Aus dem Geschäftsbericht Des Deutschen Fleischerverbandes

„Das Fleischerhandwerk konnte im vergangenen Jahr seinen Gesamtumsatz erneut um 545 Mio. auf 17,18 Mrd. Euro steigern. Dies entspricht einer Verbesserung um 3,3 Prozent“, sagte Fleischerpräsident Manfred Rycken bei der traditionellen I.H.M. – Pressekonferenz im März. Weder die 3,3 % noch die 17,18 Mrd. haben etwas mit dem realen Geschäftsjahr zu tun. Der Jahresumsatz lag mit 15,776 Mrd. Euro (brutto) um 435 Mio. Euro oder 2,8 Prozent über 2005 und damit immer noch 304 Mio. € unter dem des Jahres 2002. Die Märzpressekonferenz ist [hier] nachzulesen. Aber lesen Sie nun selber die aktuelle Zusammenfassung des neuesten Geschäftsberichtes aus der Kennedyallee in Frankfurt:

Aus dem Geschäftsbericht Des Deutschen Fleischerverbandes

„Das Fleischerhandwerk konnte im vergangenen Jahr seinen Gesamtumsatz erneut um 545 Mio. auf 17,18 Mrd. Euro steigern. Dies entspricht einer Verbesserung um 3,3 Prozent“, sagte Fleischerpräsident Manfred Rycken bei der traditionellen I.H.M. – Pressekonferenz im März. Weder die 3,3 % noch die 17,18 Mrd. haben etwas mit dem realen Geschäftsjahr zu tun. Der Jahresumsatz lag mit 15,776 Mrd. Euro (brutto) um 435 Mio. Euro oder 2,8 Prozent über 2005 und damit immer noch 304 Mio. € unter dem des Jahres 2002. Die Märzpressekonferenz ist [hier] nachzulesen. Aber lesen Sie nun selber die aktuelle Zusammenfassung des neuesten Geschäftsberichtes aus der Kennedyallee in Frankfurt:

Die deutsche Wirtschaft ist im Jahr 2006 kräftig gewachsen. Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt stieg um 2,7 Prozent. Das ist die stärkste wirtschaftliche Belebung seit dem Boomjahr 2000. Die Wachstumsimpulse kamen sowohl aus dem Inland als auch aus dem Ausland. Mit ihnen hat sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt deutlich verbessert. Zum Wachstum des Bruttoinlandsprodukts haben fast alle Wirtschaftsbereiche beigetragen. Die deutschen Anlageinvestitionen, insbesondere die Ausrüstungsinvestitionen, sind so stark gestiegen wie noch nie seit der deutschen Vereinigung.

In 2006 wurde nicht nur mehr investiert, sondern auch stärker konsumiert als im Vorjahr. Der private Konsum legte nach zwei nahezu stagnierenden Jahren um 0,6 Prozent zu. Angesichts der bevorstehenden Mehrwertsteuererhöhung waren in der zweiten Jahreshälfte langjährige Gebrauchsgüter besonders gefragt. Auch der Staat erhöhte seine Konsumausgaben um 1,7 Prozent.

Das Fleischerhandwerk hat nach fünfjähriger Durststrecke seit BSE im Jahr 2006 verlorengegangenes Terrain zurückerobert. Trotz erneut weniger Betrieben und Filialen konnte die Branche mit einem deutlichen Umsatzplus ihre Marktposition in einem schrumpfenden Absatzmarkt wieder ausbauen. Die Konsumnachfrage nach Fleisch, Fleischerzeugnissen und Geflügel entwickelte sich insgesamt schwach.

Zwar hatten zur Jahresmitte noch das gute Wetter und die gute Stimmung der Fußballweltmeisterschaft zu einer ausgeglichenen Halbjahresbilanz verholfen und auch die Skandalmeldungen zur Jahreswende 2005/2006 über verdorbenes Fleisch in Supermarktregalen Großküchen und Imbissbetrieben schienen in Vergessenheit geraten zu sein. Die Rekordtemperaturen im Juli haben zwar die Nachfrage nach Grillfleisch belebt, die starken Verluste bei den klassischen Fleischteilstücken konnten damit aber längst nicht ausgeglichen werden. Die Konsumnachfrage schwächte sich ab.

Das erneute bekannt werden unlauterer Machenschaften mit verdorbenem Fleisch im September schlugen vielen auf den Appetit und die anhaltenden Spekulationen über eine Ausbreitung der Vogelgrippe dämpften den Konsum an Geflügelfleisch empfindlich. Am Jahresende wurde dementsprechend eine geringere Gesamtfleischnachfrage der privaten Haushalte bilanziert. Dieser Rückgang konnte weder mengenmäßig durch den leichten Zuwachs des Außerhaus-Verzehrs ausgeglichen werden, noch wertmäßig durch den moderaten Anstieg der Ladenpreise.

