Der augenblickliche Skandal um dioxinbelastetes Fleisch aus Irland zeigt wieder einmal, wie sehr der Agrarsektor europaweit vernetzt ist. Entsprechend wichtig sind grenzüberschreitende Maßnahmen zur Qualitätssicherung. In diese Kerbe schlägt ein neues deutsch- niederländisches Projekt unter Federführung der Universität Bonn. Die Initiative namens SafeGuard will unter anderem die Zusammenarbeit der beiden Länder in punkto Lebensmittelsicherheit und Tiergesundheit verbessern. Die EU stellt dafür knapp 5 Millionen Euro zur Verfügung; Länder und Projektpartner steuern noch einmal dieselbe Summe bei.
Der augenblickliche Skandal um dioxinbelastetes Fleisch aus Irland zeigt wieder einmal, wie sehr der Agrarsektor europaweit vernetzt ist. Entsprechend wichtig sind grenzüberschreitende Maßnahmen zur Qualitätssicherung. In diese Kerbe schlägt ein neues deutsch- niederländisches Projekt unter Federführung der Universität Bonn. Die Initiative namens SafeGuard will unter anderem die Zusammenarbeit der beiden Länder in punkto Lebensmittelsicherheit und Tiergesundheit verbessern. Die EU stellt dafür knapp 5 Millionen Euro zur Verfügung; Länder und Projektpartner steuern noch einmal dieselbe Summe bei.
Schweinepest, Vogelgrippe oder die Blauzungenkrankheit können für die betroffenen Betriebe verheerende Folgen haben. Dazu kommt, dass die Erreger vor nationalen Grenzen nicht halt machen. "Umso wichtiger ist es, schnell und effektiv einzuschreiten, um die Ausbreitung derartiger Tierseuchen zu verhindern", erklärt der Projektleiter Dr. Martin Hamer von der Forschungsplattform GIQS an der Universität Bonn. SafeGuard will hierzu neue Strategien erarbeiten. Zu dem Maßnahmenpaket gehört auch die Vorbereitung einer grenzüberschreitenden Tierseuchenübung.
"Im Falle eines Falles ist es wichtig, dass jeder genau weiß, was er zu tun hat", betont Hamer. "Nur so können wir hinreichend schnell reagieren und durch geeignete Schutzmaßnahmen die Verbreitung der Erreger unterbinden."
Hamer ist Geschäftsführer der deutsch-niederländischen Initiative Grenzüberschreitende Integrierte Qualitätssicherung kurz GIQS. Gemeinsam mit dem NRW-Landwirtschaftsministerium hat GIQS das Projekt vorbereitet und beantragt. Gegründet wurde GIQS 2001 von den Universitäten Wageningen und Bonn. Insgesamt kooperieren in SafeGuard 35 Partnerorganisationen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Behörden. Die Laufzeit des Projekts beträgt fünf Jahre.
Neben der Tierseuchenbekämpfung liegt ein besonderes Augenmerk der Projektpartner auf den so genannten Zoonosen. Darunter verstehen Experten Tierkrankheiten, die auf den Menschen übertragen werden können - ein Beispiel sind Salmonellen-Infektionen. Besonders Schweine und Geflügel können gefährliche Erregerreservoirs darstellen. "Wir wollen beispielsweise Konzepte entwickeln, mit denen sich Salmonellen in Tierbeständen effektiv bekämpfen lassen", sagt Hamer. Darüber hinaus gibt es immer mehr Bakterienstämme, die gegen gängige Tierantibiotika resistent werden. Ein Beispielsind methicillin- resistente Staphylococcus aureus-Bakterien, kurz MRSA, die beim Menschen schwer therapierbare Infektionen verursachen können. Daher will SafeGuard unter anderem systematisch erfassen, wo neue Erreger- Reservoire insbesondere in der Landwirtschaft auftreten, um dann neue Präventionsstrategienzur Lösung dieser Problematik zu entwickeln.
Den Beteiligten geht es auch darum, chemisch und mikrobiell belastete Lebensmittel zu identifizieren und möglichst gar nicht in den Handel kommen zu lassen. Dazu entwickeln sie beispielsweise länderübergreifende Überwachungsprogramme für Milch- und Fischereiprodukte. Zu einer besseren Lebensmittelsicherheit soll auch eine verbesserte risikoorientierte Kontrolle von Lebens- und Futtermitteln beitragen. "Integrierte Informations- und Kommunikatiossysteme zwischen Wrtschaft und Behörden sind dabei ein wesentlicher Bestandteil eines effektiven Krisenmanagementes", sagt Professor Dr. Brigitte Petersen vom Institut für Tierwissenschaften der Universität Bonn.
Quelle: Bonn [ RFWU ]