„Großreinemachen“ der Getränkeprofis: Nachdem der Rekordsommer 2006 viele Abfüllanlagen der deutschen Getränkeindustrie auf Hochtouren laufen ließ, standen auf der vierten Fachtagung der Akademie Fresenius zur aseptischen Getränkeproduktion, die am 24. und 25. Oktober 2006 in Mainz stattfand, vor allem Fragen der Instandhaltung und Reinigung auf der Tagesordnung.

„Die keimarme und kaltaseptische Abfüllung kann nur dann der Königsweg sein, wenn sie als ganzheitliches System verstanden wird“, betonte der Sachverständige Michael M. Braitinger aus Hamburg, der die Veranstaltung moderierte. Dementsprechend stand auf der Tagung nicht nur der Moment der Abfüllung, sondern auch das gesamte Umfeld im Fokus der Referate.

„Großreinemachen“ der Getränkeprofis: Nachdem der Rekordsommer 2006 viele Abfüllanlagen der deutschen Getränkeindustrie auf Hochtouren laufen ließ, standen auf der vierten Fachtagung der Akademie Fresenius zur aseptischen Getränkeproduktion, die am 24. und 25. Oktober 2006 in Mainz stattfand, vor allem Fragen der Instandhaltung und Reinigung auf der Tagesordnung.

„Die keimarme und kaltaseptische Abfüllung kann nur dann der Königsweg sein, wenn sie als ganzheitliches System verstanden wird“, betonte der Sachverständige Michael M. Braitinger aus Hamburg, der die Veranstaltung moderierte. Dementsprechend stand auf der Tagung nicht nur der Moment der Abfüllung, sondern auch das gesamte Umfeld im Fokus der Referate.

Mehr Anlagenstabilität durch Zwischendesinfektion

Ein eigener Tagungsschwerpunkt widmete sich Fragen der Wartung und Instandhaltung. Thomas Wershofen, Servicemanager bei Ecolab Deutschland (Düsseldorf), beschäftigte sich in seinem Vortrag mit der Anlagenstabilität und der Frage, wie man lange Standzeiten verhindern kann. Da die Praxis zeige, dass Keimeinträge in der Linie nicht ausgeschlossen werden können, sollte seiner Meinung nach bei längeren Anlagenlaufzeiten eine Zwischendesinfektion durchgeführt werden, die Substrat und Keime entfernt sowie nicht entfernbare Keime abtötet. Hierdurch könne die Anlagenstabilität deutlich erhöht werden.

Transport und Lagerung bringen Gefahr der Verkeimung

Auch die Packmitteldesinfektion muss Wershofen zufolge kontinuierlich erfolgen. Die Vorstellung, dass frisch geblasene PET-Flaschen keimfrei in den Flaschendesinfektionsprozess gelangen, versah er mit einem Fragezeichen: „Praxiserfahrungen haben gezeigt, dass die Flaschen auf dem Weg durch die verschiedenen Anlagenbereiche erheblich verkeimen können und die vorgesehenen Entkeimungsverfahren an ihre Grenzen stoßen“. Umso entscheidender sei, wie die Flaschen und Preforms gelagert und transportiert werden: Lange Transportstrecken und lange Verweilzeiten unterhalb der Luftströmung von Lufttransporteuren erhöhen das Risiko, dass Keime aus der Luft auf und in Flaschen gelangen können.

Von Schwachstellenanalyse zum Hygieneplan

Thomas Wershofen hat verfolgen können, dass viele Abfüller bei Hygieneproblemen vielfach in blinden Aktionismus verfallen. Kurzfristig bringe dieser Aktionismus zwar eine Besserung. Dafür explodieren aber die Kosten. Im Sinne der Nachhaltigkeit sei die gezielte und strukturierte Schwachstellenanalyse sinnvoller: Im Idealfall erfolge die Schwachstellenanalyse bereits vor dem Erwerb und vor der Inbetriebnahme einer aseptischen Anlage und münde in einen praxisgerechten Hygieneplan.

Eine neue Methode zur Echtzeit-Überprüfung des Hygienestatus von unzugänglichen Anlagenteilen stellte Philip Thonhauser von Hygienedienstleister Thonhauser aus Österreich vor: Die „Thonhauser Persulfat Technologie“ bietet die Möglichkeit, versteckte Toträume aufzuspüren, Belege im Strömungsschatten nachzuweisen und dabei gleichzeitig belegte Oberflächen zu reinigen. Möglich wird das durch den Einsatz einer Indikator-Wirksubstanz auf Basis Persulfat. Persulfat hat eines der höchsten Oxidationspotenziale. Im Gemisch mit einer Natronlauge und bei Erhitzung auf 55 Grad Celsius kann es Belege und Rückstände oxidativ abtragen und durch Farbveränderung sicher anzeigen. „Man kann den Reinheitszustand einer Abfüllanlage mit eigenem oder elektronischem Auge in Echtzeit beobachten!“ verspricht Philip Thonhauser.

Quelle: Mainz [ fresenius ]

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