Demonstration des DBV weist auf katastrophale Lage der Bauern hin
Die Präsidenten des Deutschen Bauernverbandes (DBV) haben am 6. November 2007 vor dem Brandenburger Tor in Berlin für höhere Ferkel- und Schweinepreise demonstriert. Unterstützt von Schweinehaltern aus Brandenburg boten sie Schweinefleisch-Würste an Passanten in Berlin Mitte zu den derzeit äußerst niedrigen Erzeugerpreisen an und machten so auf die ruinösen Erzeugerpreise für Ferkelhalter und Schweinemäster aufmerksam.
Demonstration des DBV weist auf katastrophale Lage der Bauern hin
Die Präsidenten des Deutschen Bauernverbandes (DBV) haben am 6. November 2007 vor dem Brandenburger Tor in Berlin für höhere Ferkel- und Schweinepreise demonstriert. Unterstützt von Schweinehaltern aus Brandenburg boten sie Schweinefleisch-Würste an Passanten in Berlin Mitte zu den derzeit äußerst niedrigen Erzeugerpreisen an und machten so auf die ruinösen Erzeugerpreise für Ferkelhalter und Schweinemäster aufmerksam.
Das DBV-Präsidium hat mit dieser Verbraucheraktion seine markt- und agrarpolitischen Vorschläge zur Krisenbewältigung untermauert und ein 9-Punkte-Programm für EU-Kommission, Bundesregierung, Schlachthöfe und Lebensmitteleinzelhandel des DBV-Fachausschusses Schweinefleisch nachhaltig eingefordert. Bei dieser Aktion „Ruinöse Erzeugerpreise bei Schweinefleisch“ haben DBV-Präsident Gerd Sonnleitner und sein für die Tierhaltung zuständige Vizepräsident Franz-Josef Möllers an Bundestagsabgeordnete von CDU/CSU, SPD, FDP und Die Linke eine Resolution übergeben. Sie trägt den Titel: Die deutschen Ferkel- und Schweinehalter kämpfen um ihre Existenz! Verdeutlicht wird, dass die Ferkel- und Schweinehalter derzeit tiefrote Zahlen schreiben. Erstmals würden die historisch niedrigen Erzeugerpreise für Ferkel und für Schlachtschweine zusammentreffen mit extrem gestiegenen Futterkosten, die um 70 Prozent höher liegen als im Vorjahr. Dagegen blieben die Verbraucherpreise gleich. Die Folgen seien für die betreffenden Bauernfamilien Existenz bedrohend. Bei jedem verkauften Schwein verlöre der Bauer gegenwärtig ca. 10 Euro, bei jedem Ferkel sogar 35 Euro!
In der Aktion vor dem Brandenburger Tor forderte der DBV mit der Resolution:
- Schlachthöfe und Lebensmittelhandel müssen den Bauern faire Erzeugerpreise auszahlen und an der gestiegenen Handelsspanne teilhaben lassen.
- Die EU hat die einseitige Verteuerung deutscher und europäischer Futtermittel durch überzogene Einfuhrrestriktionen zu beenden (Bagatellgrenze für nicht zugelasseneGVO-Sorten sowie Beschleunigung des Zulassungsverfahrens).
- Die Bundesregierung muss
- Wachstumsmärkte vor allem in Asien (China) durch entsprechende Veterinär- und Handelsabkommen für Exporte öffnen,
- national einseitige Verschärfungen des EU-Rechts bei tierischen Fetten für Futtermittel aufheben,
- beim anstehenden Fleischgesetz die Marktstellung der Landwirte stärken,
- die Vieh- und Fleischwirtschaft bei ihren Exportbemühungen unterstützen,
- die Liquidität der Schweine haltenden Betriebe durch die unverzügliche Auszahlung zustehender EU-Direktzahlungen sichern.
Gleichzeitig zeigte DBV-Präsident Gerd Sonnleitner die Leistung der Schweinehalter auf. Deutschland sei Spitze beim Schweinefleisch und EU-weit der größte Schweinefleischerzeuger. Die deutschen Bauern würden rund 27 Millionen Schweine in fast 90.000 Betrieben halten, wobei die Schweinehaltung in Niedersachsen (29 Prozent) und Nordrhein-Westfalen (25 Prozent) am stärksten vertreten ist. Jeder dritte Euro, der in deutschen Ställen erwirtschaftet wird, stamme aus der Schweinehaltung.
Die bei der Aktion vor dem Brandenburger Tor verteilten Schweinswürste kamen vom Thüringer Fleischmarkt Aschara und wurden für den Erzeugerpreis von 20 Cent als Spende für die Schorlemer Stiftung verteilt. An der Ladentheke kosten sie mehr als 1 Euro. Die Schorlemer Stiftung hilft in Not geratenen Bauernfamilien.
Quelle: Berlin [ dbv ]