Zwar sind sich Menschen weltweit zunehmend der Notwendigkeit einer guten Hygiene im Alltag bewusst, jedoch mangelt es oftmals an der praktischen Umsetzung. Aus diesem Grund hat das Hygiene Council, ein Zusammenschluss zwölf führender internationaler Hygiene-Experten, eine Reihe von Empfehlungen für sinnvolle und gezielte tägliche Hygienemaßnahmen zusammengestellt.
Zwar sind sich Menschen weltweit zunehmend der Notwendigkeit einer guten Hygiene im Alltag bewusst, jedoch mangelt es oftmals an der praktischen Umsetzung. Aus diesem Grund hat das Hygiene Council, ein Zusammenschluss zwölf führender internationaler Hygiene-Experten, eine Reihe von Empfehlungen für sinnvolle und gezielte tägliche Hygienemaßnahmen zusammengestellt.
Vorgestellt wurden die neuesten Erkenntnisse im Rahmen der Hygiene Council Road Show 2008 "Hygiene-Standards neu definieren - Von der Wissenschaft für die Praxis lernen".
Missverständnisse und falsche Vorstellungen
Verbraucher haben oft völlig falsche Vorstellungen von hygienischen Grundregeln. Dies belegt auch die aktuelle Studie "International Consumer Hygiene Attitudes & Behaviours Survey", in deren Rahmen im Auftrag des Hygiene Councils 10.000 Verbraucher in 10 Ländern nach ihrem Hygieneverhalten befragt wurden.
52 Prozent (2007: 50 Prozent) aller Befragten nannten das Händewaschen als wirksamste Methode, die Ausbreitung von Bakterien im Haushalt zu verhindern. Gleichzeitig belegt die Umfrage jedoch erhebliche Defizite in der Häufigkeit und Dauer des Händewaschens. In Deutschland wissen lediglich 39 Prozent, in den USA und Australien nur jeweils 38 Prozent der Befragten, dass die optimale Handwaschdauer 20 Sekunden beträgt. Die Mehrheit der befragten Teilnehmer anderer Länder wäscht die Hände entweder nur 10 Sekunden oder nimmt sich deutlich mehr Zeit (ca. 1 Minute) dafür. 6 Prozent der deutschen Befragten wäscht sich sogar nur ca. 5 Sekunden lang die Hände.
Während im Jahr 2007 24 Prozent aller Studienteilnehmer weltweit antibakterielle Handseifen verwenden, erhöht sich dieser Anteil 2008 auf 30 Prozent. 87 Prozent der Deutschen waschen ihre Hände aber nach wie vor lediglich mit normaler Seife.
Oberflächen mit erhöhter Infektionsgefahr
Die Frage nach Oberflächen mit erhöhter Infektionsgefahr beantworteten 43 Prozent mit der Angabe der Mülltonne als das größte Risiko für sie und ihre Kinder, gefolgt von der Küchenarmatur, dem Handwaschbecken und der Badewanne. Nur 29 Prozent nannten den Toilettensitz als größte Gefahrenquelle.
Vorstellung vs. Realität
Im Frühjahr dieses Jahres ließ das Hygiene Council über 1.100 Proben aus 140 Haushalten in sieben Ländern untersuchen. Ziel war es, mögliche Bakterienherde zu lokalisieren. Zu diesem Zweck wurden Abstriche von häufig verwendeten Gegenständen wie Kinderspielzeugen und Spülschwämmen sowie von verschiedenen Oberflächen im Bad und in der Küche genommen.
In allen teilnehmenden Ländern war der scheinbar unbedenkliche Spülschwamm extrem stark kontaminiert. Weltweit waren 89 Prozent (Deutschland: 85 Prozent) aller Spülschwämme belastet, 78 Prozent wiesen sogar schwerste bakterielle Verunreinigungen auf.
Bemerkenswert ist, dass alle Toilettensitze mit zufriedenstellenden Ergebnissen aus den Tests hervorgingen.
Auch augenscheinlich saubere Oberflächen wiesen in 9 Prozent der Fälle erhebliche Kontaminierungen auf. Vor allem von solchen Flächen geht für den Menschen ein erhebliches Infektionsrisiko aus, da aufgrund des äußerlich sauberen Eindrucks die Reinigung oft nicht sorgfältig genug geschieht, so dass nicht sichtbare Verunreinigungen nicht ausreichend entfernt werden.
Die alarmierenden Ergebnisse der Studie belegen die Notwendigkeit, heimische Hygienestandards zu verbessern. Dies gilt in besonderem Maße für die Küche, um die Gefahr der Verunreinigung von Lebensmitteln zu vermindern.
Professor John Oxford, Vorsitzender des Hygiene Council, sagt: "Die Abstrichstudie zeigt, dass sich die Grundhygiene an einigen Stellen des Hauses verschlechtert hat. Um die Menschen darauf aufmerksam zu machen, hat das Hygiene Council einige einfache Empfehlungen zusammengestellt, die helfen sollen, einen guten Hygienestandard in den eigenen vier Wänden aufrechtzuerhalten."
Beispielsweise rät das Hygiene Council, sich regelmäßig und gründlich die Hände mit Wasser und Seife zu waschen, häufig benutzte Oberflächen gewissenhaft zu reinigen bzw. zu desinfizieren und darauf zu achten, dass Lebensmittel richtig und sicher verarbeitet werden. "Dies ist vor allem in Haushalten mit Kindern besonders wichtig", so Professor Oxford weiter.
Hygiene Council Road Show
Mit dem Ziel, mehr Aufmerksamkeit für eine sinnvolle Hygiene im Haushalt zu schaffen, stellt das Hygiene Council einmal im Jahr im Rahmen einer Road Show die neuesten Empfehlungen zur Verbesserung der häuslichen Hygienestandards vor. Erläutert wurden in diesem Jahr die Umfrage- und Studienergebnisse von zwei renommierten Experten, Prof. Dr. Martin Exner, geschäftsführender Direktor des Instituts für Hygiene und Öffentliche Gesundheit am Universitätsklinikum Bonn, und Prof. John Oxford, Professor für Virologie am St. Bartholomew's & The Royal London Hospital und an der Queen Mary's School of Medicine and Dentistry. Die Arbeit des Expertengremiums wird unterstützt durch Reckitt Benckiser.
Weitere Informationen erhalten Sie im Internet unter:
Quelle: Hamburg [ Hygiene Council ]