Wissenschaftler warnen vor Folgen der Mangelernährun

Das Problem "Übergewicht" scheint wie ein Damoklesschwert über uns zu hängen - betrachtet man zumindest die Medienlandschaft. In den letzten Jahren kam praktisch kein Printprodukt und kein Fernsehformat um das Thema herum. Und doch haben wir im Überfluss auch mit dem gegenteiligen Problem zu kämpfen, der Unterversorgung. Selbst in der so genannten "Wohlstandsgesellschaft" kann Mangelernährung ein schwerwiegendes Problem sein, das insbesondere ältere Menschen betrifft. So stand Mitte März der 43. Wissenschaftliche Kongress der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) in Stuttgart-Hohenheim ganz unter dem Motto "Mangel im Überfluss".

Wissenschaftler warnen vor Folgen der Mangelernährun

Das Problem "Übergewicht" scheint wie ein Damoklesschwert über uns zu hängen - betrachtet man zumindest die Medienlandschaft. In den letzten Jahren kam praktisch kein Printprodukt und kein Fernsehformat um das Thema herum. Und doch haben wir im Überfluss auch mit dem gegenteiligen Problem zu kämpfen, der Unterversorgung. Selbst in der so genannten "Wohlstandsgesellschaft" kann Mangelernährung ein schwerwiegendes Problem sein, das insbesondere ältere Menschen betrifft. So stand Mitte März der 43. Wissenschaftliche Kongress der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) in Stuttgart-Hohenheim ganz unter dem Motto "Mangel im Überfluss".

Die Tragweite einer defizitären Energie- und Nährstoffversorgung mit weitreichenden Konsequenzen für die Gesundheit wird deutlich, wenn man die Entwicklung der Weltbevölkerung betrachtet. Derzeit sind etwa 600 Millionen Menschen über 60 Jahre alt. 2020 werden es ungefähr 1,2 Milliarden sein.

Prof. John E. Morley, Gerontologe von der Saint Louis University, Missouri, stellte die häufigsten Ursachen für die Mangelernährung bei Älteren vor: "Häufig essen sie durch die mit dem Alterungsprozess verbundenen körperlichen Veränderungen weniger, leiden unter Krankheiten und unter Depressionen, die zu Appetitmangel führen können. Sind ältere Menschen nicht ausreichend ernährt und verlieren Gewicht, so kann dies zu Hüftfrakturen, zur Einweisung in Krankenhäuser bzw. Pflegeeinrichtungen bis hin zum Tode führen. Mangelernährung führt zu deutlichen Einbußen an Körperfunktionen, wie Muskelkraft, Bewegungsfähigkeit und Immunabwehr.

"Die Folgen sind längere Krankenhausaufenthalte, höhere Komplikationsraten und deutlich höhere Kosten", stellte Prof. Herbert Lochs von der Charité in Berlin auch die ökonomischen Folgen vor. Amerikanische Studien zeigten, dass mangelernährte Patienten im Vergleich zu Wohlernährten mit der gleichen Grundkrankheit etwa doppelt so hohe Kosten während des Krankenhausaufenthaltes verursachten.

Ein Nährstoff, der oftmals nicht in ausreichendem Maße aufgenommen wird - unabhängig vom Alter - ist das Vitamin Folat (Folsäure). Auch wenn ein reduzierter Status dieses Vitamins im Körper nicht zwangsläufig zu Mangelsymptomen wie einer Blutarmut führt, kann dieser laut Prof. John Scott aus Dublin doch ein Gesundheitsrisiko darstellen.

Frauen, die schwanger werden wollen oder könnten, wird empfohlen, zusätzlich zur Nahrung Folsäure in Form von Supplementen aufzunehmen, um Neuralrohrdefekten vorzubeugen. Das Neuralrohr wird beim Embryo zwischen dem 21. und dem 27. Tag der Schwangerschaft ausgebildet. Die meisten Frauen bemerken Ihre Schwangerschaft aber erst lange nach diesem Zeitraum. Scott: "Nach dem 27. Tag erzielt das Folat keinen Effekt mehr. Ich empfehle allen Frauen, die merken, dass sie schwanger sein könnten, sofort einen Gang in die Apotheke, um sich mit Folsäure-Supplementen einzudecken."

Quelle: Bonn [ Harald Seitz - aid ]

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