Fleischerzeugung wird 2008 leicht steigen
Nach den Ergebnissen der Viehzählung des Statistischen Bundesamtes gab es im Mai 2008 knapp 13 Millionen Rinder in Deutschland, ein Drittel davon waren Milchkühe. Erstmals wurde für die Viehbestandserhebung die HIT-Rinderdatenbank genutzt und auf eine Befragung von Landwirten verzichtet. Durch die Umstellung der Methodik wurde der Erfassungsgrad erhöht, da nun auch Tiere von Kleinsthaltern einbezogen werden. Das beeinträchtigt allerdings auch den Vorjahresvergleich.
Fleischerzeugung wird 2008 leicht steigen
Nach den Ergebnissen der Viehzählung des Statistischen Bundesamtes gab es im Mai 2008 knapp 13 Millionen Rinder in Deutschland, ein Drittel davon waren Milchkühe. Erstmals wurde für die Viehbestandserhebung die HIT-Rinderdatenbank genutzt und auf eine Befragung von Landwirten verzichtet. Durch die Umstellung der Methodik wurde der Erfassungsgrad erhöht, da nun auch Tiere von Kleinsthaltern einbezogen werden. Das beeinträchtigt allerdings auch den Vorjahresvergleich.
Die meisten Rinder sind nach wie vor in Bayern beheimatet. Mit 3,43 Millionen Tieren steht der südliche Freistaat unangefochten an der Spitze der deutschen Rinderhaltung. Mit einem Anteil von 30 Prozent bei den Milchkühen wird die besondere Bedeutung der Milcherzeugung in dieser Region sichtbar. Die Gesamtzahl aller Rinder hat in Bayern, trotz Berücksichtigung von Kleinhaltungen, aber leicht abgenommen.
Die Nummer Zwei der Rinderhaltung in Deutschland ist mit einem Anteil von einem Fünftel am Gesamtbestand Niedersachsen. Neben der Milcherzeugung spielt in dieser Region die Fleischerzeugung eine wichtige Rolle. Die Bullenmast hat hier einen Produktionsschwerpunkt. So ist es nicht verwunderlich, dass fast 30 Prozent aller männlichen Schlachttiere in Deutschland in diesem Bundesland gehalten werden. Auch in Nordrhein-Westfalen sind Tiere der Kategorie Fleischerzeugung überdurchschnittlich stark vertreten. Insgesamt gab es im Frühjahr 2008 noch 189.000 Rinderhalter in Deutschland, darunter waren 100.000 Milchbauern.
Eine Frage der Interpretation
Wie eingangs erwähnt, lässt sich die Bestandsentwicklung nur schwerlich direkt aus den Viehzählungsergebnissen ablesen. Die methodische Umstellung führt nach internen Schätzungen des Statistischen Bundesamtes zu einer Erhöhung des Erfassungsgrades um etwa 2,5 Prozent. Sollte dies zutreffen, bliebe von der unkorrigierten Bestandserhöhung in Höhe von 2,2 Prozent oder 283.000 Rindern gegenüber dem Vorjahr nichts mehr übrig. Der Rinderbestand wäre mehr oder weniger als knapp stabil zu bezeichnen.
Dieses Ergebnis brachten auch schon die beiden letzten Zählungen im Frühjahr und Herbst 2007 hervor, bei denen sich die Rinderherde jeweils um 0,5 % gegenüber dem Vorjahr reduzierte. Die Zeiten eines mächtig schrumpfenden Rinderbestandes scheinen jedoch erst einmal vorbei zu sein.
Mehr Rindfleisch im laufenden Jahr
Entscheidender Faktor für die Stabilisierung des Rinderbestandes ist sicherlich die Situation am Milchmarkt. Die Quotenaufstockung und der zwischenzeitliche Anstieg der Milchpreise haben die Kühe im Bestand gehalten, man benötigte sie für die Milchproduktion. Damit war auch der Rückgang der Kälbergeburten gestoppt, die heimische Rindfleischerzeugung stabilisierte sich bei rund 1,2 Millionen Tonnen. Für 2008 ist sogar ein leichter Anstieg der Rindfleischerzeugung zwischen 1 und 2 Prozent zu erwarten. Sowohl die Schlachtungen von Jungbullen wie auch die Kuhschlachtungen nahmen im ersten Halbjahr zu, das Angebot an Färsen und Schlachtkälbern war dagegen knapper bemessen.
Quelle: Bonn [ ZMP ]