Die EU-Kommission wirft Russland vor, den Fleischimport grundlos verboten zu haben, schreibt die Zeiung „Wedomosti“. Russlands Agraraufsichtsbehörde Rosselchosnadsor entgegnet, dass die unterschiedlichen Veterinärsrichtlinien schuld daran seien, die Moskau nicht lockern wolle.

Die EU-Kommission wirft Russland vor, den Fleischimport grundlos verboten zu haben, schreibt die Zeiung „Wedomosti“. Russlands Agraraufsichtsbehörde Rosselchosnadsor entgegnet, dass die unterschiedlichen Veterinärsrichtlinien schuld daran seien, die Moskau nicht lockern wolle.

Die russische Behörde verbietet zeitweilig Lieferungen von Schweine- und Geflügelfeisch von etwa dreißig europäischen Unternehmen. Die Fleischunternehmen haben ihren Sitz in Belgien, Ungarn, Deutschland, Dänemark, Spanien, Italien und Frankreich. Auf die Verbotsliste sind selbst Großlieferanten geraten, zum Beispiel mehrere Betriebe des dänischen Schweinefleischproduzenten Danish Crown und einer des deutschen Unternehmen Toennies Fleisch (TF) in Hannover.

Auf Danish Crown und TF entfallen rund 20 Prozent der europäischen Schweinefleischlieferungen nach Russland, das sind sechs Prozent des gesamten russischen Schweinefleischimportes (Verbrauch in Russland: zirka zwei Millionen Tonnen im Jahr, Gesamtimport: beinahe 650 000 Tonnen im Jahr, darunter aus Europa etwa 200 000 Tonnen jährlich; Angaben eines Branchenverbands).

In den meisten Fällen hänge das Verbot mit einem Restgehalt von Antibiotika wie jene aus der Tetrazyklin-Gruppe zusammen, sagt Alexej Alexejenko von Rosselchosnadsor. Wenn die Lieferanten die Abschaffung des Verbots wünschen, müssten sie zuerst „eine amtliche Inspektion durchführen und klären, weshalb die nach Russland gelieferten Produkte nicht den russischen Normen entsprochen haben“, sagt Alexejenko.

Unterdessen steigen die Preise an. „Allein in der letzten Woche ist das Schweinefleisch um fünf bis zehn Prozent teurer geworden“, so Alexander Nikitin, Generaldirektor von „Miratorg“. Nach Angaben von Damir Imamowitsch, Vizepräsident der Gesellschaft „Produkty pitanija“ (Nahrungsmittel), habe der Preisanstieg bei Geflügelfleisch ab Anfang Mai über zehn Prozent ausgemacht und werde dabei nicht stehen bleiben. „Jetzt kommt alles zusammen: Die Fastenzeit ist zu Ende, die Schaschlik-Saison hat begonnen, das Angebot aber ist zurückgegangen“, erläutert Nikitin.

Quelle: Moskau [ RAI Novosti ]

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