Branchentreff in Wien
Unter der Leitung und Moderation von Frau Prof. Dr. Becker, Mikrobiologin und Dozentin an der FH Lippe und Höxter, fand am 15./16.06.08 in Wien das erste NADES-Symposium statt. Dabei wurden einem Kreis von rund 40 Unternehmern, Managern und Qualitätsspezialisten überwiegend aus der Fleischwirtschaft, der Feinkostindustrie sowie dem Brauerei- und Gertränkesktor „Hygienestrategien für morgen“ vorgestellt undkritisch beleuchtet. Manuel Czech, Vorstand der aquagroup AG, die zu dem Symposium eingeladen hatte, war über die positive Resonanz, welche die Veranstaltung hervorrief, positivüberrascht.
Branchentreff in Wien
Unter der Leitung und Moderation von Frau Prof. Dr. Becker, Mikrobiologin und Dozentin an der FH Lippe und Höxter, fand am 15./16.06.08 in Wien das erste NADES-Symposium statt. Dabei wurden einem Kreis von rund 40 Unternehmern, Managern und Qualitätsspezialisten überwiegend aus der Fleischwirtschaft, der Feinkostindustrie sowie dem Brauerei- und Gertränkesktor „Hygienestrategien für morgen“ vorgestellt undkritisch beleuchtet. Manuel Czech, Vorstand der aquagroup AG, die zu dem Symposium eingeladen hatte, war über die positive Resonanz, welche die Veranstaltung hervorrief, positivüberrascht.
„Das Spannungsfeld zwischen der neuen Biozid-Richtlinie, dem überarbeiteten Lebensmittel-Hygienerecht sowie einem erweiterten Handlungsspielraum einerseits und verschärfter Produkthaftung und Publikationspflichten andererseits zwingt die Unternehmen in der Lebensmittelindustrie, sich neuen, innovativen Hygienekonzepten zu öffnen“: Mit dieser Beschreibung der Ist-situation eröffnete Frau Prof. Dr. Becker das Symposium, Vor allem die rechtlichen Rahmenbedingungen wie auch die praktische Anwendung der neuen Technologie NADES in lebensmittelverarbeitenden Betrieben und Brauereien standen im Vordergrund des Interesses standen.
Prof. Dr. Martin Hartig von der Generaldirektion SANCO der EU-Kommission in Brüssel eröffnete die Vortragsreihe. Hartig stellte das neue EU-Hygienepaket in seinen Grundzügen vor und schlug eine Brücke zur Biozid-Richtlinie, die ab 2010 in Kraft tritt schlug. Dabei wurde deutlich, dass manches an Maßnahmen, welche heute noch im Rahmen der Betriebshygiene Praxis sind, künftig nicht mehr möglich sein werden. Er unterstrich, dass entsprechend der EU-VO 853/2004 Lebensmittel nur mit genehmigten Stoffen zur Dekontamination behandelt werden dürfen die zugelassen sind oder selbst als Lebensmittel gelten. Da es derzeit keine genehmigten Stoffe gebe und Genehmigungen auch nicht in Aussicht stünden, dürfe also nur das „Lebensmittel Wasser“ zur Dekontamination von Lebensmitteln herangezogen werden.
