Frankfurt am Main, 19. Mai 2017. Beitragsgestaltung und Organisationsreform waren die beiden bestimmenden Themen der Fachbeiratssitzung Finanzen und Organisation, die in den Räumen des DFV in Frankfurt am Main stattfand...
Frankfurt am Main, 19. Mai 2017. Beitragsgestaltung und Organisationsreform waren die beiden bestimmenden Themen der Fachbeiratssitzung Finanzen und Organisation, die in den Räumen des DFV in Frankfurt am Main stattfand. Darüber hinaus standen auch die allgemeine Situation der Branche, die Tarifentwicklung und die 2019 vollendete Verschmelzung der ehemaligen Fleischerei-Berufsgenossenschaft FBG mit der Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gastgewerbe, BGN, auf der Tagesordnung.
So stellte Vizepräsident Eckhart Neun im Rahmen der Sitzung das ab 2018 vorgesehene Beitragsmodell des DFV vor. Dieses umfasst einerseits den Wegfall der Sonderumlage aus dem „Drei-Säulen-Modell“, andererseits soll der Werbebeitrag, der bisher von jedem Mitglied gesondert erhoben worden ist, in den regulären Mitgliedsbeitrag übernommen werden. Der Wegfall des Sonderbeitrages, der zur Rücklagenbildung durch Zinserträge eingeführt worden sei, mache laut DFV-Vizepräsident Neun angesichts der derzeitigen Situation am Finanzmarkt durchaus Sinn. Dies gelte auch für die Integration des Werbebeitrags in den DFV-Haushalt, da dies Planungssicherheit für längerfristige Maßnahmen zur Werbung und Öffentlichkeitsarbeit gäbe. Außerdem bliebe das Werbebudget des Verbandes durch die Dynamisierung konstant und schmelze nicht mit dem Betriebsrückgang von Jahr zu Jahr ab.
Intensive Diskussionen ergaben sich bei der von Vizepräsident Neun in der Sitzung angestoßenen Grundsatzdebatte über Veränderungen in der Organisationsstruktur. Als Gesprächsgrundlage stellte DFV-Hauptgeschäftsführer Martin Fuchs die Ausgangssituation anhand der Mitgliederentwicklung in den einzelnen LIV und auf Bundesebene seit 1997 dar. Die Zahl der Mitgliedsbetriebe hat sich demnach bis 2016 mehr als halbiert und es wurde deutlich, dass auch in Zukunft weniger Betriebe mehr zahlen müssten, wenn nicht grundlegende Änderungen im Aufbau der fleischerhandwerklichen Organisation erfolgten. Hier sollte dringend überlegt werden, wie dieses Geld effizient und zum Nutzen der Betriebe eingesetzt werden könne.
Neun und Fuchs betonten, dass dort, wo den Betrieben für ihren Beitrag adäquate Gegenleistungen geboten würden, funktionierende Einheiten unbedingt zu unterstützen seien. Dort, wo dies nicht der Fall sei und Betriebe oder ganze Innungen sich aus der Organisation verabschiedeten, müsse eine Alternative geboten werden. Wie schon auf der Obermeistertagung im März schlage das Präsidium des DFV die Bildung effizienterer Einheiten vor. Dies könne auch die Möglichkeit einer Einzelmitgliedschaft im DFV bedingen. Im Verlauf der intensiv geführten Debatte wurde deutlich, dass es die Pflicht des DFV und der gesamten fleischerhandwerklichen Organisation sei, das Thema Organisationsreform weiter zu verfolgen, auch, wenn man auf Widerstände stoße und das Ergebnis offen sei. Es müsse, so Neun, sichergestellt werden, dass das Fleischerhandwerk auch noch in 20 Jahren in Berlin oder Brüssel eine Stimme habe.
Die Arbeit des Fachbeirates Berufsbildung wird DFV-Vizepräsident Eckhart Neun geleitet. Verantwortlich von hauptamtlicher Seite sind DFV-Geschäftsleiter Klaus Hühne sowie DFV-Hauptgeschäftsführer Martin Fuchs. Insgesamt gibt es vier Fachbeiräte zu den Themen Berufsbildung, Werbung und Öffentlichkeitsarbeit, Lebensmittelrecht sowie Finanzen und Organisation. Die Fachbeiräte tagen zweimal jährlich.