Die allgemeine Sensibilisierung für Fleisch und seine Herkunft führte zu einer verstärkten Qualitätsorientierung der Verbraucher und zu einer Nachfragebelebung der Bedienungstheken. Der Trend zu vorverpacktem Fleisch wurde vorübergehend gestoppt. In diesem Szenario konnte das Fleischerhandwerk mit einem klaren Umsatzplus seine Marktposition festigen und verlorengegangenes Marktpotenzial zurückgewinnen. Dabei verlief die Entwicklung im westdeutschen Fleischerhandwerk erneut besser als bei den Betrieben in den neuen Bundesländern.

Die deutsche Wirtschaft ist im Jahr 2006 kräftig gewachsen. Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt stieg um 2,7 Prozent. Das ist die stärkste wirtschaftliche Belebung seit dem Boomjahr 2000. Die Wachstumsimpulse kamen sowohl aus dem Inland als auch aus dem Ausland. Mit ihnen hat sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt deutlich verbessert.

Zum Wachstum des Bruttoinlandsprodukts haben fast alle Wirtschaftsbereiche beigetragen. Die deutschen Anlageinvestitionen, insbesondere die Ausrüstungsinvestitionen, sind so stark gestiegen wie noch nie seit der deutschen Vereinigung.

In 2006 wurde nicht nur mehr investiert, sondern auch stärker konsumiert als im Vorjahr. Der private Konsum legte nach zwei nahezu stagnierenden Jahren um 0,6 Prozent zu. Angesichts der bevorstehenden Mehrwertsteuererhöhung waren in der zweiten Jahreshälfte langjährige Gebrauchsgüter besonders gefragt. Auch der Staat erhöhte seine Konsumausgaben um 1,7 Prozent.

Das deutsche Fleischerhandwerk war Ende des Jahres 2006 mit insgesamt 27.871 Verkaufsstellen am Markt präsent. Diese Zahl setzt sich zusammen aus 17.138 eigenständigen Meisterbetrieben und 10.733 weiteren Verkaufsstellen, die neben den Stammgeschäften als Filialen geführt werden. Bei der Anzahl der Filialen ist nur ein kleiner Teil derjenigen weiteren Verkaufsstellen berücksichtigt, die regelmäßig auf Wochenmärkten ihren Stammplatz haben oder im Fahrverkauf im Streckendienst tätig sind. In seiner Gesamtheit ist das Fleischerhandwerk weiterhin die zahlenmäßig stärkste Anbietergruppe.

In Jahre 2006 standen insgesamt 1.512 Betriebsstilllegungen einer Zahl von 1.045 Betriebsgründungen gegenüber. Von den Gründungen sind 605 echte Neugründungen und 539 Unternehmerwechsel bestehender Betriebe. Damit ist die Gesamtzahl der selbstständigen Betriebe um 467 zurückgegangen, das entspricht geringfügig mehr als im Jahr zuvor, jedoch weniger als im Durchschnitt des letzten halben Jahrzehnts. Erneut konzentrierten sich zwei Drittel des Rückgangs auf die erste Jahreshälfte.

Der langfristige Trend signalisiert, dass der Abschmelzungsprozess im Fleischerhandwerk noch nicht vollständig abgeschlossen ist. Zum Einen sind es wirtschaftliche und wettbewerbsbedingte Faktoren, die zur Aufgabe von Betrieben führen. Hinzu kommen ständig wachsende administrative Anforderungen und bürokratische Auflagen, die Investitionen und Folgekosten nach sich ziehen, den unternehmerischen Gestaltungsspielraum einengen, die betriebswirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Betriebe überfordern und zur Unrentabilität führen.

Bei den am Markt verbleibenden Betrieben zeigt sich ein langfristiger Trend in Richtung größerer und leistungsfähigerer Betriebseinheiten. Das einzelbetriebliche Wachstum wird realisiert durch Eröffnung von Filialen oder Spezialisierung auf das Liefergeschäft, den Party- und Plattenservice, das Catering, den Imbiss und mit zunehmender Tendenz auch den mobilen Verkauf.

Die Anzahl der Filialen ist in 2006 um 380 gesunken, davon um 233 allein in der ersten Jahreshälfte. Dies ist der stärkste Rückgang seit Jahren. In der Vergangenheit trug die stetige Zunahme an Filialen dazu bei, den Betriebsrückgang im Fleischerhandwerk zu einem Teil zu kompensieren.

Bei der Filialisierung vollzieht sich zur Zeit ein Strukturwandel. Der Abbau von Filialen erfolgt hauptsächlich bei Unternehmen mit einer bis zu fünf Filialen, bei stärker filialisierten Unternehmen bleibt der Grad der Filialisierung weitgehend konstant. Im Jahresverlauf sind 1.614 Filialen neu eröffnet oder übernommen worden, 1.994 Filialen wurden geschlossen oder gingen an andere handwerkliche Unternehmen.

295 ehemalige Filialen sind in eigenständige Betriebe umgewandelt worden. Häufig handelt es sich dabei um bisherige Filialleiter, die auf diesem Wege den Schritt in die Selbstständigkeit gehen. Die vergleichsweise hohe Fluktuation bei den Filialen im Fleischerhandwerk ist Ausdruck einer flexiblen Reaktion auf veränderte Marktbedingungen.

