Kinder, die bereits im Vorschulalter an Diabetes erkranken, sollten mit Insulinpumpen versorgt werden. Dies fordert die Deutsche Diabetes-Gesellschaft (DDG) anlässlich einer aktuellen Auswertung von Patientendaten. Sie ergab, dass Insulinpumpen bei Kindern die Blutzuckerkontrolle erleichtern und gleichzeitig das Risiko von lebensgefährlichen Unterzuckerungen senken.
Kinder, die bereits im Vorschulalter an Diabetes erkranken, sollten mit Insulinpumpen versorgt werden. Dies fordert die Deutsche Diabetes-Gesellschaft (DDG) anlässlich einer aktuellen Auswertung von Patientendaten. Sie ergab, dass Insulinpumpen bei Kindern die Blutzuckerkontrolle erleichtern und gleichzeitig das Risiko von lebensgefährlichen Unterzuckerungen senken.
Der Typ-1-Diabetes mellitus, bei dem der Körper zu wenig oder kein Insulin mehr produziert, beginnt meistens im Jugendalter. In seltenen Fällen erkranken die Kinder jedoch bereits im Vorschulalter. Der Insulinbedarf ist bei diesen kleinen Menschen noch gering, die Wirkung des Hormons aber oft besser als bei älteren Diabetikern. Das birgt die Gefahr von Überdosierungen und als direkte Folge eine Unterzuckerung, die so genannte Hypoglykämie. Eine aktuelle Auswertung von Dr. med. Bettina Heidtmann, Hamburg, und Kollegen zeigt, dass schwere Hypoglykämien bei den jüngsten Diabetikern deutlich häufiger vorkommen, wenn diese keine Insulinpumpe haben. Die Unterzuckerungen treten meistens nachts auf und können, wenn sie unbemerkt bleiben, Hirnschäden oder Entwicklungsstörungen der Kinder zur Folge haben.
Insulinpumpen sind bei Kleinkindern vorteilhaft, weil sie das Hormon über einen Katheter langsam und stetig an den Körper abgeben.
Überdosierungen lassen sich dadurch oft vermeiden. Die verbesserte Sicherheit zeigt sich in einer Analyse der Datenbank Diabetes- Patienten-Verlaufsdaten (DPV), die Dr. Heidtmann durchgeführt hat. Die DPV erfasst die Daten von Diabetikern aus ganz Deutschland. Die Daten der Vorschuldiabetiker, die in Deutschland in aller Regel an Diabeteszentren behandelt werden, sind in dieser Datenbank fast vollständig erhalten. Sie erfasst etwa 92 Prozent aller bis 14jährigen Diabetes-Patienten.
Die DPV dokumentiert unter anderem Hypoglykämien. In dem Jahr vor dem Wechsel auf eine Insulinpumpe wurden bei 7,2 Prozent der Kinder schwerste Hypoglykämien registriert, in dem Jahr nach dem Wechsel sank die Rate auf 2,4 Prozent. Die verbesserte Sicherheit veränderte bei den Patienten nicht die Blutzuckerwerte, die weiterhin gut blieben.
Nach Ansicht der Experten ist deshalb schon ein Erkrankungsbeginn im Kleinkindalter Grund genug, sich für die Pumpe zu entscheiden. Nach den Daten der DPV haben heute bereits 24 Prozent der kleinen Patienten eine Insulinpumpe.
Quelle:
B. Heidtmann, D. Hilgard, T. Kapellen, A. Schumacher, R. Lepler, E. Schober, R. W. Holl: Die Insulinpumpentherapie bei kleinen Kindern bis zum 6. Lebensjahr: Vergleich der Stoffwechselparameter vor und 6 bzw. 12 Monate nach CSII-Beginn. Diabetologie 1/2007, 2. Jg: 33-37
Quelle: Bochum [ DDG ]