In den letzten Jahren hat die Bedeutung latenter Zoonosen bei Lebensmittel-assoziierten Erkrankungen zugenommen. Eine besondere Rolle spielen dabei Campylobacter spp. und Salmonellen. Diese Erreger können von den Schlachttieren symptomlos ausgeschieden werden und während des Schlachtprozesses auf bzw. in Lebensmittel tierischer Herkunft gelangen.
In den letzten Jahren hat die Bedeutung latenter Zoonosen bei Lebensmittel-assoziierten Erkrankungen zugenommen. Eine besondere Rolle spielen dabei Campylobacter spp. und Salmonellen. Diese Erreger können von den Schlachttieren symptomlos ausgeschieden werden und während des Schlachtprozesses auf bzw. in Lebensmittel tierischer Herkunft gelangen.
ZWEIFEL et al. beabsichtigten mit ihrer Studie, die Prävalenz von Salmonellen und Campylobacter spp. bei Schlachtschafen zu bestimmen und isolierte Stämme weitergehend zu charakterisieren (C. ZWEIFEL, M.A. ZYCHOWSKA, R. STEPHAN: Prävalenz und Charakterisierung von Salmonella spp. und Campylobacter spp. bei Schlachtschafen).
Methode
Hierfür wurden 653 Kotproben von Schlachtschafen über einen Zeitraum von 18 Monaten in zwei Schweizer Schlachtbetrieben gezogen und untersucht. Salmonellen wurden nach Voranreicherung in gepuffertem Peptonwasser und Selektivanreicherung in Tetrathionat- und Rappaport-Vasiliadis-Bouillon auf Brillantgrün-Phenolrot-Agar sowie auf Mannit-Lysin-Kristallviolett-Brillantgrün-Agar kultiviert. Nach erneuter Subkultivierung verdächtiger Kolonien auf Bromthymolblau-Laktose-Agar erfolgte eine biochemische Identifizierung und Serotypisierung der Stämme. Weiterhin wurden die Salmonellenisolate mittels Pulsfeldgel-elektrophorese (PFGE) und Ribotyping genotypisiert.
Der Campylobacter-Nachweis erfolgte kulturell über eine einstufige Anreicherung in drei verschiedenen Selektivanreicherungen und anschließender Subkultivierung auf drei Selektivnährböden. Verdächtige Kolonien wurden aufgrund Morphologie, Gramverhalten, Beweglichkeit und biochemischen Reaktionen identifiziert.
Weiterhin wurden die isolierten Campylobacter-Stämme in einem qualitativen Agardiffusionstest mit Antibiotika-imprägnierten Testblättchen auf ihr Resistenzverhalten überprüft.
Ergebnisse
In 11 % der 653 Kotproben von Schafen wurden Salmonellen und in 17,5 % Campylobacter spp. nachgewiesen. Alle isolierten Salmonellen-Stämme wurden S. enterica subsp. diarizonae Serovar 61:k:1,5,(7) zugeordnet.
Die PFGE ergab 22 verschiedene Profile und war dem Ribotyping hinsichtlich diskriminierendem Potenzial überlegen.
Von den 114 Campylobacter-Isolaten aus Schafkot wurden 64,9 % C. jejuni und 35,1 % C. coli zugeordnet.
Neun Stämme zeigten Antibiotika-Resistenzen, sechs davon waren Tetracyclin-resistent und ein Stamm Ciprofloxacin/Nalidixinsäure resistent. Ein Stamm zeigte Resistenz gegenüber Cirpofloxacin/Nalidixinsäure und Tetrazyklin und ein Stamm gegenüber Strepto-mycin. Somit stellen Schafe ein Reservoir für Salmonellen und Campylobacter dar.
Quelle: Kulmbach [ PICHNER ]