Ulrike Gonder
Ulrike Gonder |
In einem vorausschauend angelegten Studiendesign (prospektive Fall-Kontroll-Studie) wurden 78 Herzinfarktpatienten mit 156 Kontrollpersonen verglichen. Rückschlüsse auf den Milchfettverzehr ergaben sich aus der Messung von zwei für Milchfett typischen gesättigten Fettsäuren im Blutserum (C15:0, C17:0). Die Herzinfarktpatienten wiesen geringere Gehalte dieser Fettsäuren auf. Je höher deren Gehalte im Serum, desto geringer fielen die Risikofaktoren für einen Herzinfarkt aus, z.B. Triglyceride, PAI-1, Insulin, Cholesterin, Leptin sowie der Body-Mass-Index (BMI). Zum Blutdruck zeigte sich keine statistische Verbindung.
Mein Senf dazu:
Die Autoren der Studie sind erfreulich vorsichtig in der Interpretation ihrer Daten. So könne erst dann von einer ursächlichen Beziehung gesprochen werden, wenn weitere Studien einen schützenden Effekt des Milchfetts gegenüber Herzinfarkt zeigen würden. Es könne nämlich genau so gut sein, dass ein hoher Milchkonsum nur ein Marker für eine insgesamt gesunde Lebensweise darstelle. Diese Zurückhaltung ist löblich.
Was die Studie jedoch eindeutig zeigt ist, dass die Mär vom "bösen" gesättigten Milchfett, das Herzinfarkt fördert, nicht stimmt - zumindest nicht für Nordeuropa, wo die meisten Menschen Milch und Milchprodukte gut vertragen [mehr hier]. Folglich sollten die offiziellen Stellen endlich aufhören, aller Welt Magermilchprodukte zur Herzinfarktprophylaxe zu empfehlen.
Quelle: Hünstetten [ Ulrike Gonder ]