Diesen Ball griff Dr. Michael Saefkow, Head of R&D von aquagroup AG, auf und stellte in seinem Vortrag, „NADES, das Desinfektionsmittel, das Märkte öffnet“ Wirkungs- und Funktionsweise von NADES, seine Einsatzmöglichkeiten sowie die enormen Rationalisierungsmöglichkeiten einerseits und das Potenzial für die Verbesserung des Hygienemanagements in den Unternehmen andererseits dar.NADES erfüllt in den empfohlenen Konzentrationen die Vorgaben der deutschen Trinkwasserverordnung. NADES ist jedoch kein gewöhnliches Trinkwasser. Durch ein speziell weiterentwickeltesElektrolyseverfahren besitzt NADES die Eigenschaft sämtliche Bakterien, Viren, Pilze, Sporen und Hefen zuverlässig abzutöten. Aufgrund des speziellen Wirkmechanismus kommt noch hinzu, dass die Einzeller keine Resistenzen gegen NADES entwickeln und sich somit auch im Laufe der Zeit keine Wirkungslücken herausbilden können. Da sich NADES beidefinierter Anwendungskonzentration innerhalb der Trinkwasserverordnung bewegt, ist es mit diesem innovativen System erstmals möglich, das „Biozid“ NADES direkt auf bzw. in Lebensmittel anzuwenden und die desinfizierende Wirkung am Produkt oder in den Produktionsprozessen zu nutzen. Dies ist und war mit klassischen Desinfektionsmitteln nicht möglich und stellt einen Quantensprung für Hygienemaßnahmen in der Lebensmittelindustrie dar. NADES eingesetzt in der klassischen Betriebshygiene bewirkt in der Regel eine deutliche Kostenreduktion, erweitert durch Zeitersparnis die Zeitfenster für die Produktion und führt meist auch zu besseren Desinfektionsergebnissen im Vergleich zu herkömmlichen Verfahren. Dazu ist NADES umweltfreundlich, da es sich um Trinkwasser handelt und nicht um ein Desinfektionsmittel, welches seine Wirkung aus chemischen Substanzen bezieht.
Im Bereich der Getränkeindustrie wird NADES vermehrt im Produktions- und Abfüllanlagenbereich eingesetzt, da hier neben dem rein hygienischen Effekt vor allem auch enorme Produktivitätsreserven gehoben werden können und sich damit sehr große Kostenreduzierungspotenziale erschließen lassen. Die Feinkostindustrie setzt NADES ebenfalls neben der Betriebshygiene zunehmend in den Produktionsprozessen ein, da der Trend zum Verzicht auf Konservierungsstoffe in den Produkten ein besonders zuverlässiges und anspruchsvolles Hygienemanagement bedingt.
Die anfänglich erkennbare Skepsis einiger Symposiums-Teilnehmer gegenüber NADES wurde durch Praxisbeispiele von namhaften Unternehmen, die NADES bereits seit längerem anwenden, ausgeräumt. So berichtete Dr . Boris Preuss, Leiter des Qualitäts- und Umweltmanagements bei der Rügenwalder Mühle Carl Müller GmbH & Co.KG in seinem Vortrag über die Anwendung von NADES im Rahmen der Betriebshygiene. Mit einem Vorlauf von 6 Monaten, bei dem der jeweilige Status Quo, die technischen Rahmenbedingungen und die organisatorischen Erfordernisse erhoben wurden, konnte NADES zur Desinfektion der Betriebsräume eingesetzt werden. „Bei allen vorher/nachher-Untersuchungen konnten wir in insgesamt fast 800 Analysen feststellen, dass unser ohnehin schon sehr guter Hygienestatus in allen Betriebsräumen und an den Geräten nachhaltig signifikant verbessert wurde“ vermeldete Dr. Preuss nicht ohne Stolz. Für den Qualitätsmanager war neben der qualitativen Leistung besonders erfreulich, dass mit dem Einsatz von NADES auch die Kosten und auch der zeitliche Aufwand für die Betriebsdesinfektion deutlich reduziert wurden. „Wir haben unser ursprüngliches Ziel, Erhaltung des Hygienestatus bei reduzierten Kosten, mehr als erfüllt“ resümierte Dr. Preuss zum Abschluss seines Vortrages. Weitere Einsatzmöglichkeiten von NADES bei der Rügenwalder Mühle werden derzeit geprüft und projektiert.
Anders als bei Rügenwalder setzt die Heinrich Nölke GmbH & Co.KG NADES zur Zeit nicht im Rahmen der Betriebshygiene ein, sondern im Produktionsprozess selbst.Frank Stein, Leiter der Qualitätssteuerung bei Nölke, berichtetvom Einsatz von NADES in der Durchlaufkühlung nach der letzten Kochung bei Brühwurst unterschiedlichen Kalibers. In einem zeitlich zwar aufwändigen, letztendlich aber erfolgreichen Projekt wurde durch die Beimpfung des Kühlwassers mit NADES und die Anpassung der Prozesstechnologie erreicht,dass das Kühlwasser selbst wie auch das Equipment das von der Qualitätssicherung geforderte hygienische Niveau erreicht. „Für mich faszinierend ist, dass wir heute bei eindeutig verbessertem Qualitätsniveau und deutlich reduziertem finanziellen Aufwand Ergebnisse erzielen, die in der Branche so unbekannt sind“ fasst Frank Stein zusammen.
