Gesellschaft zur Förderung des Fleischerhandwerks veranstaltete Seminar zur Unternehmensführung im Fleischerhandwerk
Wer heutzutage als Inhaber eines fleischerhandwerklichen Betriebes erfolgreich im Markt bestehen will, für den reicht es nicht mehr aus, hochwertige Fleischerzeugnisse zu produzieren und zu verkaufen. Es ist vielmehr erforderlich, sich ständig auf neue Entwicklungen einzustellen, das Unternehmen unter Einsatz modernster betriebswirtschaftlicher Methoden zu führen und ein aktives Marketing zu betreiben.Um die Mitglieder der Fleischer-Innungen bei diesen nicht einfachen Aufgaben zu unterstützen, bietet die zum Fleischerverband Hessen gehörende Gesellschaft zur Förderung des Fleischerhandwerks mbH (GFF) neben einem umfangreichen Angebot von betriebswirtschaftlichen Beratungsdienstleistungen für Fleischer-Fachgeschäfte jedes Jahr auch ein Jahrestreffen, bei dem gemeinsam mit kompetenten Referenten ein Wochenende lang aktuelle Fragen der Unternehmensführung im Fleischerhandwerk erörtert werden.
Gesellschaft zur Förderung des Fleischerhandwerks veranstaltete Seminar zur Unternehmensführung im Fleischerhandwerk
Wer heutzutage als Inhaber eines fleischerhandwerklichen Betriebes erfolgreich im Markt bestehen will, für den reicht es nicht mehr aus, hochwertige Fleischerzeugnisse zu produzieren und zu verkaufen. Es ist vielmehr erforderlich, sich ständig auf neue Entwicklungen einzustellen, das Unternehmen unter Einsatz modernster betriebswirtschaftlicher Methoden zu führen und ein aktives Marketing zu betreiben.Um die Mitglieder der Fleischer-Innungen bei diesen nicht einfachen Aufgaben zu unterstützen, bietet die zum Fleischerverband Hessen gehörende Gesellschaft zur Förderung des Fleischerhandwerks mbH (GFF) neben einem umfangreichen Angebot von betriebswirtschaftlichen Beratungsdienstleistungen für Fleischer-Fachgeschäfte jedes Jahr auch ein Jahrestreffen, bei dem gemeinsam mit kompetenten Referenten ein Wochenende lang aktuelle Fragen der Unternehmensführung im Fleischerhandwerk erörtert werden.
Auch dieses Mal standen dabei wieder zwei Termine zur Auswahl, zu denen jeweils rund 35 Betriebsinhaber von Fleischer-Fachgeschäften - meistens gemeinsam mit ihren Ehepartnern - in die Stadthalle nach Friedberg gekommen waren. Zu Beginn der Veranstaltung gab GFF-Geschäftsführer Christoph Silber-Bonz in einem Einführungsreferat einen Überblick über die aktuelle Lage im Fleischerhandwerk. Er machte dabei deutlich, dass das Fleischerhandwerk in seiner Summe gesehen bei Umsatz und Beschäftigtenzahl den Vergleich mit den Großunternehmen in Deutschland nicht scheuen brauche und so eine bedeutende Größe am Markt darstelle. Voraussetzung dafür sei jedoch, dass diese Gemeinsamkeit wirklich genutzt und beispielsweise durch den Einsatz der f-Marke auch nach außen deutlich gemacht werde.
Als eine der wichtigste aktuellen Herausforderung für das Fleischerhandwerk bezeichnete Silber-Bonz die Notwendigkeit, sich den im starken Wandel befindlichen Verbraucherbedürfnissen und -erwartungen zu stellen. Ihnen könne man mit innovativen Ideen beispielsweise im Bereich des Partyservice, des Angebots an Convenience-Produkten oder des Imbisses begegnen, wozu der Referent einige Beispiele gab.
"Was tun, wenn der Betriebsprüfer kommt?" war das Thema von Steuerberaterin Brigitta Schulz aus Frankfurt. Sie erläuterte, dass viele Betriebsprüfungen überhaupt erst angesetzt würden, weil in der Steuererklärung deutliche Abweichungen von der Norm aufgetaucht sein, die die Finanzbeamten stutzig gemacht hätten. Sofern also Differenzen entstünden, müssten diese immer plausibel erklärbar seien, um intensivere Nachprüfungen zu vermeiden. Für denn Fall, dass sich dann aber doch der Betriebsprüfer ankündigt, gab Frau Schulz zahlreiche konkrete Verhaltenstipps aus ihrer langjährigen beruflichen Praxis als Steuerberaterin.
Ausführlich ging sie dann auch noch auf die Problematik der Mehrwertsteuer beim Partyservice ein und unterstrich, dass jegliche mitgelieferte Dienstleistung - etwas das Stellen von Geschirr - dazu führe, dass der gesamte Auftrag mit 16 Prozent Mehrwertsteuer berechnet werden müsse. Sie mahnte die Seminarteilnehmer hier zu besonderer Vorsicht, da sonst Nachzahlungen in erheblicher Höhe drohen könnten.
