15 gesunde Personen (8 Frauen und 7 Männer), deren durchschnittliches Alter bei 33,9 Jahren lag, wurden in zwei Gruppen aufgeteilt. Zunächst verzichteten alle Studienteilnehmer eine Woche lang auf kakaohaltige Produkte. Danach erhielt eine Gruppe 15 Tage lang täglich 100 Gramm Bitterschokolade, die ungefähr 500 Milligramm Polyphenole enthielt und 480 Kilokalorien lieferte; die andere Gruppe erhielt in der gleichen Zeit 90 Gramm weiße Schokolade, die ebenfalls 480 Kilokalorien, aber keine Polyphenole enthielt.
Eine aktuelle Studie weist darauf hin, dass sich Polyphenole (sekundäre Pflanzenstoffe) aus dunkler Schokolade (Bitterschokolade) blutdrucksenkend auswirken können, berichtet Diplom-Oecotrophologin Claudia Reimers von der Gesellschaft für Ernährungsmedizin und Diätetik e.V. in Aachen. Die in dem renommierten American Journal of Clinical Nutrition erschienene Cross over - Studie der Universität L´Aquila, Italien [1], zeigt neben der blutdrucksenkenden Wirkung, dass sich durch den Verzehr von Bitterschokolade auch die Insulinempfindlichkeit der Körperzellen verbessert.15 gesunde Personen (8 Frauen und 7 Männer), deren durchschnittliches Alter bei 33,9 Jahren lag, wurden in zwei Gruppen aufgeteilt. Zunächst verzichteten alle Studienteilnehmer eine Woche lang auf kakaohaltige Produkte. Danach erhielt eine Gruppe 15 Tage lang täglich 100 Gramm Bitterschokolade, die ungefähr 500 Milligramm Polyphenole enthielt und 480 Kilokalorien lieferte; die andere Gruppe erhielt in der gleichen Zeit 90 Gramm weiße Schokolade, die ebenfalls 480 Kilokalorien, aber keine Polyphenole enthielt.
Nach einer 7tägigen Auswaschphase, in der die Teilnehmer keine kakaohaltigen Lebensmittel zu sich nehmen durften, wechselten beide Gruppen zu der jeweiligen anderen Schokoladensorte und nahmen diese wiederum 15 Tage lang täglich zu sich.
Nach der ersten kakaofreien Woche und dann nach jeder 15tägigen Schokoladenphase führten die Wissenschaftler einen Oralen Glukose Toleranz Test (OGTT) bei allen Studienteilnehmern durch. Mit Hilfe diesen Tests können Forscher die Insulinempfindlichkeit von Körperzellen, also in wie weit die Körperzellen auf Insulin reagieren, feststellen, erklärt Ernährungswissenschaftlerin Reimers. Je empfindlicher die Körperzellen gegenüber Insulin sind, desto besser funktioniert der Zuckerstoffwechsel im Körper. Zusätzlich zu dem OGTT maßen die Forscher auch die Blutwerte und den Blutdruck der Studienteilnehmer.
Die Ergebnisse sind vielversprechend: die Insulinempfindlichkeit und damit der Zuckerstoffwechsel der Studienteilnehmer verbesserte sich nach dem Verzehr von dunkler, polyphenolreicher Schokolade signifikant. Der systolische Blutdruck senkte sich ebenfalls deutlich. Nach dem Verzehr von weißer Schokolade, die keine Polyphenole enthält, traten diese positiven Effekte nicht auf.
Die italienischen Forscher führen die erfolgreichen Ergebnisse ihrer Studie auf den Polyphenolgehalt im Kakao zurück. Polyphenole aus Pflanzen, die auch in Kakao und damit in Schokolade enthalten sind, sind sekundäre Pflanzenstoffe. Die bedeutendste Gruppe der Polyphenole sind die Flavonoide, die auch in Kakao vorkommen. Flavonoide wirken unter anderem antioxidativ. Antioxidantien können durch chemische Reaktionen entstehende Radikale abfangen und so Oxidationsprozesse verhindern oder stoppen. Ihnen werden in der Prävention von Herzkrankheiten, dem Auftreten von weiteren chronischen Krankheiten und im Kampf gegen Krebs und dem Alterungsprozess eine besondere Rolle zugeschrieben.
Trotz ihres Flavonoidgehaltes sollten Schokolade und Kakao nicht mit Flavonoid-Lieferanten wie Gemüse oder Obst gleichgesetzt werden, denn letztere enthalten außerdem noch Ballaststoffe, Vitamine und Mineralstoffe und sind kalorienärmer. In kleinen Mengen genossen, muss auf Schokolade und Kakao nicht verzichtet werden, so Reimers abschließend.
Quelle:
[1] Grassi, D. et al.: Short-term administration of dark chocolate is followed by a significant increase in insulin sensitivity and a decrease in blood pressure in healthy persons. Am J Clin Nutr 2005; 81: 611 – 614
Quelle: Aachen [ GfED ]