Christian Dahncke, Hauptabteilungsleiter bei der Paulaner Brauerei in München und verantwortlich für die Produktion setzt NADES im Bereich der Reinigung und Desinfektion von Rohrleitungen und bei Gärungs- und Lagerbottichen ein. Als einen der größten Vorteile sieht Dahnke im Einsatz von NADES die permanente und nachhaltige Verhinderung der gefährlichen und hartnäckigen Biofilme in den Rohrförderungssystemen. Ebenso wurde die uneingeschränkte Verträglichkeit von NADES in den empfohlenen Anwendungskonzentrationen herausgestellt.Auch Dahncke berichtet von Kosteneinsparungen, für ihn hätte allerdings die umfassende Wirkungsweise, die Ungefährlichkeit von NADES und dessen Umweltverträglichkeit einen weitaus höheren Stellenwert. „Wir haben mit NADES vor einiger Zeit in bestimmten Bereichen begonnen und ich bin überzeugt, dass wir weitere, sinn- und wirkungsvolle Anwendungsbereiche finden werden“ bestätigt der von dem innovativen Hygienesystem überzeugte Biermanager.
Den Abschluss der Vortragsreihe machte Fritz Barth, Schauspieler und Kabarettist, mit seinem launischen Beitrag „NADES aus der Sicht eines Literaturkritikers“. Auch wenn er als gemimter Literaturkritiker Reich-Ranicki die Brücke zu Goethe und dessen Faust schlug, Alchemie und Zauberwasser in’s Spiel brachte, waren die Besucher des Symposiums sehr beeindruckt und haben erkannt, dass es sich bei NADES mitnichten um ein Zauberwässerchen handelt, sondern um ein hochwirksames und multifunktional einsetzbares Biozid für die Lebensmittelindustrie.
In ihrem Schlusswort fasste Frau Prof. Dr. Becker ihren und den Eindruck der Teilnehmer am NADES-Symposium zusammen: „Ich habe sehr viel gelernt an diesem Tage und ich muss feststellen, dass wir heute erst einen kleinen Ausschnitt von einer Technologie kennen gelernt haben, die uns in der Zukunft noch viele Felder eröffnen wird.“
In zahlreichen Diskussionsrunden waren vor allem die Praktiker, die bereits Erfahrungen mit NADES gesammelt hatten gefragt. Fast vorwurfsvoll wurde Manuel Czech von der aquagroup AG mehrfach von Teilnehmern des Symposiums gefragt, warum man erst jetzt von NADES höre und es nicht einen schon viel weiteren Abwendungskreis gebe. „Wir sind mit drei Jahren ein sehr junges Unternehmen und gerade erst dabei, fokussiert auf die Bereiche der Fleischverarbeitung, der Feinkostindustrie und der Getränkeindustrie uns einen Namen zu machen. Wichtig war für uns, erst die Wirkungsweise von NADES in den jeweiligen Bereichen nachhaltig unter Beweis zu stellen, bevor wir mit unserem Produkt in der Breite an den Markt gehen“ so der Vorstand des Regensburger Unternehmens, der sich vorstellen kann, bei nachhaltig positiver Resonanz das NADES-Symposium zu einem regelmäßigen Branchenevent zu installieren, auf dem neue Verfahren, Technologien und Prozesse zur Verbesserung der Lebensmittelsicherheit im Focus stehen sollten.
Die Autoren sind Partner der food consult AG, Berlin und Spezialisten in der Beratung von mittelständischen Unternehmen der Lebensmittelwirtschaft. Weitere Informationen über die Berater sind unter www.foodconsult-ag.de erhältlich.
Quelle: Wien [ foodconsult ]