Den nächsten Part hatte der Betriebsberater des Fleischerverbandes Hessen, Fleischermeister und Diplom-Betriebswirt Hans-Peter Ripper, übernommen. Er machte deutlich, dass es zur erfolgreichen Unternehmenssteuerung unerlässlich sei, die wichtigen Kennzahlen des Betriebes zu beherrschen. Dabei reiche es nicht aus, die einzelnen Werte wie Personalkosten oder Wareneinsatz zu kennen. Entscheiden sei vielmehr, dass man sie untereinander und zum Umsatz ins richtige Verhältnis setze. Wenn man auf Basis dieser Kennzahlen einen "Ist-Zustand" des eigenen Betriebes erstellt habe, müsse unter Berücksichtigung der individuellen betrieblichen Besonderheiten ein "Soll-Zustand" beschrieben werden. Ein Vergleich mit anderen, ähnlich strukturierten Unternehmen allein reiche nicht aus.
Danach müsse man sich dann darüber klar werden, wie man diese Ziele erreichen könne und welche Maßnahmen dazu ergriffen werden müssten. Ganz wichtig sei dabei, dass diese tatsächlich zeitnah umgesetzt würden. Gute Vorsätze allein reichten nicht aus.
Im weiteren Verlauf seines Referates ging Hans-Peter Ripper anhand zahlreicher konkreter Praxisbeispiele auf die verschiedenen für das Fleischerhandwerk wichtigen Kostenarten ein, erläuterte, wie diese sich in der betrieblichen Kalkulation niederschlagen und zeigte auf, wie durch relativ einfach herbeizuführende Korrekturen erhebliche positive Effekte zu erzielen sind.
Den kompletten Sonntag Vormittag gestaltete der Frankfurter Kommunikationsberater Professor Peter W. Hübner, der sein Referat unter das Thema "Moderne Marketinginstrumente und ihr erfolgreiche Einsatz im Fleischer-Fachgeschäft" gestellt hatte. Er machte deutlich, dass den Betriebsinhabern im Fleischerhandwerk eine breite Palette von Maßnahmen und Instrumenten zur Verfügung stehe, um das eigene Fachgeschäft bekannt zu machen, positiv ins Gespräch zu bringen und für die eigenen Produkte und Dienstleistungen zu werben. Dabei müsse ebenso wie bei der betriebswirtschaftlichen Kennzahlensteuerung immer die individuelle Situation des Betriebes im Auge behalten werden und eine alle Bereiche umfassende Strategie entwickelt werden. Denn Marketing funktioniere nur dann erfolgreich, wenn alle Beteiligten kooperierten und die Maßnahmen, für die man sich entscheide, aufeinander abgestimmt seien.
Professor Peter W. Hübner, in Aktion |
Bei der Außendarstellung sei es einerseits wichtig, das individuelle Profil des jeweiligen Betriebes herauszustellen. Andererseits empfahl Professor Hübner aber auch, die Zugehörigkeit zum Fleischerhandwerk bewusst zu betonen und beispielsweise die f-Marke in die eigene Präsentation zu integrieren. Wichtig sei, dass jeweils ein richtiges Verhältnis zwischen individueller und gemeinsamer Außendarstellung gefunden werde, das zum eigenen Profil passe.
In einem zweiten Teil seiner Ausführungen stellte Professor Hübner einige Mittel der Werbung und Öffentlichkeitsarbeit ausführlicher vor und gab Tipps zur praktischen Anwendung. So erläuterte er, wie Pressekontakte optimal gepflegt werden und wie eine Pressemitteilung aufgebaut sein sollte, damit sie in den Redaktionen auch wahrgenommen wird. Aber auch die Gestaltung werbewirksamer Plakate und das Für und Wider einer eigenen Internetpräsenz waren Themen, zu denen die Teilnehmer wichtige Anregungen für die Praxis erhielten.
Neben den Fachreferaten kommt bei den GFF-Jahrestagungen traditionell auch immer dem direkten Erfahrungsaustausch von Kollege zu Kollege unter den Teilnehmern eine große Bedeutung zu. Gelegenheit hierzu bot sich während der ausführlichen Diskussion, die sich jedem Vortrag anschloss, vor allem aber in gelockerter Atmosphäre am Abend des ersten Tages. Hierbei wurden quer durch Deutschland neue Kontakte geknüpft und alte vertieft. Auch gegenseitige Besuche wurden dabei vereinbart, um einmal andere Betriebe kennen zu lernen und andere Lösungsansätze vor Ort zu erleben.
Bilder: Fleischerverband Hessen
Quelle: Obertshausen [ fv-Hessen ]