärme haben sich zwar teilweise stabilisiert, doch der Grad der Verfügbarkeit bleibt auf einem niedrigen Niveau. Obwohl die Zahl der BSE-Fälle in Europa äußerst gering ist, sind Därme von europäischen Rindern immer noch als Risikomaterial eingestuft und dürfen nicht für die Wurstproduktion genutzt werden. Eine kurzfristige Lockerung dieser Restriktionen ist nicht zu erwarten.

Gute Prognosen für 2011

Trotz der teilweise geringeren Anzahl an Schlachtungen und der Verteuerung der Produkte sind die Prognosen des Naturdarm-Handels für 2011 sehr positiv. Innerhalb der Positionen der wichtigsten Handelsländer, speziell der EU-Länder, sind eventuell Verschiebungen zu erwarten, die sich aber ausgleichen werden. Asien und Südamerika bleiben weiterhin die attraktivsten Wachstumsmärkte. Einzig die Geschäftsbeziehungen mit Russland sind etwas getrübt. Doch Anlass zur Sorge gibt es insgesamt keinesfalls. „Das erste Halbjahr des Jahres 2011 stimmt uns bereits sehr zuversichtlich, da die Grillsaison aufgrund des guten Wetters bereits im April gestartet ist. Dies hat für eine große Nachfrage nach Grillwürsten im Naturdarm gesorgt. Und auch die nächsten Monate versprechen einen stabilen Umsatz.

„In letzter Zeit sind viele Darm-Ersatzprodukte auf den Markt geworfen worden. Doch aufgrund der äußerst zufriedenstellenden Umsatzzahlen und Warenmengen in Bezug auf Naturdarm, lässt sich darauf schließen, dass sich diese Ersatzprodukte nicht bewährt haben. Die Qualität und Produkteigenschaften des Naturdarms können einfach nicht kopiert oder verbessert werden“.

Wurstkonsum in Deutschland nimmt zu

Nicht nur der Handel mit Naturdarm hat 2010 positive Ergebnisse aufzuweisen – auch der Wurstmarkt konnte die Ergebnisse des Vorjahres steigern. Laut einer aktuellen GfK-Auswertung wurden im vergangenen Jahr 1,26 Millionen Tonnen Fleisch- und Wurstwaren verkauft, 2009 waren es 1,256 Millionen Tonnen. Nach wie vor sind Brühwürste am beliebtesten, so waren 23,7 Prozent aller Würste von jener Sorte. Die Gewinner 2010 sind jedoch die Würstchen, die ihren Marktanteil um 2,4 Punkte auf 13,8 Prozent steigern konnten. Zudem erfreut sich auch die Bratwurst immer größerer Beliebtheit, ihr Anteil beträgt nun 8,6 Prozent, 2009 waren es noch 8,5 Prozent. Dieser Umstand kommt auch dem Naturdarm-Handel sehr entgegen. Denn nach einer Schätzung des Zentralverbandes Naturdarm stecken circa 60 bis 63 Prozent aller Würste in Deutschland in einer natürlichen Hülle. Bei Traditionswürsten und Spezialitäten sind es nahezu 100 Prozent.

„Würste im Naturdarm bedienen den aktuellen Trend zu regionalen und naturnahen Lebensmitteln mit einem emotionalen Mehrwert. Diese Entwicklung wird insbesondere angesichts der fortschreitenden Globalisierung der Märkte sowie der daraus resultierenden Unsicherheit der Verbraucher verstärkt“, so Hilmar Reiß vom Zentralverband Naturdarm.

Zentralverband Naturdarm würdigt Engagement der Freunde der Thüringer Bratwurst

Nicht nur die aktuelle GfK-Auswertung unterstreicht den Erfolgskurs der Bratwurst: Der Verein die „Freunde der Thüringer Bratwurst e.V.“ mit dem 1. Deutschen Bratwurstmuseum hat das Potenzial jener deutschen Wurstsorte entdeckt. Mit viel Engagement und Ideenreichtum geht der Verein der Pflege dieses besonderen „Kulturguts" nach. Deshalb verlieh der Zentralverband Naturdarm zusammen mit der afz - allgemeine fleischer zeitung und dem Deutschen Fleischer-Verband den diesjährigen Innovationspreis „Wurst hat Zukunft!“ an die „Freunde der Thüringer Bratwurst“. So sind zahlreiche Veranstaltungen wie die Bratwurstiade fester Bestandteil der Vereinsarbeit geworden. Und dass die Bratwurst zeitgemäß ist, beweist der Einsatz von neuen digitalen Kommunikationswegen wie Facebook, Twitter und Co. Auf originelle Weise werden Kultur, Tradition, regionale Identifikation und moderne Verbraucheransprache hier perfekt miteinander verbunden.

Seit 2006 engagiert sich der Zentralverband Naturdarm e.V. mit der Kampagne „Wurst hat Zukunft!“ für das Image der Wurst als modernes, hochwertiges Lebensmittel mit Kultpotenzial. Dabei setzt der Zentralverband Naturdarm bei der Etablierung der Wurst als modernen Snack mit Kultstatus auf die neuen, interaktiven Medien. So werden insbesondere junge Verbraucher für den Rohstoff Naturdarm sensibilisiert. Im März 2010 startete er daher den Weblog (kurz: Blog) „Knackwurst – herzhafte Wissensbisse“. Diese Art Website bietet den Konsumenten einen humorvollen Einblick in die Welt der Wurst im Naturdarm.

Unter http://knackwurstwissen.blogspot.com/ finden Interessierte kreative Beiträge rund um das Thema Wurst.

Quelle: Hamburg [ Zentralverband Naturdarm ]

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