Ende 2006 waren 4.606 fleischerhandwerkliche Betriebe, und damit mehr als jeder vierte, filialisiert. Die Zahl der Filialbetriebe hat im Gegensatz zu den Filialen selbst lediglich um 100 gegenüber dem Vorjahr abgenommen. Auch daran wird eine tendenzielle Spezialisierung bei den bereits filialisierten Unternehmen deutlich. Bei den auf Filialisierung spezialisierten Unternehmen gewinnen Franchisesysteme zunehmend an Bedeutung.

Das Fleischerhandwerk erzielte im Jahr 2006 einen Gesamtumsatz von 15,776 Mrd. Euro, einschließlich Umsatzsteuer. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem Anstieg um 435 Mio. Euro oder 2,8 Prozent. Die Umsatzeinbuße aus dem Vorjahr konnte damit deutlich überkompensiert werden. Nach einem verhaltenen Start zu Jahresbeginn 2006 hat sich der positive Umsatztrend, entgegen der allgemeinen Marktentwicklung, zunehmend verfestigt.

Die Haushaltsnachfrage nach Fleisch, Wurst und Geflügel fiel auf das Gesamtjahr bezogen um 3,3 Prozent geringer aus als in 2005. In den Versorgungsbilanzen wird ein um 700 g auf 59,0 kg gesunkener Pro-Kopf-Verzehr ausgewiesen. Dem Mengenrückgang steht ein deutlich geringerer Preisanstieg gegenüber. Das Statistische Bundesamt beziffert die Teuerungsrate für die Warengruppe Fleisch und Fleischwaren im letzten Jahr auf durchschnittlich 1,1 Prozent. In diesem mengen- und wertmäßig geschrumpften Markt bedeutet die Umsatzsteigerung im Fleischerhandwerk nicht nur eine Festigung, sondern sogar einen Ausbau seiner Marktposition.

Vom Umsatz des Fleischerhandwerks entfielen 13,41 Mrd. Euro auf den Absatz von Fleisch und selbstproduzierten Fleischerzeugnissen und 2,37 Mrd. Euro auf den Verkauf von Handelswaren. Der Anteil des Fleischerhandwerks am Gesamtmarkt, bewertet zu Endverbraucherpreisen, lag einschließlich der neben dem Thekenverkauf erzielten Umsätze bei deutlich über 40 Prozent.

Die ersten sechs Monate in 2007 konnten nicht mit dem dynamischen Umsatzwachstum des Vorjahres mithalten. Während zu Jahresbeginn noch etwas Schwung aus dem Jahr 2006 mitgenommen werden konnte, hat sich im weiteren Verlauf der Aufwärtstrend spürbar abgeflacht. Dies steht in engem Zusammenhang mit dem in der ersten Jahreshälfte 2007 um gut 2 Prozent höheren Ladenpreisen für Fleisch und Fleischwaren, einer stagnierenden Haushaltsnachfrage nach Fleisch und einer rückläufigen Haushaltsnachfrage nach Fleischerzeugnissen.

Der Beschäftigungsabbau im Fleischerhandwerk hat sich in 2006 gegenüber dem Vorjahr mehr als halbiert. Im Durchschnitt des letzten Jahres waren im Fleischerhandwerk 159.400 Personen beschäftigt, einschließlich Betriebinhaber, Auszubildenden und mithelfenden Familienangehörigen. Gegenüber 2005 entspricht dies einem Rückgang um 2.700 oder 1,7 Prozent. In 2005 hatte dieser Rückgang noch 5.900 Arbeitsplätze betragen.

Der gesunkene Bestand an Betrieben und Filialen ging damit auch im letzten Jahr einher mit einem Verlust an Beschäftigung, der Ausbildungssektor blieb davon jedoch unberührt. Ein stetiger Beschäftigungsrückgang ist während des gesamten letzten Jahrzehnts zu beobachten, vor allem aber seit der Jahrtausendwende, als die Wirren um BSE einsetzten. In den Folgejahren waren es neben dem Rückgang an Betrieben und Filialen vor allem die extreme Wettbewerbssituation und der anhaltende Kostendruck, die zur Ausschöpfung von Einsparpotenzialen auch im Personalbereich gezwungen haben.

Seit 1996 sind im Fleischerhandwerk fast 60.000 Arbeitsplätze, darunter auch Ausbildungsplätze, weggefallen, das entspricht 27 Prozent des damaligen Bestandes. Gleichzeitig hat sich der Umsatz je Beschäftigtem um rund 12 Prozent erhöht. Im Mittel betrug dieser zuletzt 98.971 Euro. Da der Rückgang an Betrieben im letzten Jahr etwas stärker ausgefallen ist als der Rückgang an Beschäftigten, hat sich die durchschnittliche Anzahl an Beschäftigten je Betrieb wieder etwas erhöht. Im Durchschnitt aller Betriebe waren 9,3 Personen beschäftigt, rund 60 Prozent davon im Verkaufsbereich.

Quelle: Frankfurt am Main [ dfv mit einer Vorbemerkung von Thomas Pröller ]

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