Zuverlässiger kann man sich nicht schaden
Bloß nicht im Internet Schlankheitsmittel bestellen! Das ist das unmissverständliche Ergebnis einer aktuellen Analyse der Stiftung Warentest. Von 16 netz-vertriebenen Mitteln wurden 13 als hohe bis sehr hohe Gefahr für die Gesundheit bewertet. Die übrigen drei sind nicht abschätzbar - also auch nicht zu empfehlen.
Zuverlässiger kann man sich nicht schaden
Bloß nicht im Internet Schlankheitsmittel bestellen! Das ist das unmissverständliche Ergebnis einer aktuellen Analyse der Stiftung Warentest. Von 16 netz-vertriebenen Mitteln wurden 13 als hohe bis sehr hohe Gefahr für die Gesundheit bewertet. Die übrigen drei sind nicht abschätzbar - also auch nicht zu empfehlen.
Einen regelrechten Schwarzmarkt im Internet diagnostizierten die Tester. Unklar seien zwar die genauen Zahlen der Kunden, doch eine Online-Umfrage ergab, dass von 3 000 Personen immerhin 14 Prozent schon derartige Produkte konsumiert hatten. Teilweise gaben die Befragten an, Nebenwirkungen wie z.B. Ess- oder Herz-Kreislauf-Störungen bewusst in Kauf zu nehmen.
Als Neuheiten haben sich in der fragwürdigen Branche die Wirkstoffe Hoodia und Guggulsteron etabliert. Hoodia ist ein Pulver aus einer südafrikanischen Kaktuspflanze, welches den Hunger bremsen soll. Interessant an den entsprechenden Kapseln ist: Der angepriesene Stoff konnte darin nicht einmal nachgewiesen werden. Vielleicht auch besser so - denn seine Unbedenklichkeit ist nicht ausreichend belegt. Ähnlich unkalkulierbar sind Guggulsterone. Die Substanz wird aus dem Harz des Guggulbaumes gewonnen und in der indischen Medizin als Schilddrüsen-Stimulanz verwendet. Über die Nebenwirkungen ist bislang wenig bekannt.
Noch immer neu am Markt ist auch die hungerzügelnd wirkende Pille Acomplia mit dem Wirkstoff Rimonabant. Sie wird seit Herbst 2006 vertrieben - eigentlich als verschreibungspflichtiges Mittel, das neben einem Gewichtsverlust auch Angstzustände und Depressionen auslösen kann, daher nur unter ärztlicher Aufsicht eingenommen werden darf. Im Internet ignorieren ausländische Anbieter (etwa aus den Niederlanden oder aus Großbritannien) auf deutschsprachigen Websites diese Regelung und bieten Acomplia zur rezeptfreien Bestellung an.
Als Klassiker der schwarzen Liste behaupten sich Sibutramin und Ephedrin. Besonders chinesische Produkte auf angeblich rein pflanzlicher Basis enthalten zum Teil hohe Dosen des synthetischen Stoffes Sibutramin, welcher Herzrasen und Bluthochdruck auslösen kann. Mitunter liegt der Sibutramingehalt sogar deutlich über der Menge, die im verschreibungspflichtigen, legalen Mittel Reductil enthalten ist. Das Sucht erregende, daher verschreibungspflichtige Ephedrin wirkt in hoher Dosis tödlich. Angeboten wird es im Netz als Kombinationspräparat mit Koffein - wobei die empfohlene Tagesmenge an Koffein dann schnell bei fast 700 mg liegt. Das entspricht in etwa zehn Tassen Kaffee.
Quelle: Bonn [ aid - Johanna Thelemann ]