Karg optimiert

In ihrer Studie "Welche Ernährung wäre für die Bevölkerung optimal?" [1] stellen K. Gedrich und G. Karg ein Modell vor, mit dem auf Basis von Empfehlungen zur Aufnahme von Nährstoffen eine optimale Ernährung der Bevölkerung errechnet wird. Die beiden Forscher haben einige Erklärungsnot, da die optimierten Ergebnisse gerade bei Wurst und Eiern nicht so ganz der gängigen Aussagen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung entspricht. Aber lassen wir die beiden zunächst selbst zu Wort kommen:

"Der vergleichsweise hohe Anteil an Wurstwaren und Speck in der optimierten Ernährung ist auf die günstige Fettsäuren-Zusammensetzung dieser Lebensmittel zurückzuführen. Die D-A-CH-Referenzwerte [2] fordern für gesättigte und mehrfach ungesättigte Fettsäuren eine Zufuhrbegrenzung auf höchstens 10 % bzw. 7 % der Energiezufuhr. Demnach soll die Fettzufuhr vorwiegend aus Monoensäuren bestehen. Diese Forderung wird von Wurstwaren und Speck gut erfüllt. Nur wenige Lebensmittel (Nougat-Brotaufstriche, Schalenobst und pflanzliche Speiseöle)  haben einen größeren Monoen-Anteil am Gesamtfettgehalt als die Lebensmittelgruppe Wurstwaren und Speck. Berücksichtigt man das übliche Ernährungsverhalten in Deutschland, so zeigen beispielsweise die Daten der Nationalen Verzehrsstudie, dass die Gruppe der Fleisch- und Wurstwaren noch vor den Speisefetten und -ölen die wichtigste Quelle einfach ungesättigter Fettsäuren darstellt. [3]"

Karg optimiert

In ihrer Studie "Welche Ernährung wäre für die Bevölkerung optimal?" [1] stellen K. Gedrich und G. Karg ein Modell vor, mit dem auf Basis von Empfehlungen zur Aufnahme von Nährstoffen eine optimale Ernährung der Bevölkerung errechnet wird. Die beiden Forscher haben einige Erklärungsnot, da die optimierten Ergebnisse gerade bei Wurst und Eiern nicht so ganz der gängigen Aussagen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung entspricht.

Aber lassen wir die beiden zunächst selbst zu Wort kommen:

"Der vergleichsweise hohe Anteil an Wurstwaren und Speck in der optimierten Ernährung ist auf die günstige Fettsäuren-Zusammensetzung dieser Lebensmittel zurückzuführen. Die D-A-CH-Referenzwerte [2] fordern für gesättigte und mehrfach ungesättigte Fettsäuren eine Zufuhrbegrenzung auf höchstens 10 % bzw. 7 % der Energiezufuhr. Demnach soll die Fettzufuhr vorwiegend aus Monoensäuren bestehen. Diese Forderung wird von Wurstwaren und Speck gut erfüllt. Nur wenige Lebensmittel (Nougat-Brotaufstriche, Schalenobst und pflanzliche Speiseöle)  haben einen größeren Monoen-Anteil am Gesamtfettgehalt als die Lebensmittelgruppe Wurstwaren und Speck. Berücksichtigt man das übliche Ernährungsverhalten in Deutschland, so zeigen beispielsweise die Daten der Nationalen Verzehrsstudie, dass die Gruppe der Fleisch- und Wurstwaren noch vor den Speisefetten und -ölen die wichtigste Quelle einfach ungesättigter Fettsäuren darstellt. [3]"

Ah ja, liest man so nicht täglich bei Ernährungswissenschaftlern. In dem Text heißt es dann aber später: "Ferner sollten die Frauen - ebenso wie die Männer - auch den Schweinefleischverzehr deutlich senken."

Also doch: Fleisch und insbesondere Schweinefleisch ist nicht gut für uns, wegen der tierischen Fette, dem Cholesterin und ... , muss man sich zur Ergänzung wohl denken.

Nur, das oben gelobte Fett bei Fleisch- und Wurstwaren mit dem positiven Anteil an einfach ungesättigten Fettsäuren (Monoensäuren) kommt in Deutschland zum aller überwiegenden Teil vom Schwein und auch das Fleisch in der Wurst stammt vor allem vom Borstenvieh.

Urteil und Vorurteil können aus gleicher Feder schon recht eng zusammenliegen.

Quellen:

[1]
Gedrich K, Karg G (2001):
Welche Ernährung wäre für die Bevölkerung optimal?. In: Oltersdorf U, Gedrich K (Hrsg.): Ernährungsziele unserer Gesellschaft: Die Beiträge der Ernährungsverhaltenswissenschaft. Karlsruhe : Bundesforschungsanstalt für Ernährung, 19-38
Im Internet findet sich die Arbeit unter:
http://www.wzw.tum.de/wdh/Res/agev2000-OptimaleErnaehrung.pdf

[2]
DGE, ÖGE, SGE, SVE:
Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr. Frankfurt/M.: Umschau Braus, 2000

[3]
Adolf T, Eberhardt W, Heseker H, Hartmann S, Herwig A, Matiaske B, Moch KJ, Schneider R, Kübler W:
Lebensmittel- und Nährstoffaufnahme in der Bundesrepublik Deutschland - Ergänzungsband zum Ernährungsbericht 1992. Niederkleen: Fleck,1994

Quelle: Ahrensburg [ Thomas Pröller ]

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